Nada Surf – Lucky (2008)
 

Nada Surf machen sanften amerikanischen Indie- und Alternative Rock. Der erste Song der CD „See these Bones“ ist mitnehmend, atmosphärisch und auf sanfte Art und rockig. Mit dem Song sollte man eigentlich ein größeres Publikum erreichen. „Whose Authrity“ erinnert mich an den lockeren Rock von Teenage Fanclub, gefällig aber auch etwas langweilig – weil es von solchen Songs einfach viel zu viele gibt. Zu hart wollen Nada Surf wirklich nicht rocken, aber der sanfte Rock von „Beautiful Beat“ macht ziemlichen Spaß. Sie erinnern auch an Calexico. Schon mit den ersten drei Songs haben Nada Surf meine Erwartungen an sie überrascht. Ich dachte, wohl wegen falsch zugeordneten Beschreibungen, dass Nada Surf etwas mehr nach 90er Jahre Alternativrock mit Grunge und Crossover-Einschlag klingen würden, dem ist ja überhaupt nicht so. 
Singer/Songwriter-Material können sie auch und da da klingen sie nicht anders als die kalifornischen Bands der 70er: „Here goes Something“. „Weightless“ ist auch schön zeitlos gerockt. Es sind dann auch eher die sanften Töne aus denen „Are you Lightning“ besteht. Ein wenig schwungvoller: „I like what you say“. 
So ein wenig hört sich nach und nach aber ein Song dann doch leider wie der andere an, so ist „From on Now“ ein passabler Einzelsong – beim Durchhören langweilt er aber. Da hat, trotz gleichbleibenden Tempo (sanfter Rock), der Song „Ice on the Wing“ etwas mehr Power und macht nochmal Spaß. Dann doch mal etwas wuchtiger: „The Fox“. Ganz ganz sanft ist das abschließende „The Film did not go´Round“.

Wer seinen Sunshine-Rock amerikanisch und etwas softer mag wird von Nada Surf gut unterhalten. Wer es gerne etwas härter mag, sollte andere Alternativen vorziehen. 

The Neville Brothers – Yellow Moon (1989)

Wer zwischen 1986 und 1992 sich für die Platte-des-Monats in diversen Musikzeitschriften interessiert hatte, kam um die Alben produziert von Daniel Lanois nicht herum – der zuvor mit Brian Eno, Peter Gabriel und U2 gearbeitet hat, und auch Bob Dylan und das Solo-Debüt von Robbie Robertson produziert hatte. So kaufte man sich dann auch brav das Album „Yellow Moon“ von den Neville Brothers – diese hatte zwei Jahre zuvor ein erfolgreiches Comback gestartet und dieser Erfolg sollte sich mit diesem Album fortsetzen. Der bekannteste Song von einem der Neville Brohters (sozusagen der Michael Jackson unter den Brüdern) ist Aaron Neville, der mit dem Song „Tell me like it is“ in den 60er einen ganz großen Hit hatte, den wirklich fast jeder irgendwann einmal, oder auch mehrmals mal gehört hat. Insgesamt sind die Brüder zu viert – es gibt noch Cyril, Charles und Ivan Neville – diese werden bei der Platte an der Gitarre von Brian Stolz, am Bass von Tony Hall und an den Drums von Willie Green unterstützt. Außerdem sind unter anderem die Produzenten Lanois, Brian Eno bei den Aufnahmen als Musiker aktiv gewesen und die Dirty Dozen Brass Band hat auch etwas zu Herstellung der Platte beigetragen. 
Bei den Songs handelt es sich um Eigenkompositionen, sowie Songs von Bob Dylan und Sam Cooke und A.P. Carter. Das Stück „Healing Chant“ wurde als bester instrumentaler Song mit einem Grammy Award ausgezeichnet.
Die CD beginnt mit dem von Percussion, Bass, Gesang angetriebenen Song „My Blood“. Da mischt sich Soulgesang mit Singer/Songwriter-Musik und vereinzelten afrikanischen Klängen. Sehr sehr schöner Eingangssong – da er einen sofort richtig mitnimmt – auch wenn es eher auf sanfter unaufdringliche Art geschieht. „Yellow Moon“ ist ein funkig und souliger Song. Geschrieben vom verstorbenen Gitarristen Link Wray, der mal mit „Rumble“ einen Top 20 Song in den US-Charts hatte, stammt der Song „Fire and Brimstone“. Bei den Neville Brothers klingt der Song nach einer Nummer von Ry Cooder – und da merkt man den Südstaaten-Bezug des Produzenten und den Aufnahmeort New Orleans. Der Soul-Klassiker „A Change is gonne come“ wird samtweich – und wie es sich gehört mit sehr viel Seele wiedergegeben. Der wuchtige Sound von „Sister Rosa“ samt Rap-Gesang bringt Abwechslung und funktioniert wirklich sehr gut. Ein wenig zu lang und zu pathetisch ist der Dylan Song „With God on our Side“ geraten. „Wake Up“ schließt dann zum Glück an den Sound und die Kraft von „Sister Rosa“ wieder an – dieser Sound macht wirklich Spaß. „Voo Doo“ ist schön jazzig geraten und man swingt auf soulige Art mit dem Song schnell mit. Wenn der Gesang nicht zu sanft und gottesfürchtig eingesetzt wird – ist dieser auch einfach richtig gut. In späteren Jahren hat sich ja Aaron Neville sogar noch erfolgreich im Country-Genre behaupten können. Also vielseitig ist dieser Sänger und seine mir manchmal zu schwülstige Stimme auf jeden Fall. Wo wir von Country gerade reden – da kommt der zweite Bob Dylan-Song genau zu richtigen Zeit – denn „The Ballad of Hollis Brown“ hat einen schönen Roots-Groove. Aber dieser Song passt mir viel mehr als der göttliche „With God on our Side“. Ein Song der irgendwie ja nett ist (und auch wohl jeder auf die eine oder anderer Form her kennt) „Will the Circle be unbroken“ ist ja nett – aber eigentlich schon sehr sehr nah am Kitsch und mit etwas zu viel Pathos wieder produziert. Hat „Healing Chant“ den Grammy Award verdient? Antwort: ja – gute Jazzrock-Nummer. Letzter Song. „Wild Injuns“ - feiert noch mal richtig den Funk – ist aber letzten Endes ein wenig zu simpel geraten – aber gut gespielt. Dieses gilt fürs Album aber ganz und gar nicht – resümierend könnte man sagen – drei Songs sind ein wenig unnötig – der Rest dafür aber sehr gut geraten – Platten produziert von Daniel Lanois stehen halt für Qualität. Aber natürlich wäre ein Produzent nichts ohne die Fähigkeiten der Künstler. 

