Laurel Halo – Quarantine (2012)

Neue Elektronische Musik entdecke ich gerade gerne für mich. Da machte mich eine Rezension auf die Musikerin/DJ Laurel Halo aufmerksam und so höre ich ihr Debütalbum von 2012, welches vom Magazin The Wire zum Album des Jahres gekürt wurde. 
„Airsick“ ist schon mal eine beeindruckende Mischung aus Elektrosounds und Gesang, welches schwer einem bestimmten Genre zuzuordnen ist. Der Wikipedia Eintrag beschreibt die Musik als Avant-Pop, Elektronic und Ambient-Pop. Song Nummer Zwei „Years“, dass stärker durch den gut arrangierten Gesang glänzt, ist dann Art-Ambient-Pop. Bei „Thaw“ passt das Attribut Ambient-Pop oder Art-Pop auch sehr gut und mir gefällt der Song durch seine Beats und leicht verschrobene Art wirklich gut. Laurel Halo traut sich da einiges. Sie spielt Töne und Glitches gegen die Melodie und es funktioniert trotzdem gut. Im Ambient/Drone-Bereich angesiedelt ist das experimentelle „Joy“. Die von mir sehr geschätzte Abwechslung bei einer elektronischen Platte ist bei dieser auf jeden Fall gegeben. Im Art-Pop-Modus: „MK Ultra“. Kurzes Zwischenspiel: „Wow“. Eine starke Wirkung erzeugt sie mit den Sounds des Songs „Carcass“ - ein Musikkunststück. Zwischenspiel: „Holoday“. Der Anspruch von Kunst. in der Musik von Laurel Halo, finde ich recht beeindruckend, weil er bei ihr die Musik als Song noch funktioniert und nicht zum reinen Kunststück wird. Daran verheben sich viele Künstler/innen, weil sie die Kunst oder das Konzept dann über die Hörbarkeit als Einzelsong oder der ganzen Platte stellen, was für mich so manche Platte schon ruiniert hat. 
Bei Laurel Halo funktioniert es auch bei „Morcom“. „Nerve“ gefällt durch die Klangzusammenstellung. ist aber eher ein weiter Lückenfüller. 
„Light + Space“ beendet das Album nochmal mit außergewöhnlichen Ambient-Pop, der mich so begeistert, dass ich auf jeden Fall mehr von Laurel Halo hören möchte. Und schon wieder eine tolle Neuentdeckung gemacht. Es hört zum Glück damit nie auf. 

Lisa Hannigan – Sea Sew (2008)

Debüt-Album. Das könnte jetzt meine kürzeste Plattenbesprechung aller Zeiten werden. Die Irin Lisa Hannigan war Mitglied in der Band von Damien Rice, begann mit „Sea Sew“ ihre Solokarriere und veröffentlichte noch zwei weitere CD´s. Bei der dritten CD ließ sie sich von Aarron Dessner produzieren und sie arbeitete in der Folge auch an Alben von The National und anderen Projekten von Dessner mit. 
Dieses wunderbare Debüt besteht aus akustisch gehaltenen Singer/Songwriter-Folk, der aber nicht traditionell ist sondern meist poppig daherkommt. Wer die Musik von Feist und Dear Reader mag wird diese Platte lieben. Ich tue dies auf jeden Fall.

Glen Hansard – Between Two Shores (2018)

Glen Hansard kenne ich und mag ich sehr seit er im Film „Once“ mitgespielt und musiziert hat – danach habe ich auch den Soundtrack und die ersten Platten, die er mit The Swell Season und The Frames aufgenommen hat, gekauft. Tatsächlich kannte ich ihm aber vorher schon– da er ja auch im Kultfilm „The Commitmens“ (1991) schon als Gitarrist der Band mitspielte und zu hören war. Und seit „Once“ schätze ich ihm als Musiker, der wunderbare Folk-Rockmusik macht, die mal mehr Singer/Songerwriter-Songs sind, aber die auch mal schön rockig sein können. Dazu fühlt sich das, was er macht, immer geerdet und ehrlich an und das spürt man auf den Platten, aber auch bei den Konzerten des Musikers.

Erdige Rockmusik – einnehmend, mitnehmend, hat einen schönen Drive und ist einfach gut: „Roll on slow“. Das ist auch herausragend produziert, da passt alles zusammen und die einzelnen Instrumente bekommen alle genug Raum um sich zu präsentieren. Und es hat ganz viel Seele. Richtig gut und schon auch recht fett. Toller Einstieg ins Album.
Danach wird ruhiger und der Soul nimmt noch mehr Raum ein – und es könnte schon im Refrain fast ein ganz ruhiger Song von den Rolling Stones sein. Sehr sehr schön. Glen Hansard bedient sich aus dem klassischen Repertoire der Rock/Soul/Blues-Musik und drückt diesen seinen eignen Stempel auf – Produzent Dave Odlum war Gründungsmitglied der The Frames, verließ die Band aber nach dem ersten Album, um mit anderen Bands zu arbeiten. Er produzierte später aber ein Album von The Frames und scheint mit Glen Hansard verbunden geblieben zu sein. 
Es wechselt wieder mehr zum Rock bei „Wheels on Fire“ und wird wunderschön sanft bei „Wreckless Heart“ - so schön.
Americana/Roots kann der Irre Glen Hansard auch sehr gut: „movin´on“. 
Der atmosphärische Rocksong – das kann Glen Hansard richtig gut – da gelingen ihm immer Ausnahmesongs wie „Setting Forth“. 
Mir macht der Bläsereinsatz im gesamten Albumverlauf auch sehr viel Spaß – diese sind genau richtig eingesetzt und tragen immer dazu bei, dass die Songs noch ein wenig mehr zeitlos werden, als sie schon sind. „Lucky Man“ ist schon ein kleines Meisterwerk. 
Mit Melancholie gepaarter Rock: „One of us must lose“. Singer-Songwriter-Folk: „Your Heart´s not in it“. Sanft und mit ganz viel Gefühl: „Time will be the Healer“. 

Eine Platte, die man eigentlich immer hören kann – vielleicht geht Ihr nach hinten raus, etwas das Tempo aus – aber die Kunst zeitlosen Singer/Songwriter-Rock zu machen – kann man Glen Hansard nach dem Genuss dieses Albums nicht absprechen.

PJ Harvey – Stories from the City, Stories from the Sea (2000)

Album Nummer Fünf von PJ Harvey, das sie mit ihren beiden Produzenten Rob Ellis und Mick Harvey eingespielt und produziert hat. Bei vier Stücken ist auch Thom Yorke mit dabei, unter anderen als Sänger beim Stück „This Mess we´re in“. Dies finde ich einen lustigen Zufall, da ich ja gerade mich durch die Radiohead-Discographie höre. Harvey selbst meinte, das Album sollte weniger extrem ausfallen als die Vorgänger und sieht es als ihr „Pop-Album“, auch wenn es von den meisten wohl nicht als Pop-Album eingeordnet wird. Mal hören, wie viel Pop in dem Album steckt. 

