Ultrafox – Systems of Romance (1978)

Das letzte Ultrafox Album mit John Foxx als Frontmann. Produziert von Conny Plank bietet das Album frühen New Wave-Rock, mit Verwendungen von Rhythmus-Maschinen und dem Einsatz von Synthesizer in der Rock-Pop Musik.

Der Song „Dislocation“ funktioniert noch am besten und ragt aus den ansonsten nicht wirklich überzeugenden Stücken eindeutig heraus. „When you walk through me“ ist noch als hymnischer Rocksong zu gebrauchen.

Ultravox – Vienna (1980)

John Fox war weg. Midge Ure ist nun der neue Frontmann der Band und mit der Hinwendung zum Synthi-Pop kam dann mit diesem vierten Album auch der kommerzielle Erfolg. 
Mit dem trotz Synthesizer-Nutzung rockigen Instrumentalstück „Astradyne“ eröffnet das Album. New Wave mischt sich mit dem Sound der New Romatics bei „New Europeans“. So klingt auch „Private Lives“ nach dem Sound von Duran Duran und Japan – aber mit etwas Rock dazugepackt. Auch nach Japan klingend: „Passing Strangers“. Mit „Sleepwalk“ finden wir dann wohl das erste so richtig nach Ultrafox klingenden Song: „Sleepwalk“ - Schnelle Synthi-Rhythmen, kraftvoll und eingängig. Singlematerial. Mit „Mr X“ startet die zweite Seite – mit einem leicht düsteren Synthi-Song, der aber auch schon die Könnerschaft der Gruppe an den elektronischen Tasteninstrumenten zeigt, oder davon, dass sie die Ratschläge und Tipps von Conni Plank sehr gut angenommen haben. Die elektronisch verzerrte Violine gespielt von Billy Curri kommt hier auch sehr prägnant zum Einsatz. Mit leicht orientalischen Soundeinschlag: „Eastern Promise“ und ein paar guten Soundideen – im Gegensatz zu den Songs der ersten Seite – wird die Band immer experimentierfreudiger – was der Platte sehr gut tut. Der Übersong und immer wieder ein Genuss: „Vienna“. Abschluss Synthi-Pop-Rock mit New Wave: „All stood Still“ - auch nochmal richtig gut. 

Underworld – Underneath the Radar (1988)

Die Transformation um aus der Band „Freur“ (größter Hit „Doot Doot“) das Elektronik-Projekt „Underworld“ zu machen, dauerte zwei Alben lang. Denn die ersten zwei Underworld Alben klingen eigentlich noch nach der Musik die die Musiker Karl Hyde und Rick Smith als Freur zusammen gemacht haben. Gut produzierter Pop mit guten Synth-Popeinlagen und mit Songs – die schon in die Charts hineingepasst hätten – denen meist dazu was fehlte.

Als Underworld versuchten Hyde und Smith noch mehr als mit Freur sich dem Geschmack ihrer Zeit anzupassen. Europäischer Disco-Soul – durchaus gut produziert – erinnert teilweise an das was Thomas Dolby zu dieser Zeit gemacht hat – schon peppig – aber auf jeden Fall klingen die ersten zwei Songs der Platte „Glory! Glory“ und „Call me No. 1“ auch sehr nach 80er-Durchschnittspop. Aber „Call me No. 1“ kann man einen gewisse Dancefloor-Qualität sicher nicht absprechen – dazu funktioniert der Funk bei dem Stück zu gut. 

Verlassen wir die Tanzfläche klingt die Band wieder mehr nach Freur – selbst wenn dann der wirklich gut gespielte Funk-Bass (Baz Allen) dazu kommt – das hat dann wirklich Atmosphäre und ist für mich besser anzuhören: „Rubber Ball“. 
Den Disco-Funk-Pop-Rock hat die Band aber auch irgendwie drauf und verspielt angewandt hat das auch was: „Show some Emotion“. Ein erstes Highlight. Zwar vielleicht etwas sehr brav – aber ich mag ja brav. 

Danach wird wieder das Tempo erhöht und ein weiteres mittelmäßiges aber flottes Pop-Stück musiziert: „Underneath the Radar“. 
Kleine kurze Nummer „Miracle Party“. Flotter wieder, aber auch nicht wirklich besser als der Durchschnitts-Popsong: „I need a Doctor“. 
Sanfte Popnummer: „Bright White Flame“. 
„Pray“ hat dann nochmal die Qualität, die sich schon bei „Show some Emotion“ zu hören war- sanft, recht elektronisch und von der Stimmung sehr gelungen. 
Der funkige Pop will bei mir einfach nicht funktionieren. Klingt irgendwie immer zu simpel runter gespielt – auch wenn die Instrumentalteile ganz gut der Band gelingen. Aber man hat es einfach zu oft schon in ähnlicher Weise zuvor gehört. 

Warum „Underworld“ so keinen wirklichen Erfolg hatten, erschließt sich mir schon. Die Musik von Underworld hatte zu dieser Zeit einfach noch kein großartiges Hervorstellungsmerkmal – außer das die Musiker endlich groß herauskommen wollten und so maßgeschneiderten, aber auch leider simplen Popeinerlei produzierten – hat die Platte nichts besonders.

Mit dem zweiten Album „Change the Weather“ - versuchten sie es ein Jahr später auf die gleiche Art nochmal – trotz noch aufwendigerer (Eigen)Produktion, scheiterten sie damit ebenfalls. Auch bei dem Album kann man sagen, dass das gut produzierter – aber meist nur mittelmäßiger Pop-Rock ist. Ein wenig zeigt sich aber bei dem Stück „Original Songs“ vom Soundkostüm her schon, wohin die Reise mal gehen wird. Das ist übrigens ein Song mit echter Hitqualität. 

Also war es immer eine gute Erscheinung von mir diese beiden Alben nicht gekauft zu haben und jetzt mal einfach bei einen Streamingdienst durchgehört zu haben. Wer hören möchte was Karl Hyde und Rick Smith als Freur gemacht hatten, kann da gerne reinhören und findet vielleicht das eine oder andere kleine Highlight – wer „Underworld“ hören möchte – wie sie später klangen – der darf damit wirklich warten bis zum Album „Dubnobasswithmyheadman“ (1993). Erst da ist die Transformation abgeschlossen und was neues entstanden.

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