New Build – Pour it on (2014)

Mitglieder der Indie-Electronik-Synth-Pop-Band „Hot Chip“ bildeten das Nebenprojekt namens New Build. „Pour it on“ war die zweite und bisher letzte Veröffentlichung des Projektes.

„The Sunlight“ ist ein schöner sanfter Synth-Pop-Electronica-Song, der mich auch sofort an das Album „Morning Phase“ von Beck erinnert – das Stück nimmt aber in den letzten zwei Minuten noch ein wenig an Fahrt auf und motiviert dann schon zum Mittanzen.
Mehr im Club-Dance-Modus von den Beats her ist dann auch „Look in Vain“ - den Gebrauch von alten Synthsounds – die sehr nach 80er klingen, finde ich super und der Song wirkt auch im Gesamten so, als ob jemand einen 80er-Synth-Pop-Song in den 2010er Jahren neu aufgenommen hätte. Super. Ganz toller Song. Die Verbindung aus Retro-Sounds und neuen elektronischen Stilelementen hält der Song „Strange Network“ gut durch. Wer mit 80er Jahre Synth-Pop und New Wave und Post Punk was anfangen kann – müsste die Platte jetzt schon mögen. 
Etwas mehr im Disco-Modus: „Louminous Freedom“. Synth-Pop: „Weightless“. Den guten Synth-Pop bleiben New Build auch mit „White Sea“ treu und das macht so richtig Spaß – auch weil es eher im entspannten langsameren Tempo gut funktioniert. Richtig gut finde ich, das folgende Lied „Different Kind“, weil es durch den Gesang und die Verbindung mit der treibenden Melodie schon eine starke Spannung aufbaut und episch wirkt. Da kommt viel gut Gemachtes einfach zusammen. Auch eine ganz tolle Nummer. 
„Witness“ ruhiger, was für Depeche Mode-Fans. Zum Schluss das Titelstück „Pour it on“. Nochmal ein sehr atmosphärischer starker Synth-Pop-Song.

New Build beweisen, dass auch in der Gegenwart klassischer Synth-Pop gut funktionieren kann. 

Randy Newman – Trouble in Paradise (1983)

Einige Songs von Randy Newman, wenn auch als Covernummer von anderen Bands gespielt, sind einfach unvergesslich:: „Momma told you not to come“, „You can leave your Head on“ und und und. Lange Zeit war er einer von vielen, dessen Platten von Kollegen und Kritikern gefeiert wurden, der es aber nicht in die Charts schaffte. Doch auch dies änderte sich zum Glück. Mit dem Album „Little Criminals“ schaffte er es erstmals 1977 in die Top Ten der Billboard 200.
Seine Songs sind manchmal einfache Singer/Songwriter-Stücke, die er nur selbst am Piano begleitet, dann aber wieder hochkomplexe Stücke, die in einem Musical oder auch auf einer Frank Zappa-Platte passen würden. Sicherlich ist Randy Newman einer, bei dem die Texte der wichtigste Bestandteil eines Musikstückes sind. Hier kann er zärtlich, bissig, brüllend komisch sein oder er beschreibt einfach die Zustände im Land, auf der Straße und im Haus. Dafür erschafft er Alter-Egos bei denen man sich immer fragen kann, ob es sich bei dem Gesungenen um die Meinung von Randy Newman oder die seiner Charaktere handelt. Ein Songautor und ein Meister seines Fachs. „Trouble in Paradise“ ist vielschichtig. Manche Songs machen es dem Hörer sehr einfach, wie zum Beispiel „The Blues“ ein Duett mit Paul Simon. Andere Stücke drohen ein wenig von der bissigen Selbstironie übernommen zu werden, machen aber auch andererseits deswegen sehr viel Spaß wie „I love L.A.“ und „My life is good“ beweisen. 