Den Rock mit Gitarren kann PJ Harvey gut. Und direkt mit „No Exit“ rockt sie richtig gut los und diesmal sogar eher klassisch und nicht ganz im Stil der frühen Patti Smith, obwohl ganz trennen lassen sich die beiden Musikerinnen trotz des Altersunterschied nicht. Das Raue und auch immer am Punk orientierte, haben beide einfach gemein. Und so richtig nach Patti klingt PJ Harvey dann doch wieder bei „Good Fortune“ und das ist auch gut so – da der Song richtig gut ist. Der hat dann sogar wirklich etwas Pop-Feeling. 

„A Place called Home“ – der Song ist auch richtig gut – anspruchsvoller Rocksong, toll produziert. Toll auch „One Line“ - atmosphärischer Song – der die Rockgitarren mal etwas zurückhaltender einsetzt. Bisher bin ich von der Platte vollauf begeistert. 

Bei „Beautiful Feeling“ hört man den Thom Yorke Einfluss direkt raus – was spannend, gleichzeitig auch gut ist. Im nachfolgenden Song „The Mess we´re in“ - ist das dann noch verstärkt. Ein musikalisches Traumpaar würde ich mal sagen, denn was für ein toller Song ist das?
Akustik-Singerin/Songwriterin-Folk: „You said Something“. Flotter Rock: „Kamikaze“.Noch härterer Rock: „This is Love“. Rock in Zart/Bitter: „Horses in my Dreams“. 

Bei „We Float“ stimmt wieder die Mischung aus raue düster Stimmung und anspruchsvoller Songgestaltung. Das klingt dann auch ein wenig nach Nick Cave. Und plötzlich, beim Stimmungswechsel des Songs singt Polly Jean Harvey fast mal euphorisch liebevoll. Auch das kann sie, wenn sie möchte. Vielschichtiger wird es ja noch auf den späteren Alben. 


 

PJ Harvey – B-Sides, Demos & Rarities (2022) CD-1 von 3 (1991-1996)

Einen Zeitraum von 30 Jahren umspannende Werkschau, anhand von B-Sides, Demos & Raritäten bietet dieser Set und setzt nach den Demo-Visonen ihrer Platten den Veröffentlichungen von bisher Nichtveröffentlichtes wohl nun ein Ende. Aber es ist schlau so was vor dem eigenen Tod zu veröffentlichen, dann hat man noch selber was davon und nicht nur die Erben und Rechteinhaber). Es sind dann auch 56 Songs, die man hören kann und der
CD-Set ist auch schön anzusehen und gut gestaltet. Dann ist da die Frage:
Muss man wirklich alles auf CD pressen, was vorher nicht für eine solche gedacht war? Ich muss dazu sagen, dass ich bei weiten nicht alle Veröffentlichungen von PJ Harvey gehört habe, ich aber es gut fand, so einen etwas gebündelten Überblick über ihr Schaffen zu bekommen. 


„Dry“ beantwortet die zuvor gestellte Frage schon mal gut: Zeitloses Gitarrengeschrammel, das auch gerade von einer jungen Band hätte aufgenommen sein können. Besser könnte es nicht losgehen. „Man Size“ hätte Patti Smith nicht besser darbieten können (und ja, man könnte auch einfach Solo mit E-Gitarre ein Konzert bestreiten (was meine Lust Bob Mould mal als OneMan-Band zu sehen noch verstärkt, so tourt er Jahr aus Jahr ein durch die USA kommt damit aber nicht nach Deutschland. Seufs.). „Missed“ macht stark weiter (nach drei Songs, bin ich schon total begeistert). 
„Highway '61 Revisited“ ist das was ich als typischen PJ Harvey-Song bezeichne. 
„Me Jane“: Wenn man bedenkt, dass sie da noch ganz am Anfang ihres Schaffens war und wie ausgereift sich das Material schon anhört, einfach sehr beachtlich.Tom Waits hat sie auch schon drauf: „Daddy“. „Lying in the Sun“ Blues-Rock und da lässt sich auch schon die Gemeinsamkeit zu Nick Cave entdecken.
„Somebody's Down, Somebody's Name“ - wenn man solche Songs als B-Seite raushauen kann, hat man wirklich keine Probleme als Songschreiberin.
„Darling be there“ einfach alles unglaublich (dabei fand ich das Album „To bring me my Love“ eigentlich nur in Teilen gut.)
„Maniac“ könnte fast ein Bruder/SchwesterSong von „C`Mon Billy“ sein. Passt da als B-Seite dann auch sehr gut. „One Time too Many“. Och Mann, das ist alles einfach schon fast zu gut. 
„Harder“, „Naked Cousin“ – und es geht so weiter.
Wer es auch mal zornig und aggressiv, aber eher rockig als punking mag, wird einfach super bedient. Muss man vielleicht für sowas in Stimmung sein, aber die geschickte Songauswahl lässt einen auch immer tiefer in das kraftvolle Songuniversum von PJ Harvey eindringen. Und einmal eingefangen gibt es einfach kein zurück.
„Who will Love me Now“ zeigt mal eine ruhige Seite – fast schon verträumt, dramatisch. Abschluss mit Rock`n`Roll-Drive: „Why D`Yo Go to Cleveland“

Und das war nur die erste CD!

Herbie Hanckock - River: the joni letters (2007)