In keinem amerikanischen Songbook darf der Name „Randy Newman“ fehlen. So einfach ist das. Seine Alben „Little Criminals“ und „Land of Dreams“ gehören auf jeden Fall zu meinem persönlichen Songbook. 

New Model Army – Thunder and Consolation (1989)

Zum Song „Vagabonds“ bin ich in meiner aktiven Discozeit immer gerne auf die Tanzfläche gegangen, der weitere Track, den ich von der CD früher gerne öfters gehört hatte, war der etwas melancholische „Green and Grey“ an den Rest der CD kann ich mich so gut wie nicht erinnern – daher lohnt sich ein Wiederhören nach langer Zeit wirklich mal wieder. 
„I Love the World“ - eine Punk-Rock-Nummer – mit etwas Düster-Post-Punk-Anteil haut mich nicht um. Ist mir zu ungestüm. Mit Akustikgitarre beginnt „Supid Questions“ und dieser Punk, der auch ein wenig nach dem Protest-Rock eines Billy Bragg kling – gefällt mir direkt viel viel besser. Zwar auch wieder Punk-Rock – aber diesmal gelungen: „225“. Bei „Inheritance“ hat das Schlagzeug erstmal die Oberhand – dann kommt ein Fast-Sprechgesang dazu. Ganz tolle Nummer. Die hätte mir eigentlich schon früher auffallen müssen. Das schon fast folkige „Green and Grey“ mochte ich auch immer. Schöner Song. Zieht im Tempo nach kurzen ruhigen Part schnell an: „Ballad of Bodmin Pill“. Den Punk-Rock mit etwas Akustikinstrumenten zu lockern, tut der Musik wirklich gut. Großer Rocksong: „Family“. Das Album macht echt Spaß, man muss nur den ersten Song hinter sich bringen. Noch eine Ballade: „Family Live“. Mit Violine zum verdienten Magaerfolg: „Vagabonds“. „125 MpH“ war vier weitere Songs auf der CD auf der Originalplatte nicht drauf. Schneller Rocksong. Wieder etwas mehr Düsternis ist beim Song „Archway Towers“ zu verspüren. Ein Folk-Punk-Song: „The Charge“. „Chinese Whispers“ - ist mal dann, doch noch mal ein Song der mich in seiner „spaßigen Art“ nicht erreicht. Noch eine düster ruhige Ballade: „Nothing Touches“. Am Ende gibt es mit „White Coats“ noch eine Post-Punk-Nummer. 
Da hat sich das Wiederhören nach zu langer Zeit wieder richtig gelohnt. Gutes Album.

New Music – Anywhere (1981)

Das zweite Album der Band um Frontmann Tony Mansfield. Guter Synthpop, der heute problemlos als Indiepop durchgehen würde. Sehr elektronisch, schon fast wie ein YMO-Song klingend, fängt „They all run after the carving Knife“ an – doch nach dem Intro wird’s ein typischer New Music-Song. Das was ich an New Music so mag, ist, dass sie mit ihren Pop unverwechselbar sind. Ein New Music-Stück ist einfach zu erkennen an dem Gesang, den elektronischen, aber nach leichten Pop klingender Grundstimmung. Außerdem sind die Stücke für Popmusik recht anspruchsvoll geraten und ragen schon über das Popeinerlei ihrer Zeit heraus. „Areas“ ist ein gradezu zeitloses ruhiges Indiepop Stück und auch „Churches“ funktioniert immer noch super und könnte von einer aktuellen Musikgruppe genauso heute auf einem Festival gerade live dargeboten werden. Den Song fand ich immer schon richtig gut. Wirklich nur gute Songs. Auch „This Word of Walter“ mit Beatles-Einschlag – einfach nur schön. Und für mich ist die Platte, wie andere auch, eine absolute Zeitreise in die frühen 80er. Die frühen 80er sind musikalisch viel viel besser als man immer so annimmt und die Musik dieser Zeit hört man immer noch bei vielen aktuellen Bands und Musikern heraus – und dies egal ob sie mit dieser Musik wie ich groß geworden sind, oder ob sie sie viel später entdeckt haben – ist ja auch super das heute noch Musiker, die vielleicht gerade in den Anfang 20er sind, wieder neue Musik für das Grunge- und Post-Punk-Genre machen. Deshalb gilt für mich auch nicht der Spruch „Die klingen ja wie die und die und sind deshalb total langweilig und machen nur nach was andere gemacht haben. Nein, diese neuen Bands führen fort was andere begonnen haben – und das ist verdammt gut so. 
„Luxury“: schöne Popnummer. Das ist zwar 80er Syntpop aber klingt wirklich immer noch frisch und nimmt mit: „While you Wait“. Ganz tolle Synthpop-Nummer – kann es mit den wirklich guten Stücken von Heaven17 und Human League aufnehmen. Dabei sind New Music aber viel leichter und heller, als der doch manchmal schwermütige Sound der anderer Synthpopbands ihrer Zeit. 
Bin wirklich mit der Musik der Platte total glücklich und bekomme ein Lächeln bei einem Song wie „Changing Minds“ kaum aus dem Gesicht. Die Platte und Band ist/sind leider wirklich total unterschätzt (und es ist gut, das ich mir die Platte, doch mal in der Neuauflage zugelegt habe, weil ich gerade höre, dass die „Alte“ doch einige Gebrauchsspuren hat, die bei einem tollen Song wie „Changing Minds“ wirklich nicht sein müssen. Aber mit über 40 Jahren in stetiger Benutzung kann man auch ruhig so klingen. „Peace“ ist eine anspruchsvollere Popnummer. Großartig leichtfüßiger Elektropop: „Design“. Richtig gute Musik: „Traps“. Ein guter Song folgt auf dem nächsten: „Division“. Den Abschluss macht „Back to Room One“ - davor gibt’s aber ein kurzes ungenanntes Zwischenspiel. „Back to Room One“ reiht sich ein, in einer reihe wunderschöner Indiepopperlen. Ganz großartige Platte und wird ab jetzt sicherlich wieder viel öfter gehört. Und eine absolute Empfehlung an die, die sie nicht kennen. 