Album 45 (!) des Jazz-Pianisten und auf diesem nimmt er sich Songs von Joni Mitchell vor – einige aus seiner Begleitband haben wie er selbst auch schon mit Joni Mitchell zusammen im Studio gearbeitet. Diese Band besteht aus Wayne Shorter, Dave Holland, Vinnie Colaiuta und Lionel Loueke. Hinzu kommen Gastsänger:innen Norah Jones, Tina Turner, Corinne Bailey Rae, Luciana Souza und Leonard Cohen. Bei einem Song ist auch Joni Mitchell selbst am Mikrophon. Das Album gewann den Grammy für das beste Album des Jahres 2008.
„Court and Spark“ beginnt als Klavierstück, es setzen Bass und Schlagzeug ein und Norah Jones beginnt zu singen. Ab und an hört man das Saxophon von Wayne Shorter einen Ton einwerfen – alles zusammen meisterhaft gespielt und kombiniert und der Instrumentalpart ist toller Jazz. Die Produktion von Hanckock und Joni Mitchells Ex-Ehemann Larry Klein lässt da keine Wünsche offen. Zugeben muss ich, dass mir das Wissen über die Originalsongs von Joni Mitchell fehlen – bis auf „River“ vom Album „Blue“. Bei „Eidith and the Kingpin“ verwundert der Gesang von Tina Turner – so habe ich sie noch nie singen gehört – und das ist durch und durch positiv gemeint. Auch hier ist der Instrumentalmittelteil wieder toll arrangiert. Ohne Gesangspart ist „Both Sides Now“ – spätestens jetzt sollte klar sein, dass hier nicht Jazzmusiker die Songs von Joni Mitchell einfach nur neu aufnehmen. Hier werden Song zu Jazzstandards – das ist noch nicht mal Fusion – das ist reiner klassischer Jazz und das funktioniert hervorragend. Mit mehr Leichtigkeit „River“ und Corinne Bailey Rae singt den Song gekonnt und mit viel Zärtlichkeit in der Stimme. Von der zweimaligen Grammy Gewinnerin muss ich mal mehr hören. Könnte eine Entdeckung sein. Ein weiteres Instrumentalstück: „Sweet Bird“. 
Joni Mitchell singt selbst: „Tea Leaf Prophency“ und beweist, dass ihre Stimme nichts an Kraft verloren hat (ich muss doch mal in ihrem Comeback-Live-Album „At Newport von diesem Jahr (2023) mal hineinhören. Im Jahr 2007 veröffentlichte Joni Mitchell übrigens auch das Album „Shine“ bei dem sie zu ihren musikalischen Wurzeln zurückkehrte und das auch ihr letztes Studioalbum bis jetzt geblieben ist. Ende März 2014 erlitt sie einen Schlaganfall, von dem sie sich nur langsam erholt hatte. 
Weiter im Album: „Solitude“ stammt nicht aus der Feder von Joni Mitchell, sondern von Edgar De Lange, Duke Ellington und Irving Mills – welche Bedeutung es für Mitchell hat, bleibt mal ungeklärt – wird aber nicht ohne Grund gespielt worden sein (vielleicht ein Lieblingslied oder Quelle der Inspiration – in der Mitte der 70er Jahre verstärkte sich der Jazzpart in der Musik von Joni Mitchell immer mehr und sie löste sich von ihren SingerSongwriterin- Anfängen. 
Wieder mit Gesang – diesmal von Luciana Souza (auch ihr Gesang will mehr gehört werden): „Amelia“. „Nefertiti“ ist die zweite Überraschung, da das Stück von Wayne Shorter stammt (da huldigt er vielleicht einer Freundin) und hier fällt mir auf, das mir die Stücke mit Gesang doch etwas mehr gefallen. Liegt sicherlich nicht an der Qualität der Aufnahme oder Musiker – eher fehlt es mir da doch etwas an meinem harmonischen Grundbedürfnis (ich gebe hier mal auch schnell zu dass mir harmonischer melodiöser und nicht so ganz frei gespielter Jazz wie es zum Beispiel „Tingvall Trio“, „Go Go Pinguins“ und „Mamal Hands“ spielen, da doch mehr entgegen kommt. Ebenfalls Kanadier wie Mitchell ist Leonard Cohen, der über die gespielte Musik spricht und nicht singt – ein eher außergewöhnliches Ende.

Ren Harvieu – Through the Night (2012)

Durch auf MySpace heraufgeladene Demotracks hat Ren Harvieu Kontakt zu einem Produzenten bekommen und fing an 2011 an ihrem ersten Album zu arbeiten. Bevor dieses erschienen ist, hatte sie einen schweren Unfall, bei dem ihr Rücken gebrochen wurde. Nach einer mehrere Monate dauernde Reha wurde 2012 dieses Album veröffentlicht, das es bis auf Platz 5 der UK Album Charts schaffte.

Die ersten zwei Songs sind Pop-Bigband-Arragements mit Streichern, Bläsern und bieten eine Mischung aus Amy Winehouse und Adele. Sanfter ist das soulige „Do Right by me“. Wenn sie so, wie eine Singer/Songwriterin mit großen Orchester im Hintergrund Musik macht, klingt das für mich richtig gut. 
„Walking in the Rain“ ist recht Retro und klingt nach Jazzpop der 50er und 60er Jahre. Souliger und gefällt mir dann auch wieder besser, ist das Titelstück „Through the Night“.
Mir fällt bei der Jazzballade „Forever in Blue“ auf, dass auch Fans von Katie Melua auch bei Ren Harvieu auf ihre Kosten kommen müssten, da sie stimmlich und musikalisch nicht zu weit mir entfernt scheinen (ich muss aber dazu schreiben, dass ich von Katie Melua auch nur ihre Hits aus dem Radio kenne). Das poppige, obwohl auch aus einer anderen vergangenen Zeit zu stammende scheinende „Twist the Knife“ begeistert mich geradezu. Das ist einfach ein ganz wundervoller und großer Song. Im Pop-Modus und auch sehr gut: „Dancing on her own“. Ohne den Orchestersound mag ich die Musik von Ren Harvieu lieber, weil es dann weniger wie tausend mal schon gespielte oder gehörte Songs sich anhört, sondern frischer und lebendiger. Pop-Musik kann ja auch gut sein, wenn die Pop-Songs gut sind und „Dancing on her own“ ist richtig gut. Da wird es spannend sein, zu hören, wie sich Ren Harvieu künstlerisch weiter entwickelt. 
Bei „Holding on“ klingt sie wie Feist, wenn diese einen popigen Singerin/Songwriterin-Song macht – auch sehr schön. 
Wenn sie dann bei „Summer Romance“ wieder auf große Entertainer-Pop mit Orchester macht, ist das wieder weniger meins. Und „Love is like a Melody“ ist mir dann auch zu kitschig geraten. 

Wenn Ren Harvieu sich an echten modernen Pop und an klassischen Soul/Jazz versucht, ist das gut. Den Entertainer-Pop mit großen Orchester ist bei ihr nicht meins oder hab ich zu oft ähnlich schon gehört.

Hecq – A dried Youth (2003)

Unter dem Namen Hecq veröffentlichte der Musiker Ben Lukas Boysen bis 2017 zahlreiche Alben. Mittlerweile veröffentlicht er unter seinem Namen weitere Platten. Schon die ersten beiden Songs – obwohl bei elektronisch erzeugter Musik, die sich normalen Songstrukturen zum größten Teil verweigert, lieber von Stücken reden würde, lassen auf eine gewissen Vielfalt in Art und Stil der einzelnen Teile schließen – zwar sind da immer wieder sehr rhythmische Parts eingewoben (zum Glück für mich als Hörer) – aber es gibt auch einfach auch nur mal aneinandergereihte Töne und Soundeffekte zu hören. Die Stile in der Boysen sich bewegt werden als Glitch, Ambient, Breakcore, Abstract IDM und Dubstep von Wikipedia beschrieben. Den Mix aus Ambient und Dubstep kann ich dabei auch bestätigien (diese Bezeichnungen sind mir auch geläufig) und ich schätze mal wenn Glitch, der Umgang mit Geräuschen als Effekt ist, beherrscht Boyen auch dies schon unter seinen Künstlernamen Hecq ganz gut. 
Zu schätzen weiß ich, das die Stücke auch nicht zu lang geraten sind – dadurch wird’s nicht so schnell langweilig und sein Umgang mit elektronischen oder aus Sampel erzeugten Drumsounds finde ich recht beachtlich. Ein Stück wie „Holo“ hat auch echte Soundtrackqualität. 
Mit echten Techno Beats kann der in Berlin lebende Musiker aber auch aufwarten: „Numb Woods“. Dabei schafft er es aber durch die Hintergrundklänge seinen Ambienttouch beizubehalten. Aber man könnte das Stück tatsächlich auch zum Tanzen im Club nutzen. Und tatsächlich lässt der Musiker im Laufe des Stücks auch kurz mal den Ambientpart außer acht und lässt den Hörer mit guten Beats allein. 
Doch bei „Sake Falls“ wird der Sound-Mix dann wieder eher zu Kunst, aber genau dass ist es was mich beim Hören der Platte wach hält – da es einfach nicht langweilig wird, den Sounds und Klängen, Rhythmen zuzuhören. Ein wenig Trip-Hop gibt es auch in dem Stück „Tahoe“ zu hören. Hecq erfindet sicherlich die elektronische Musik nicht neu, doch setzt er die unterschiedlichen Stile und Spielarten der elektronischen Musik sehr gut zusammen und er ist dabei ein guter Unterhalter, der es schafft, dass das Interesse an seinen Werken beim Hörer hochgehalten bleibt und dies bei einer beachtlichen Lauflänge von 20 Stücken und 71 Minuten Lauflänge.