New Order – Power, Coruption & Lies (1983)

Mit diesem Album nehmen die Synth-Klänge gegenüber dem Debüt-Album noch mehr Raum in der Musik von New Order ein. Mit einer geradezu schön fröhlichen Indie-Rock-Pop-Nummer startet das Album: „Age of Consent“ - ganz tolle Nummer. Den Bass von Peter Hook mag ich ja besonders bei der Musik von New Order – von daher haben es die späteren mehr Pop-Alben ohne ihm auch etwas schwerer bei mir. Der Bass ist auch sehr auffällig bei „We all Stand“. Der Song ist typischer Post-Punk – aber sehr raffiniert gespielt und produziert. Die popigen Indie-Rock-Nummern sind einfach toll auf dem Album. Auch „The Village“ ist einfach richtig gut. Synt-Pop-Post-Punk bietet „5 8 6“ - der Song klingt am Anfang mit seinem Intro nach frühe Songs von „Human League“ – wird dann aber zur Disco-Pop-Nummer, die sehr an „Blue Monday“ erinnert („Blue Monday“ ist ja eigentlich auch Teil der Platte – nur eben extra veröffentlicht und nicht auf der Platte zu finden). Eigentlich schade, dass sie sich für ihre spätere Musik vermehrt für die Disco-Pop-Nummern entschieden haben und nicht bei ihren tollen Indie-Pop-Rock-Nummern geblieben sind. An „Orchestral Maneuver in the Dark“ erinnert „Your silent Face“. Ist aber eine schöne ruhige Indie-Synth-Pop-Nummer. Mit „Ultraviolence“ können wir auch noch Kraftwerk als elektronischen Paten für den Synth-Sound der Band hinzunehmen. Das ist ein Stück, das sich zwischen Post-Punk-Indie und Electric Body Music bewegt. Den Song haben Depeche Mode sicherlich stundenlang gehört und für sich dann das Beste raus gehört. Bei dem Album stimmt einfach noch das Zusammenspiel von Indie-Post-Punk und Synth-Pop, welches sich in den Songs sehr schön die Waage hält. Das hört man dann sehr gut bei dem schon sehr poppigen „Ecstasy“ - das als Indie-Disco richtig gut funktioniert. Noch mal perfekter Indie-Pop am Ende mit „Leave me alone“. Brillantes Album!!!! 

New Order - Low-Life (1985)

Das dritte Album der Band, auf dem sie noch mit Songs wie „Love Vigilantes“ sehr schönen Indie machen. Ab nach der „Substance“ (wir können Tanzmusik-Compilation) werden sie dann mit Songs wie „True Faith“ ja meist doch eher zur EuroDance-Electro-Pop-Band. Obwohl vereinzelnd auch bei den späteren Alben der alte Indie-Charme noch beschwört wird. Aber sagen wir mal das das Kapitel „Von Joy Devision zur Indiegröße“ ist damit abgeschlossen. 
Dafür machen Songs wie „Love Vigilantes“ nochmal richtig viel Spaß. Und „Perfect Kiss“ ist in jeder Fassung mein absolutes New Order-Lieblingslied. 
Das alte SecondHand erworbene Vinyl schreit aber gerade bei diesem Songs auch danach, gegen einen Neuerwerb ausgetauscht zu werden.Trotzdem ist das ein Riesenstück (immer und immer wieder) – hab davon auch die Maxisingle in alter und neuer Pressung. 
Bei Songs wie „This Time of Night“ ist die Kombination von Synthesizermusik und Indiesound noch sehr harmonisch und gut gelungen. Und zu fröhlich und nach Partymusik klingt der Song erst recht nicht, dafür aber richtig gut. 
„Sunrise“ ist nochmal eine riesige Indierocknummer. 
Sehr leise beginnt die zweite Seite. Doch die Lautstärke des Stücks „Elegia“ steigert sich nach und nach – der Song strahlt was Sakrales aus. Bei „Sooner than you think“ hört man schon am Anfang Zutaten von „Blue Monday“ heraus. Aber auch der Song ist noch eine schöne Indie-Pop-Nummer mit etwas Euphorie versetzt. Bei „Sub-Culture“ hört man dann (leider) wohin die Reise in Zukunft hingehen wird – Willkommen im EuroDanceZeitalter. 
Warum aber auch Indiestar bleiben – wenn man die Welt erobern kann? Das mit der Euphorie ist noch größer bei „Face Up“ zu hören. Dabei hört man auch, dass Sänger Bernard Sumner nie ein richtig guter Sänger werden wird. Aber er scheint eine Menge Spaß beim Singen des Refrain zu haben – man hört die Leidenschaft und das ist mehr Wert als den richtigen Ton zu treffen. 

New Order – Substance 1987 (1987/2023 – 4 Disc-Edition)

Ehrlich gesagt, am meisten interessiert mich die Live-CD, dass ist aber Disc Nummer Vier – also erst mal Originalsong, Instrumentalfassungen und Dubs und Remixe hören. Ein paar Songs werde ich danach sicherlich Jahrelang nicht mehr hören können, weil die hier in bis zu vier unterschiedlichen Fassungen zu haben sind. Naja – vielleicht ja auch Jammern vorm Hören auf hohen Niveau. Bin ja selbst Schuld – hätte mich auch mit der alten Ausgabe zufrieden geben können. Immer diese unnötigen Käufe von Platten die man schon lange hat – nur weil, es vielleicht besser klingt (bin aber nicht so der audiophile Typ, dafür habe ich wohl zu viel laute Musik gehört und mein Gehört schon teilweise gut zerstört. Mir geht’s um gute Songs und nicht nur um guten Sound. Genug der Vorrede – auf zu Disc Number One.

Die erste Disc: 
„Ceremony“ war die erste Single von New Order und erschien 1981. Das ist noch ein wirklich schöner Indie-Rock-Song, zeigt auch schon, dass es bei New Order weniger düster zugeht als bei der Vorgängergruppe Joy Division. „Everything´s gone green“ war Single Nummer drei und erschien Ende 1981. Und bei dem Song hört man die Tendenz zum Dancefloor-Indie. Das Dumme ist, dass sich dieser Song von den Synthie her schon mehr als nur ein wenig nach „Blue Monday“ anhört und dass ist jetzt nicht nur bei dem Song so. Und dieser Euro-Dance-Sound wird mir recht schnell langweilig. Ich liebe „Blue Monday“ in der Originalfassung – aber ich muss nicht jeden Song mögen, der irgendwie nach Blue Monday klingt – ist halt langweilig. 
Zum Glück kommt erst einmal aber „Temptation“. Und der Song ist einfach zu fröhlich und nett und macht als Indie-Pop richtig viel Spaß. Die Single erschien 1982. „Blue Monday“ ist wohl die erfolgreichste Maxi aller Zeiten – Geld verdienen ließ sich damit aber nicht, da die Plattenhülle zu aufwendig gestaltet und dadurch die Herstellung recht teuer war. Der Song ist ein Song für die Ewigkeit – vielleicht der Indie-Dance-Song der 80er. 
„Confusion“ wurde von Arthur Baker mit der Band in New York produziert – Baker war schon ein guter Produzent. Klingt zwar sehr nach 80er, aber der Song hat eine gewisse spannende Dynamik, die einen mitgehen lässt. Herausgekommen ist der Song 1983. „Thieves like us“ (1984) – eine weitere Co-Produktion mit Arthur Baker und der Song ist richtig nett, wohl weil auch Indie-Gitarren-Klänge vorkommen und der Song nicht ganz so Dancefloor geprägt ist, wie die Stücke zuvor. 
Danach kommt eines meiner absoluten Lieblingsstücke der Band – zu dem es auch ein tolles Musikvideo gibt – bei dem man einfach zuschaut, wie die Band den Song spielt und das sieht alles sehr authentisch und live aufgenommen aus. Ob es der Fall auch war, weiß ich gar nicht. Aber auf jeden Fall ist „The Perfekt Kiss“ einer der besten Songs aller Zeiten (meiner Meinung nach). Ich finde bei dem Song stimmt einfach die Mischung aus elektronischen Klängen und den Zutaten von für einen richtig guten Indie-Rocksong perfekt. 
„Sub-culture“ im Remix von John Robie – das ist der Euro-Dance, den ich leider nicht so richtig vertrag. Klingt wie Pet Shop Boys und nicht wie New Order. Da gibt es ja auch Verbindungen zwischen den Bands: Electronic. Nein, das ist nichts. 
„Shellshoc (Substance Remix)“ funktioniert da viel besser. Weil der ist einfach wieder sehr gut produziert und so geht’s. „State of Nation“ klingt dagegen wieder wie einer der langweiligen Songs der Supergroup „Electronic“. Alle Zutaten von New Order gewohnt – aber langweilig zusammengewürfelt. Dieser Mix aus Indie- und Dancefloor-Elementen funktioniert eben nicht immer und es wird halt – zu oft gehört – einfach wirklich sehr langweilig. Noch viel schlimmer als State of Nation ist aber der Shep Pettibone-Mix von „Bizarre Love Triangle“. Die 80er konnten ja wirklich furchtbar sein. Bei „True Faith“ muss ich einfach sagen, dass ich den Song über hab. Ich kann dem nichts mehr abgewinnen. Das ist so wie bei „Just can´t get Enough“ von Depeche Mode. Schön sie eine Zeit lang gehört zu haben. Aber jetzt brauch ich sie nicht mehr.