John Hiatt – The Tiki Bar is open (2001)

Ich weiß jetzt nicht mehr genau ob es nur der Song „Have a litte Faith in me“ oder ob es da Album „Stolen Moments“ war, das mich zum John Hiatt-Fan gemacht hat, aber auf jeden Fall mag ich ihm seit Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre und höre seine Songs immer wieder gerne. Mit den Platten vor der „Slow Turning“ hab ich mich noch nicht so recht beschäftigt und auch seit ich ihm kenne, hab ich alle paar Jahre mal immer eine der gerade aktuellen CDs gekauft – meine liebsten und oft gehörtesten Platten von ihm sind die erwähnte „Stolen Moments“ und die „Perfectly good Guitar“ und das Album, das er mit Ry Cooder, Jim Keltner und Nick Lowe als Band names „Little Village“ aufgenommen hat (mit den gleichen Musikern hatte er auch sein Album „Bring the Familiy“ im Jahr 1987 aufgenommen. Ich mag an Hiatt seine außergewöhnliche Stimme, sein Songs, die Singer/Songwriter, Roots, Americana, Blues- und Heartlandrock sein können.
Die Songs sind uramerikanisch wie nur sonst was, aber bei Hiatt machen die Songs eine ganze Menge Spaß und haben sind immer gefühlt mit ganz viel Herzblut gespielt, so wie „Everybody went low“ direkt zu Anfang der CD. Flotter Rocksong. „Hangin` around here“ könnte von der Melodie und wie er sich anfühlt ein „The Band“ Song sein. Ganz großartig. Das Tempo geht wieder hoch bei „All the Lilacs in Ohio“ - er kann einfach auch gute Rocksongs schreiben – die aber immer mehr Party sind. Zwar flott, aber niemals aggressiv oder hart. Wieder sanfter: „My old Friend“. Ich werde mich jetzt wiederholen – das ist einfach amerikanischer Rock mit Roots- und Americana-Einschlag, der immer irgendwie Herz/Hirn/Emotionen beim Hörer anpackt. Unanstrengend und einfach zu genießen. Und es hört sich immer authentischer bei John Hiatt an, als bei seinen vielleicht viel bekannteren Kollegen – die aber nicht wirklich besser sind als er. Okay, etwas härter geht’s, aber dann ist auch gleich der Blues im Rock und auch das kann John Hiatt: „I know a Place“. Folkige Ballade: „Something Broken“. Americana/Roots: „Rock of your Love“ - ganz schön feines Stück Musik. Rock-Ballade: „I´ll never get over you“. Der Titeltrack „The Ticki Bar is Open“ - ist ein etwas außergewöhnlicher Rocksong und klingt ziemlich nach der Musik von Ry Cooder und Dr. John. Der Sound der Südstaaten gehört bei John Hiatt auch immer mit dazu. Roots-Ballade: „Come Home to You“. Bei „Fathers Stars“ glaubt man am Anfang, die Platte gewechselt zu haben – elektronische Klänge sind da zu hören und die sind bei John Hiatt eigentlich immer gar nicht anzutreffen. Aber bei diesem letzten und langen Stück versucht er sich dann sogar mal am Psychrock und das ist eine tolle Abwechslung und auch das macht er wirklich gut. Eine echt positive Überraschung am Ende. Da zeigt sich dann auch die Qualitäten seiner tollen Begleitband den „Goners“. Ein weiteres John Hiatt-Album, das man unbedenklich durchlaufen lassen kann, um damit viel Spaß und Freude zu haben.

Julia Holter – Loud City Song (2013)

Nach zwei in Heimarbeit entstandenen und selbst produzierten Alben, arbeitet Julia Holter bei ihrem dritten Werk mit einem Produzenten und Sessionmusikern zusammen. Das Album ist inspiriert durch ein Filmmusical aus den 50er Jahren. Julia Holter ist im Bereich des Art-Pop und der Avengarde unterwegs – eher also eine Musikerin die für Kunstfreunde Musik macht, als für ein großes Publikum. Den Kritikern gefällt es sehr – so war die Platte seiner Zeit in vielen Jahresbestenlisten zu finden. Gefällt mir das auch? Oder bin ich mal auf das Lob der Kritiker hereingefallen?
Eingangsstück „World“ klingt wie eine todtraurige Jazzballade mit großen Orchester im Hintergrund. Mit „Maxim´s 1“ geht es gemächlich weiter – ist vom Aufbau erst erst ruhig – wird zur verhallter Ballsaal-Nummer – durch einen Tempowechsel unterbrochen – um in den Ballsaal zurückzukehren. Der Song geht aber im eigenen Hall ziemlich unter. Einen Klangteppich aus Bläsern liegt über „Horns surround me“ (da passt schon mal der Name) und auch sonst nimmt der Song mal Tempo auf und klingt schon fast wie die Musik vom Brandt Brauer Frick Ensemble und könnte auch in den Tanzsaal von Berlin Babylon passen. Der treibende Bass von „In the Green Wild“ ist spannend – ihre Art Jazz mit Pop-Elementen zu verbinden hat was – ist aber schon etwas sperrig geraten.Trotzdem kommt der Song dem Indie-Pop Genre noch am nächsten. Etwas halliger Synthsounds und ein wenig Gesang und damit füllt Julia Holter dass über sechs Minuten lange „Hello Stranger“. Bei „Maxim´s 2“ klingt es am Anfang ein wenig wie bei Feist – doch nach einem guten Anfang wird es plötzlich recht still und es folgen spärliche Bläser, etwas Gesang – und dann wird es langsam wieder etwas kräftiger und wuchtiger – es folgt ein Jazzpart mit Saxophon – das ist kein Song sondern eine Minimusikal. Ein kurzes Stück am Klavier: „He´s running throug my Eyes“.
Zum Schluss dann doch noch mal ein gefälliger Song: „This is a true Heart“.
Am Ende ist das doch nur ein etwas zu verkopftes und zu wenig mitreißendes Konzeptalbum – das den klassischen Bigbandjazz mit aktuellen Synthsounds verwebt. Man merkt, dass Julia Holter durchaus ein Talent beim Komponieren hat – aber leider verliert sie sich dabei in ihrer Konzeptkunst. Am Ende bleiben für mich drei Songs hörenswert – das ist ein bisschen wenig.