Nits - Angst (2017)

Mein erstes und lange Zeit einziges Nits-Album war „Ting“ aus dem Jahre 1992, dass ich immer sehr mochte und eigentlich wollte ich immer weitere Musik der Nits mir besorgen – aber das hat dann gedauert. Und ich hab ihr bekanntestes Lied „In the Dutch Mountains“ als Single. 
Nun aber zu „Angst“ und ich rechne mal damit, dass es ganz anders klingt als „Ting“ - welches Art-Pop der ruhigen Art bot und sehr elektronisch, aber auch nach viel Klavier geklungen hat und eine überragend schöne Sanftheit bot. Ich finde schon allein die Songtitel teilweise ganz großartig „Flowershop-Forget-Me-Not“, „Breitner on a Kreidler“, „Zündapp nach Oberheim“ - aber wie mag die Musik zu diesen Titeln klingen?

Bei „Yellow Socks & Angst“ wird man von der Gesangsdarbietung an CAN erinnert. Im Refrain ist der Gesang aber wieder sanfter und nach diesen, wechselt der Song zu einem sanfteren Arrangement. Minimal in der Instrumentierung, aber dies wie von der „Ting“ gewohnt, gut eingesetzt. Anspruchsvoller Indie & Artpop. Dream-Indie-Pop: „Flowershop Forget-Me-Not“. Da hört sich der Sänger auch wieder so an, wie von der „Ting“ gewohnt. Nur ist Sänger Hank Hofstede eben seit der „Ting“ fünfunddreizigjahre älter geworden. Dafür klingt die Stimme aber noch sehr ordentlich. So wie dieser Song könnte man sich auch gut vorstellen, dass sich eine Band wie Efterklang anhört. Reduziert in der Instrumentierung – aber trotzdem schön gestaltete Musik. „Radio Orange“ - ganz sanfte Nummer, aber etwas lang geraten. „Lits-Jumeaux“ ist schon Krautrock/Indie-Hyprid und gefällt mir ausgesprochen gut. Kammer-Pop – kann man das auch nennen und dies auf hohen Niveau, so wie bei „Two Sisters“. „Pockets of Rain“ kommt etwas dramatischer daher und es ist auch gut, dass nicht jeder Song nur ruhig und sanft daherkommt. Die Abwechslung, die das Stück bietet, kommt zur rechten Zeit. 
Die Mischung aus Nits-Pop und Krautrock ist auch in „Along a German River“ sicher nicht zufällig zu hören, auch wenn da statt von Krautrock von Elvis im Text die Rede ist. „Cow with a Spleen“ baut sich auf eine sehr fein konstruierte Melodie auf – sehr schön, auch dieser Song. „Breitner on a Kreidler“ ist verträumter – JazzPop. Der Oberheim und andere Synthesizer sind das Schlussthema in „Zündapp nach Oberheim“. Aber auch dieser ist ein sehr fein geratener Indie-Pop-Song. 
Indie-Pop und Art-Pop von Meistern ihres Fachs. Die brauchen es nicht mehr zu beweisen, die machen einfach und das ist gut so. Und ich kann mir da zum Glück noch ganz viel nachkaufen und nachhören was die so alles gemacht haben. Schöne Aussichten. Soviel anders als die „Ting“ ist das dann doch nicht gewesen. Das ist gut so.

Billy Nomates – Emergency Telephone EP (2020/Vinyl)

Inspiriert von den Sleaford Mods began Tor Maries unter dem Künsternahmen Billy Nomates Musik zu machen. Indie-Musik mit einen gehörigen Schuss No-wave und Post-Punk. Die EP „Emergency Telephone“ erinnert mich die ersten zwei Stücke („Emergency Telephone“ und „Right Behind you“) eher an die Musik von „Joan as a Policewoman“ mit etwas Soul im Gesang. Die dritte Nummer „Heels“ hat aber einen stärkeren Post-Punk Sound, mit sehr voran treibenden Synths. Beachtlich ist, dass Nomates alle Instrumente selbst gespielt hat – Musiker hatte ja auch während der Pandemie kaum eine andere Chance als es selbst zu machen oder sich gegenseitig Songteile per Internet zuzuspielen oder sich im kleinen Kreis einzuschließen. Das vierte und letzte Stück „Patrol Fumes“ beginnt ruhig und entwickelt sich zur kleinen PowerPop-Hymne.

Vier Songs – die Lust auf mehr machen. Ziel erreicht.

The Notwist – The Notwist (1990)

Am Anfang waren The Notwist noch eine regelrechte Metal-Band. Das hört man bei „Is it Fear“ sehr gut raus – auch wenn es sich dabei um keinen einfachen Metal handelt, sondern um ein Gemisch aus Metal, Punk, Hardcore und Alternativ-Rock. Die liebe der Archer Brüder zu Bands wie Sonic Youth ist ja auch kein Geheimnis. Und zu Anfang ging man halt noch mit „Bad Religon“, „Therapy?“ und anderen Hardrock-Größen der späten 80er und 90er auf Tour. Schlecht ist das nicht und da ich ja da zweite Album „Nook“ schon kannte, wusste ich ja auch, dass die Band erst ab dem dritten Album den bekannten elektronischen und vielseitigen Sound, für den sie heute bekannt sind und geliebt werden, hatte. 

So rockt das Album einfach mal nur heftig – und das konnten The Notwist damals halt auch sehr gut – aber natürlich waren sie damit eine von vielen deutschen Gitarrenrock-Bands und als eine solche war es schwer sich wirklich zu etablieren. 

Wer härteren Rock mag, der trotz kurze Stücken einiges an Abwechslung bietet, denen sei dieses Debüt von den noch richtig rockenden The Notwist auch zu empfehlen. Weil das alles nicht schlecht gespielt ist und der Mix aus allen Rocksparten hat wirklich was. Und wer hätte heute noch gedacht, dass The Notwist auch auf Wacken eine gute Figur machen würden – und das würden sie, wenn sie dieses Album noch mal vor der Festivalsmenge zum Besten geben würden. Einzeln muss man auf die Stücke nicht eingehen. Es wird mit jedem Song ein guter Mix auf Heavy Metal und Punk Rock gespielt. Für Headbanger ein Fest, für Punker auch und mir gefällt das – auch weil es so schon kurzweilig ist und alles auf dem Punkt gebracht wird – da kommen einen „The Minuteman“ sogar in Erinnerung. 

Ab und an rocken The Notwist ja auch auf ihren aktuellen Konzerten mal wenigstens nochmal für ein Stück richtig ab und stehen weiterhin zu ihren Wurzeln. Einmal ein Rocker – dann ist man wohl immer ein Rocker. Oder so. Und toll ist einfach wie gut das Album auch heute noch oder vielleicht wegen der Neuausgabe zum 30jährigen jetzt auch klingt. Das macht so schon wirklich echt Laune. 

Ein entscheidendes Stück auf dem Debüt ist meiner Meinung nach „Seasons“ weil es so ein schönes Alternativ-Indierock-Stück ist – das trotzdem schon viel von dem hat, was The Notwist heute noch ausmacht und dabei auch wie ein Stück von Dinosaur jr. klingt. Eindeutiger Favorit des Albums. Und auch beim kurzen Hardcorestück scheint etwas von dem durch – das noch heute Teil von „The Notwist“ ist. 

The Notwist – Nook (1992)

Die Band war zu der Zeit noch ein Trio bestehend aus Markus Acher(Gitarre, Gesang) und Micha Acher (Bass) und Martin Messerschmid (Schlagzeug). „Nook“ ist noch ein weiteres - wie das erste Album der Band - reines Indie-Heavy-Rock-Album. Die elektronischen Musik-Elemente und der Einsatz von Rockmusik untypischen Instrumenten folgen erst in den späteren Alben. 

Das erste The Notwist Album, das auch so hieß wie die Band, war ein ziemlich hartes Rockalbum mit vielen Metal-Riffs, dabei aber sehr abwechslungsreich und bei dem Song „Seasons“ hörte man auch schon richtig den typischen The Notwist-Songcharakter heraus. Mal hören ob sich das schon auf dem zweiten Album weiter fortsetzt. 
Nach ruhigen Intro: „Belle de L´Ombre“ geht es mit „Walk On“ mit den heftigen Heavy-Metal Gitarren weiter, die wir schon vom ersten Album her kennen. Zu den heftigen Gitarren bietet der eher zurückhaltende Gesang von Markus Archer einen starken Kontrast – ist ein wenig so, als ob bei Danzig einer von den Housemartins singen würde – klingt aber auch wiederum wie ein Song von „Dinosaur jr.“ nur eben mit noch heftigeren Gitarrenspiel.
Im Punkrock-Modus „Unsaid/Undone“ und den finde ich viel besser – weil eher im Alternative-Rock angesiedelt als im Heavy Metal und das passt besser zur Band. 

Aber direkt mit „Welcome back“ geht’s mit Heavy Metal-Musik der Marke Danzig weiter – aber bei dem Stück ist das so „fett“, dass es auch wieder Spaß macht – damit könnten The Notwist sogar in Wacken Eindruck schinden. Ist dann aber mir am Ende doch schon fast wieder zu heftig. 

Laut und heftig auch das Titelstück „Nook“ - und es bleibt bei der Mischung aus sanften Gesang und heftigster Rockmusik. Markus Acher ist auch ein richtig guter Heavy Metal-Gitarrist – keine Frage – aber es ist gut, dass die Brüder Acher dann doch noch musikalisch sich später breiter aufgestellt haben. 

Aber das war glaub ich auch bei den Psychrockmusikern von Motorpsycho auch nicht anders – da waren auch die früher Alben eher Hartrock oder sogar Hardcore und dann wurden sie nach ein oder zwei Alben auch zu dem was sie dann heute sind. 

Alternativ-Rock mit Punkrock und Heavy Metal gemischt, dann doch sogar etwas sanftere Töne anschlagend – wenn auch nur kurz bei „No Love“. Einer der besseren Song der Platte ist das.

Der Song mit dem Banjo-Gitarren - der ist schon so richtig gut und hat sich bei mir auch am längsten eingeprägt: „The incredible Change of our Alien“ – dann werden die Banjo-Gitarren durch Heavy Metal-Gitarren abgelöst und dann verwandelt sich der Song in einen guten Alternative-Rock-Song. Mega.