Jesca Hoop - Hunting my Dress (2009)

Wenn ich schon das Werk von Sean Beam meine verstärkte Aufmerksamkeit schenke (davon wird man hier erst später lesen), dann mache ich dies doch auch glatt mal mit Jesca Hoop.
Anders wie auf dem gemeinsamen Album mit Sean Beam kingt Jesca Hoop beim ersten Song nicht ganz nach Lagerfeuer-Folk oder einfachen Singer/Songwriter-Lied. „Whispering Light“ könnte man schon mit dem Art-Pop-Folk von Kate Bush gut vergleichen. Verspielt, schlau, aber nicht zu kopflastig wie es andere Art-Pop-Musiker/innen machen. 
Da fällt es dann auch nicht weiter schwer zu glauben, dass sie sich erste Berufserfahrung und musikalische Tipps als Kindermädchen im Haushalt von Tom Waits geholt hat (!). Und auch der erste Song namens „Summertime“ ihres Debüt-Albums „Kismet“ klang schon wie ein sehr verspielter Kate Bush-CountryFolk-Hybrid. 
Zurück zum Album und zum zweiten Song: „Kingdom“ (ein feines sanftes Singer/Songwriterin Folk-Stück – aber auch dieses bekommt einen Kate Bush-Schwung – als die Drums einsetzten. Also wer Kate Bush mag, sollte unbedingt mal bei Jesca Hoop vorbei hören. 
Power-IndiePop: „Feast of the Heart“. Artrock-Singer/Songwriter-Song: „Angel Mom“. Auch „Four Dreams“ bedient sich der Mischung aus Kate Bush gepaart mit überdrehten verspielten Folk. Das macht aber durchaus viel Spaß. Und Kate Bush ist ja mittlerweile für verspielten und überdrehte Stücke zu alt – also ist es schön, dass eine Musikerin der Next Generation die Lücke füllt. Mit „Murder of Birds“ gelingt ihr aber dann mal wieder ein wunderbarer Indie-Folk-Song. Wunderbarster Indie-Pop an dem auch Fans von Leslie Feist sicherlich viel Freude haben: „Bed across the Sea“. Gleiches gilt für „Tulip“ - das ist einfach hinreißender Power-Indie-Folk-Pop. Das Titelstück ganz zum Schluss: „Hunting my Dress“ - Pure Beauty. Tolles Album – tolle Musikerin. 

Bruce Hornsby and the Range – The Way it is (1986)

Die Musik von Bruce Hornsby ist eingängiger Soft Rock, der Südstaaten- und L.A. Rock Elemente vereinnahmt. Viele der Songs wurden bekannte Singles mit starker Radiopräsenz. Die Songs haben die Eleganz von Stücken von Musikern wie Jackson Brown oder Michael McDonald, haben aber den Charme und Tempo des damals sehr populären Huey Lewis, der auch bei der Entstehung von zwei Songs des Albums geholfen hat. 
„Every Little Kiss“, „Mandolin Rain“ und die sehr erfolgreiche Debüt Single „The Way it is“ sind Hits und gute Songs, die man immer wieder hören kann und dies gilt auch für die restlichen Songs des Albums. Ich mag ja Musik, die mich zwar in die Zeit zurück versetzt in der ich diese zum ersten mal gehört habe, die aber auch jetzt noch gut funktioniert und nicht retro sondern zeitlos ist. Das ist so eine Platte.

Horsegirl – Versions of modern Performances (2022)

Die CD fängt mit Shoegazing an: „Electrolocation 2“. Danach tauchen wir im Indiesound und Alternative Rock der späten 80er und der 90er Jahre ein. „Anti-Glory“ könnte von den Pixies genauso wie von den Breeders sein. Die drei Musikerinnen aus Chicago huldigen also den Sound den ich so liebe. Und wie es auch andere jüngere Formationen wie „A Void“ oder „Momma“ machen – machen die Mädels das richtig gut und ihr Sound klingt sogar noch etwas rauer – da kommen auch Sonic Youth Freunde auf ihre Kosten. Ein wenig zu viel geht mir der Gesang in dem Geschrammel unter – aber auch „Beautiful Song“ macht in seiner Einfachheit dem Grunge/Alternative Rock-Fan viel Freude. Und wie eines ihrer Vorbilder Yo la Tengo können sie auch mit Sixties-Harmonien umgehen und diese gesanglich zum Schrammelsound einsetzen: „Live and Ski“. Mit „Bog Bog 2“ kommen Shoegaze-Fans nochmal auf ihre Kosten. „Dirtbag Transformation“ schließt wieder am Sound von „Live and Ski“ an, der schon ganz viel auch nach den Pixies klingt. Also wirklich Neues gibt es auf der Platte nicht zu hören, dafür Bekanntes aber gut mit neuen Stücken ergänzt. Das gilt dann auch für die zweite Hälfte: „The Fall of Horsegirl“, „Option 8“ sind mit einen schon verblüffenden Sicherheit gespielt, dass man den Mädels ihren Musikraub vergibt, weil sie es eben verblüffend gut machen – und „Option 8“ bringt sogar noch Punk-Rock-Attitüde auf die Platte. Wenn die Zukunft so finster aussieht, können wir uns wenigstens an den optimistisch verzerrten Sound der 80er und 90er erfreuen und neue Kraft für die Gegenwart sammeln. „World of Pots and Pans“ ist noch mal ein sanft verzerrtes schönes Stück Musik. „Homage to Birdnoculars“ und „Billy“ (nochmal richtig richtig gut) schließen das Album ab. Gut gemacht. So manche von Horsegirl´s Vorbilder haben nicht immer so ein durchgehend stimmiges Album hinbekommen.

Hothouse Flowers – People (1988)

Die Irren sind schon musikalisch ein besonderes Volk. Sie haben einfach die beste Volksmusik der Welt und wenn sie dann auch noch etwas rocken, dann mit ganz viel Seele und Blues und eben unwiderstehlichen Charme. So ist das auf jeden Fall bei den Hothouse Flowers, die seit ich ihrem Song „Don´t Go“ gehört habe, beständiger Teil meines Hörens sind. Und ihr Debutalbum „People“ ist eins ihrer besten Alben und wer sie mal live erlebt hat – wird von ihrer Spielfreude einfach mitgerissen – leider kommen sie nur noch selten nach Deutschland. 
Mit „I´m Sorry“ und „Don´t Go“ beginnt die Platte auch direkt mit viel Schwung und mit viel Seele – dieser Soul steckt einfach in der Stimme von Liam Ó Maonlai. Durch die großteils akustische Instrumentierung, der Einbindung von Soul und Blues sind das einfach zeitlos funktionierende Stücke. Die emotional aufgeladenen Balladen wie „Forgiven“ und „It´ll be easier in the Morning“ sind ganz tolle Songs und auch das herrliche „Hallelujah Jordan“ begeistert mich bei jedem Hören. Das ist der Arbeiter-Soul der Commitments, aber mit neuen eigenen Songs, die genauso gut funktionieren wie die Soul-Classic-Covernummern der Commitments. Das alles gilt auch für die restlichen Songs des Albums. Also, um es damit abzukürzen – ein Lieblingsalbum. Und ganz ehrlich, Songs wie „If you go“ schüttelt man sich nicht einfach aus dem Songwriterärmel, dass sind alles so gute Songs – die als Standards sich auch auf Alben und Konzerten anderer Musiker gut machen würden und Liam Ó Maonlai ist einfach ein ganz ganz starker Sänger.

Ben Howard – Every Kingdom (2011)

Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass dieses Album schon wieder so alt ist. Kommt mir gar nicht so alt vor, was wohl auch daran liegt, dass ich die Nachfolgealben des Künstlers noch nie ganz durchgehört habe und auch die Songs von „Every Kingdom“ hab ich meist nur als Einzelstücke in meiner I-Tunes Playlist gehört. Die Songs des Albums und der Vorgänger EP „The Old Pine“ hatten aber trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil sie allesamt mir gut gefallen haben. Mal schauen ob das auch jetzt beim Durchhören der ganzen Platte so ist.
„The Old Pine“ fängt schon mal sehr sehr schön an. Indie-Folk, der an Bon Iver und Musik aus dem erweiterten Umfeld von Aaron Dessner erinnert, bietet Ben Howard auf unglaublich gekonnte Art und Weise. Die Songs sind zugleich anspruchsvoll produziert, aber gleichzeitig auch sehr zugänglich und für ein größeres Mainstreampublikum geeignet. Ein wenig mehr Americana-Sound bietet „Diamonds“ am Anfang, wird dann aber mehr zum temporeichen Indie-Folk-Song. Single-Material bietet das Album mehr als genug. Dazu gehört auch „The Wolves“. „Everything“ hat wie viele Songs von Ben Howard einen schönen Aufbau, bei diesen entfaltet sich die Musik nach und nach in neuen Richtungen und steigert sich bis zum Ende mal im Tempo oder einfach in der Intensität. Sofort einnehmend und mitnehmend: „Only Love und „The Fear“. Und es wird danach noch besser mit „Keep your Head up“, dem wohl erfolgreichsten Song von Ben Howard, der zugleich aber auch richtig gut ist. Da kommt er an den Song „Someone I used to know“ von Gotye ran, der immer wieder wenn ich ihm höre große Begeisterung bei mir auslöst. Ruhiger ist „Black Flies“, welches aber auch zunehmend an Intensität gewinnt. „Gracious“: zärtlicher Singer/Songwriter-Folk mit sehr schönen Refrain – da passt der Titel. Bis „Promise“ beginnt, muss man 20 Sekunden warten. Der Rausschmeißer ist nochmal ein ruhigeres Stück – und natürlich auch sehr gelungen.
Schon ein überragendes Debüt das Ben Howard da hingelegt hat. Für den Hörer ein immer wieder schönes Erlebnis. Für den Künstler selbst eine ziemliche Herausforderung, wenn er die Qualität dieses Albums noch mal überbieten möchte. Volle Punktzahl.

Steve Howe – Love is (2020)

Der langjährige Yes-Gitarrist erfreut mich direkt mit dem sanft lieblichen Instrumentalstück „Fulcrum“ - welches eine schöne Mischung aus sanften Jazz, Folk und Rock bietet. Nah am Kitsch, aber auch gleichzeitig sehr schön. „See me through“ rockt etwas mehr los und hier wird auch gesungen. Dabei schafft es Howe an den Gesang von Jon Anderson zu erinnern. Der Song ist schön gradlinig, ansprechend, sozusagen ein schnörkelloser Yes-Song, der das alte Rockfeeling sehr schön in die Jetztzeit überträgt. Kurz nach etwas klassischer Musik klingend, wird dann „Beyond the Call“ doch schnell zum weiteren sanften Rocksong. Das Spiel und der Klang der Gitarre von Steve Howe erinnert mich an Mike Oldfield, als dieser noch mit einer Gitarre Musik und auch noch mehr akustischen Folkrock machte (lang ist das her). Steve Howe ist sich und seiner Art Musik treu geblieben und dies nun schon, seit 55 Jahre – dabei ist er aber neben dem Prog-Rock, auch Einflüssen von Folk und Country offen gegenüber geblieben. Auf jeden Fall ist „Beyond the Call“ ein ganz wundervoller Song – der mich an die gute alte Zeit erinnert – in der ich noch dachte das Album „QE2“ von Oldfield wäre ein gutes Album und das diese Musik auf ewig zeitlos bleibt – bei Steve Howe hat das auf jeden Fall gut geklappt – seine Art Gitarre zu spielen hat die Zeit überdauert. Das ist einfach alles sehr schön – zwar muss man mit der Art wie Howe Musik macht, groß geworden sein – um sie richtig zu würdigen, aber das sind alles Songs, die mein junges Ich total gerne hört und das alte Ich bekommt eine Gänsehaut dabei – auch beim Song „Love is a River“.
Mit klassischen Prog-Strukturen beginnt „Sound Picture“ – bevor er zu einer gemächlichen und eigentlich sehr gefälligen Instrumentalnummer wird. Howe, der das Album auch selbst produziert hat, sorgt für ein sehr gut klingende Platte, die zwar ein wenig aus der Zeit gefallen scheint, die aber durch das musikalische Können begeistert. Das gilt auch für den Pop-Rock mit Country.-Einschlag bei „It ain´t Easy“. 
„Pause for Through“ - das macht mir Spaß, was Steve Howe da an instrumentalen Rock abliefert, werden wohl manche Hörer als zu „eingängig“, „mainstreamig“ abtun – aber für mich ist das stimmig. Die Gründe dafür wurden schon genannt. Wirklich ein Album für mein „altes“ Ich. 
Da mir ja so manche klassische oder auf klassisch gemachte Prog-Rock-Nummer doch mit ihrer Kunstfertigkeit zu Schaffen macht, finde ich diese etwas weniger verkopfte Version von Rockmusik wirklich sehr hörenswert. Das macht mir dann mehr Spaß als so manches Album von hochgeschätzten alten und neuen Prog-Rock-Bands. 
Und auch die Stimme von Howe, der sicherlich zu recht nur die Drittstimme beim Gesang bei Yes sein durfte – passt zu den Songs und der Gesamtstimmung der Platte. Bei „The Headlands“ stellt sich dann aber langsam ein Sättigungsgefühl ein – weil es sich zwar nicht unbedingt alles gleich anhört was Steve Howe da spielt, aber die Stimmung ist doch ziemlich gleich und eigentlich reicht das bisher Gespielte, um mich als Hörer glücklich zu machen. Danach folgt aber auch nur noch „On the Balcony“ und man wundert sich bei dem Titel, was auf dem Balkon von Steve Howe denn so alles los zu sein scheint, denn der Song rockt am Anfang recht hart – bevor er dann doch zu einer Art Folk-Rock-Song wird, bei dem aber irgendwie sich der Inhalt für mich nicht mehr ganz so stimmig zusammensetzt, wie bei den Songs zuvor. Aber wie geschrieben – ich war ja schon mit mit den ersten acht Songs der Platte glücklich gemacht worden und so bleibt bei der Platte ein guter Gesamteindruck von der Platte erhalten und ich werde sie ein paar Menschen besonders ans Herz legen, weil ich weiß wie sehr sie das mögen werden.