Die Metal-Rock-Stücke werden zunehmend für mich aber immer langweiliger und fangen auch an ein wenig zu nerven – doch bei „This Sorry Confession“ mag ich den Refrain dann doch ganz gerne und dann gibt es auch einen Tempowechsel und das Stück wird doch eine reizvolle Alternative-Rock-Nummer.

Der Hardcore-Charakter steigert sich wieder bei „Another Year without me“ - ich glaub, das erinnert sehr an die frühen Nummern von Fugazi – wie auch glaub ich vieles anderes von dem Album – ich kenne aber von Fugazi zu wenig, um das mit Sicherheit schreiben zu können. 
Richtig gut gefällt mir dann „One Dark Love Poem“ - das ist richtig guter Alternative-Indie-Rock. Und ist wohl das typischste The Notwist-Stück der Platte.
Heftig und kurz nochmal, mit guten Bass-Part: „The only thing we own“ - finde ich aber als Instrumental-Nummer auch gut. 
Alternative-Rock – nochmal richtig gut: „I´m a Whale“ - da merkt man wieder die Liebe zu Sonic Youth bei den Acher Brüdern.

The Notwist – Vertigo Days (2021)

Früher lagen Radiohead und The Notwist für mich gleichauf. Heute hat The Notwist Radiohead längst in meiner Wertschätzung überholt. Beste Livedarbietung und immer noch abwechslungsreich ohne dabei aber die eigene Bandgeschichte außen vor zu lassen. Und sie sind einfach melodiöser und es ist alles so gar nicht anstrengend. Zuhören macht Spaß, ohne dabei unterfordert zu werden. Bei der neuen Platte sind bei einigen Stücken musikalische Gäste dabei, die sich aber nie in den Vordergrund spielen, sondern der Sache dienen.
„Vertigo Days“ steht dem eigenen Klassiker „Neo Golden“ in nichts nach. Und man hört diesmal viel „Can“ in einigen Stücken heraus („Into the Ice Age“ und „Ship“). „Can“ ist für mich ja sowieso eine der ersten echten Alternativ-Rockgruppen und somit passt das auch hervorragend. Dazu passt es auch, dass The Notwist so etwas wie „Kraftwerk“ + „Sonic Youth“ mit Vibrafon & Tuba-Einsatz live sind.

Paolo Nutini – Last Night in the Bittersweet (2022)

Der schottische Singer/Songwriter Paolo Nutini hat sich für die sechzehn Songs seines vierten Albums acht Jahre Zeit genommen. Eigentlich waren es aber nur fünf, da er zuvor ausgiebig den Erfolg seines dritten Albums zum Touren genutzt hat (3 Jahre). Das zweite Stück mit Namen „Radio“ ist so großartig zeitlos und eine tolle Rockpop-Nummer als hätte sich Nutini das Beste von Ryan Adams und Fleetwood Mac genommen. Und auch das nachfolgende traurigsüße und trotzdem kraftvolle „Through the Echoes“ könnte auch von Ryan Adams sein. Das macht mir nichts aus, da ich Ryan Adams total mag. „Acid Eyes“ zeigt aber auch das er feinen Indiepop kann. „Acid Eyes“ könnte fast von „The xx“ sein – ist aber eben mit typischer Rockband-Instrumentierung gemacht. Drei Stücke nacheinander die wie für mich gemacht sind – und ich bin Fan. Die restlichen 12 Stücke sind jetzt schon Zugabe.
Was ich hier alles schreibe ist ja total „Fanzine“ – ich bin ja kein ernsthafter Musikkritiker, sondern ein Musikfan der sich äußert. Da ich jetzt schon über 100 Äußerungen geschrieben hab – habe ich auch angefangen, alle Texte nochmal durchzuschauen und wenn nötig zu bearbeiten. Das meiste ist ja einfach so während des Hörens dabei herunter geschrieben, mit ein paar Wiki-Informationen gewürzt. Ich finde das auch mittlerweile sehr gut, dass zu machen, da ich viel zu viele Platten gehört habe und merke wie schnell ich mittlerweile vergesse was ich denn so alles gehört habe und da sind ein paar Erinnerungsstützen zu machen hat dann echten Wert (da find ich die Erinenerungsfunktion von FaceBook auch ganz praktisch – da wird man erinnert und denkt sich – ach ja, das war ja auch nett – und vielleicht liest der oder die eine das ja auch und lässt sich inspirieren, da auch mal reinzuhören, um sich eine eigene Meinung zu bilden (das wäre auch sehr schön). Außerdem habe ich viel zu viele CDs und Vinyls die ungehört sind und durch das drüber Schreiben höre ich jetzt wieder viel mehr Alben durch als früher. 

Weiter mit den Zugaben – „Lose it“ Rocknummer mit Sprechgesang und Soulchor. Langweilig wird es nicht. Mit Lo-Fi Americana geht es weiter: „Petrified in Love“. „Everywehre“ eine schöne Singer/Songwriter-Nummer. So ist das was für den jung gebliebenen klassischen Rock-Fan, der auch Lo-Fi Amerikana Musik mag.

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