Mein altes Ich ist begeistert. 

The Howling Hex – All Night-Fox (2005)

The Howling Hex ist die Band um den Gitarrist Neil Hagerty, der vorher in den Bands „Pussy Galore“ und „Royal Trux“ spielte/spielt. Die Mischung der ersten zwei Songs „Now, we gonna sing“ und „Instilled with Mem´ry“ ist schon recht faszinierend – da treffen Garagenrock und Psychrock aufeinander und es werden jede Menge 60er/70er Jahre Gefühle beim Hörer geweckt. Das Ganze wird sehr rau und ungeschliffen und experimentell oder verspielt in Songs gepackt und da man so was nicht alle Tage zu hören bekommt, bin ich erstmal ziemlich interessiert am Zuhören. 
Der experimentelle verspielte Rock bei „Pair back Mass with“ funktioniert auch sehr gut. Da ist einfach viel Rhythmus und Spaß drin und es rockt. 
„Activity Risk“ führt das als mit schön vom Bass angetriebenen spaßigen Rocksong fort. Schrulliger, lockerer Blues-Rock: „To his own Frontdoor“. „What, Man? Who are you“ - mit ungewöhnlichen Sounds und Melodien überrascht das Album auf jeden Fall bei jedem Song. Das ist schon mal was anderes und so fern vom Klang vom Mainstreammusik, dass ich da einfach begeistert den Hut vor ziehen muss. Ich werde ja gerne überrascht und bin ja gerne erstaunt, wie frisch und unverbraucht Musik klingen kann und Rockmusik so gespielt und gesungen ist schon was ziemlich besonderes. 
Kleiner Retro-Pop-Rock-Psych-Song: „Cast aside the False“. Und zum Schluss nochmal Retro-Rock-Geschrammel: „Soft enfolding Spreads“.
Ein Album das fasziniert und eine menge Spaß macht. Aber man muss schon Psych-Rock und 70er Jahre Musik lieben. 

Hozier – Wasteland, Baby! (2019)

Der Ire Andrew Hozier-Byrne hatte großes Glück. Sein Song „Take me to Church“ wurde ein großer Hit und er verkaufte von seinem ersten Album „Hozier“ 4,5 Millionen Stück und auf Spotify hat er immer noch 56 Millionen monatliche Hörer. Sechs Jahre nach dem ersten Album erschien dieses Zweite. Für „Nina cried Power“ hat er die stimmgewaltige Mavis Staples zur Eröffnung des Albums dabei (deren Beitrag aber irgendwie im Song etwas untergeht – daher könnte man schon fast fragen, ob der Name, der prominenten Gästin wichtiger war, als ihr Beitrag zum Stück). Aber sofort funktioniert sein Rock-Pop-Folk-Soul-Gemisch wirklich gut und dies auch beim zweiten Stück „Almonst (Sweet Music)“, da der Song als Mainstream-Folk-Pop-Nummer super funktioniert, aber auch den anspruchsvolleren Hörer glücklich macht. Das funktioniert so gut wie ein Hit von Ed Sheeran. Sanft beginnt „Movement“ und bleibt soulig bis zum Schluss. Wenn Folkmusiker erst Folk machen und dann versuchen radiotaugliche Alben zu produzieren, stößt das bei mir meist auf eine ablehnende Haltung – wenn aber jemand wie Hozier von Anfang an sich zwischen den Welten bewegt, kann ich solche Musik viel eher akzeptieren und freue mich, wenn ein Song mal richtig akustisch klingt (man nehme da nur die zwei Corona-Pop-Folkalben von Taylor Swift als Beispiel), andersherum wirkt es für mich immer irgendwie falsch. Aber um ein gutes Mainstreamalbum zu machen muss es auch abwechslungsreich bleiben, gerade wenn es wie bei „Wasteland, Baby!“ mit vierzehn Songs gefüllt ist. Aber Hozier schafft dies gut. „No Plan“ ist Pop-Rock. Vom Vorteil ist da sicherlich, dass seine Stimme auch für die Genre-Wechsel sehr geschaffen ist – egal ob Folk, Rock, Soul, Blues – das passt. Kraftvoller Indie-Pop-Folk: „No Pain“. Schwungvoller Folk-Pop: „Nobody“. Richtig gut: „To Noise making (Sing)“. Mal ohne allzu starken Mainstreamcharakter: „As it was“. Der punktet mit seiner düsteren Atmosphäre. „Shrike“ folking, akustisch, ganz feiner Song. Ein echt „guter“ Pop-Rock-Radiosong, den man auch nicht so schnell vergießt: „Talk“ (könnte der Titelsong einer Neo-Western-Serie sein). Kraftvoller-Pop-Rock: „Be“. Mit Country-Rock-Gitarre: „Dinner & Diatribes“. Folk im frühen Bon Iver-Style: „Would that I“. Beim vorletzten Song „Sunlight“ freut man sich dann aber doch langsam auf das Ende der CD, weil 12 Songs auch genug gewesen wären und ich als Hörer jetzt schon gut gesättigt bin Zudem ist „Sunlight“ auch einfach ein wenig zu „simple“ geraten. Zärtlicher Abschluss: „Wasteland, Baby!“.
Wer Power-Folk-Pop mag und guten Mainstreamrock – den wird’s gefallen. Muss ja nicht immer alles Sub-Genre-Musik sein, was man hört. Ich mag das gern. 

RM Hubbert - Breaks & Bone (2013)

Der Schotte Robert McArthur Hubbert genannt Hubby ist Gitarrist und Sänger und Mitglied der Post-Rock Band „El Hombre Trajeo“. Aus seiner ersten Platte mit ihm an der Sologitarre, die eigentlich nur dazu da sein sollte dem Tod seiner Eltern zu verarbeiten, wurde eine Trilogie und dies fand mit „Breaks & Bone“ ihren Abschluss.
„Son of Princess, Brother of Rambo“ ist ein Stück für eine Akkustiksologitarre und vielleicht schon ein ins Jazz gehendes Stück Folk. Das zweite Stück lässt sich als kleine Indie-Folk-Nummer mit Gesang und einem Rhythmuscomputer bezeichnen. „Couch Crofting“ ist ein weiteres ruhiges Instrumentalstück – sehr ruhig und lässt den Hörer ruhiger und entspannter werden. Wieder mit Gesang „Tounge tied & tone deaf“ - auch da bleibt der ruhige Grundton erhalten. Das ist alles Musik zum zurücklehnen, genießen und einfach mal zuhören. Lagerfeuermusik mit Anspruch. Wer will auch immer die gleichen Lagerfeuer-Songs hören? Ich nicht. 
„Go slowly“ - Was ist das für eine schöne Gitarrenmusik? Der nächste Song „ Feedback Loops“ ist wieder mit Gesang. Die Gitarre behält aber auch bei den Stücken in denen gesungen wird die Oberhand. 
„For Helen“ ist noch eine weitere wunderschöne Instrumentalnummer. Voller Sanftmut und Schönheit. Wieder mit Gesang und etwas treibender: „Dec 11“. 
Es sind aber eindeutig die Instrumentalstüce wie „Buckstacy“ die diese Platte zu etwas besonderen machen. Und dann ist es auch schade, dass nach „Slights“ - obwohl da auch wieder sanft zu gesungen wird – schon wieder Schluss ist. Musik zum Zeitanhalten kann man nicht genug haben. 

The Human League – Reproduction (1979)

Elektro-Industrial-Pop. Wenn Gary Numan/Tubway Army nicht schneller erfolgreich gewesen wäre, wären The Human League vielleicht mit dem Sound und Style ihrer ersten Platte so was wie britische Pioniere des Industrial-Elektro-Sounds geworden.

So besteht die Platte aus Songs, die zwar meist nicht wirklich mitreißen, dafür aber den Weg ebnen, für mehr das kommen wird. „Live“ dargeboten könnten die Songs der Platte durchaus überzeugend wirken (selbst heute noch), von Platte will da aber der Funke nur bei der Single „Empire State Human“ und bei der Coverversion von „You lost that lovin Feelin`“ überspringen.

Sänger Philip Oaklay wurde nach der ersten Platte und noch vor der ersten Tour von seinen Songschreibern und den eigentlichen Gründern 

der Band Ian Craig Marsh und Martyn Ware verlassen (sie gründeten „Heaven 17“) und so suchte er sich neue Gefährtinnen. 

The Human League – Dare! (1981)

Philip Oakey stand plötzlich alleine da. Seine Mitmusiker hatten ihm verlassen, um ein anderes Projekt aufzubauen: Heaven 17. Mit Adrian Wright versuchte er sich an neue Musikstücke, doch für die Umsetzung zu einer charttauglichen Platte und zur Durchführung der nächsten Tour brauchte er Hilfe. Die fand er in Ian Burden und den beiden Schülerinnen Susanne Sulley und Joeanne Catherall, die für den Backgroundgesang zuständig wurden. Von den Neubesetzungen ist bei den ersten Stücken von „Dare“ noch nicht viel zu merken. „The Things that dreams are made of“ ist richtig simpel, aber „Open your Heart“ ist gar nicht mal schlecht. „The Sound of the Crowd“ schließt sich da an – dass eher etwas düstere Grundfeeling der Songs passt gut zur einfachen Instrumentierung und der Stimme von Philip Oakey. „Darkness“ funktioniert bei mir aber gar nicht – das ist schon Düsterkitsch. Auch „Do or Die“ ist nicht wirklich besser, kann aber durch den recht langen Instrumentalteil noch etwas punkten – klingt dann nach Yellow Magic Orchester. Das ist dann typischer 80er Synthi-Pop, ohne dass dieser jetzt einem von Hocker haut. Das spart sich die Platte für die Seite Zwei auf.
Wie gut es geht mit einfachen elektronischen Sounds gute Songs zu schaffen, zeigt die zweite Seite. „Get Carter/I am the Law“ ist schon fast ein ikonisches Stück – das man einmal gehört eigentlich nicht vergisst und das Gleiche gilt halt für die restlichen Songs der zweiten Seite. „Seconds“ ist schon mit den ersten Takten total einnehmend und das gilt auch für „Love Action (I believe in Love)“ und dem Glanzstück „Don´t you want me“ (die Cocktailbar-Kellnerin bekommt man nie wieder aus dem Gehirn heraus). Die zweite Seite ist echt für die Ewigkeit gemacht.

Hüsker Dü – Warehouse: Songs and Stories (1987)

Ich muss ja zugeben, dass ich Bob Mould mit seiner ersten Solo-Platte) entdeckt hatte und erst später in die Platten von Hüsker Dü und den Soloarbeiten von Grant Hart reingehört hatte. Mittlerweile bin ich Fan von Bob Moulds gesamten Werk. „Warehouse: Songs and Stories“ war das letzte Album des Trios, erschienen beim Major Warner Records und ein Doppelalbum – was bei Hüsker Dü, die eher für kurze knackige Songs bekannt sind, bedeutet, dass da eine ganze Menge Songs drauf sind.
„These important Years“ ist ein typischer Bob Mould Rocksong – solche Songs gibt es viele von ihm und die meisten davon sind auch richtig gut – er kann es halt. „Charity, Chastity, Prudence. And Hope“ - Song zwei ist ein Grand Hart Song und so teilt sich das weitere Album auch fast gleichmäßig zwischen den Song der beiden Songwriter auf. Mould hat aber ein paar Songs mehr auf dem Album geschrieben. Wie schon das Vorgängeralbum „Candy Apple Green“ bewiesen hat, sind Mould/Grand als Songwriter einfach besser geworden und melodiöser, vielleicht auch ein wenig zugänglicher für ein breiteres Publikum geworden. So funktioniert „Standing in the Rain“ richtig gut. Das von Grant gesungene „Back from Somewhere“ ist auch einfach gut. Natürlich lastete mit dem Wechsel zu einem Major Label auch mehr Erfolgsdruck auf die Songwriter, aber statt den Punk weichzukochen, entwickeln sie ihm einfach weiter und so wird aus „Ice Cold Ice“ schon sowas wie eine PunkFolk-Song. Und so geht es dann auch auf Seite Zwei mit „You´re a Soldier“ direkt weiter. Richtig guter Rocksong von Mould: „Could you be the One?“. Die Grant Hart-Songs erinnern mich immer ein wenig an die Ramones. Mag an die Art wie er singt liegen. Auch ein richtig guter Song: „Too Much Spice“. Die beiden hauen aber auch einen großartigen Song nach dem anderen auf dem Album raus – genau so muss Alternativ-Rock oder Punk-Rock für mich sein. „Friend, you´ve got to Fall“, „Visonary“ von Mould und „She floated away“ von Hard (der ein wenig klingt als hätte Hard ein paar Pogues-Songs gehört hätte) sind alle gut und das war bis hier hin erst das erste Vinyl der Doppel-LP. 
Seite Drei beginnt mit „Bed of Nails“ einem Song der schon was von dem Alternativ-Rock von R.E.M. hat und sehr atmosphärisch ist und den ich auch ganz besonders mag. Auch „Tell you why Tomorrow“ ist eher eine Alternativ-Rocknummer als ein Punkrocksong. Gewachsene Songwriterqualität zeigt sich auch bei „It´s not Peculiar“. Das klingt schon sehr nach den Songs, die man auch auf Bob Moulds ersten Soloalbum findet. Rock ´n´Roll mit PunkRock gemixt gibt es auch bei Hüsker Dü: „Actual Condition“. 
Auch kein Hauruck-PunkRock sondern Singer/Songwriter-Rock: „No Reservation“. „Turn it around“ ist einfach gut. „She´s a Woman (and now he is a Man)“, „Up in the Air“, „You can live at Home“ - jeder Song funktioniert und das Album ist wirklich eine richtig gutes Rockalbum. Ein richtig Gutes! Ich wünschte mir nur, das Bob Mould so manchen der guten Hüsker Dü-Songs nochmal neu aufnehem würde, da so einige Songs durch eine bessere Produktion wirklich noch mehr glänzen würden. Aber das bleibt wohl ein Wunsch. 

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