Queen - News of the World (1977)

Ich glaub so den wirklich ersten Song mit dem Queen mir aufgefallen war, war „Another One bites the Dust“. Kann sein das ich auch schon als sechs oder sieben Jähriger mal andere Songs gehört hatte, aber aber für mich ist „Another One bites the Dust“ mein erstes Queen-Erlebnis. Bei Genesis war es „Follow You. Follow me“, bei the Police „don´t stand the close to me“ oder „de do do da“ und bei Trio „Da Da Da“. Scherz bei Seite – aber ich höre jetzt tatsächlich das Album „News of the World“ zum ersten Mal durch. Die ersten zwei Alben hatte ich mal vor ein paar Jahren durchgehört, das erste fand ich stark, das zweite nicht so. Aber die Musik von „Queen“ war in den 80er Jahren auch nicht zu überhören und ich fand auch viele Songs nicht schlecht, sondern eher gut – aber da sie immer gespielt wurden, musste ich sie auch nie richtig haben. 
Aber wie war das wohl damals 1977 als ein Queen-Fan das erste Mal „We will Rock you“ und „We are the Champions“ - muss doch ein echtes Wow-Gefühl gewesen sein, oder nicht? So richtig kann man aber nichts über diese beiden Songs schreiben, da sie schon Legende sind und selbst ganz subjektiv betrachtet kann glaube ich keiner mehr sie als gut oder schlecht beschreiben. Also lasse ich das auch mal. 

Aus Neugierde höre ich aber auch mal in das Vorgänger Album eben mal hinein, um herauszufinden wie sie vor der Legendenwerdung klangen. Oder nein – machen wir daraus eine weitere Auffrischung meines Wissens über Queen und fangen beim dritten Album „Sheer Heart Attack“ (1974) an.

Herausgekommen ist „Sheer Heart Attack“ im selben Jahr wie „Queen II“. Beim Song „Brighton Rock“ klingen sie anfänglich wie eine Mischung aus „Led Zeppelin“ und „The Who“ (was auf der Platte noch öfters vorkommen wird) - dann aber doch im Verlauf wieder wie sie selbst. Und auf jeden Fall wollen Queen hier beweisen, dass sie richtig rocken können und der Instrumentalteil ist wirklich nicht schlecht. Darauf folgt aber ein erster Queen-Klassiker mit „Queen-Killer“ - coole Mischung aus Rock und Beatles-Charme. „Tenement Funster“ bei dem Roger Taylor singt – klingt auch wieder eher wie eine Led Zeppelin-Nummer. „Flick of the Wrist“ - ist eine klassische Heavy Metal-Nummer – so klingen aber halt richtig viele Heavy-Rock-Songs und da sticht dieser jetzt nicht heraus. Die Songs gehen meist einfach ineinander über und so startet die Ballade „Lily of the Valley“ recht plötzlich und wenn sie so richtig wie sie selbst eben klingen, meist durch die Gesangsharmonien geprägt, sind Queen am besten. „Now I´m here“ startet auch ganz vielversprechend – wird dann aber zu einer „The Who“ Nummer. 
Mehr Theater-Rock bietet da der pompöse Auftakt der zweiten Seite mit „In the Lap of Gods“. Kurzer Hart-Rock-Einschub: „Stone Cold Crazy“. Wieder im Klavier-Balladen-Modus: „Dear Friends“ (welches aber mit 1.07 Minuten Längen zu kurz geraten ist). „Misfire“ ist ein wenig länger und macht mir, wenn auch für einen Queen-Song ungewöhnlich akustisch geraten, mal Spaß (für mich eine willkommene Überraschung). „Bring Back Leroy Brown“ ist mal eine Rock ´n´ Roll/Jazz/Rock-Nummer – witzig, aber mehr nicht. Brain May darf auch mal singen und zwar bei der Softrock-Nummer: „She makes me (Stormtrooper in Stilettos)“. Zum Schluss noch mal „In the Lap of Gods revisited“. Am Ende muss man sagen, dass nur „Queen-Killer“ von bleibenden Wert ist.

Da sind bei „A Night at the Opera“ (1975) schon ein paar Songs drauf, die Queen zu dem gemacht haben was sie sind – Rockgiganten. 
Mit „Death on two legs“ startet des Album recht flott und stellt die Ausnahmequalitäten von Brian Mays Gitarrenspiel und Freddie Mercurys Gesang gut in den Vordergrund. Ein albernes Zwischenspiel: „Layzing on a Sunday Afternoon“. Der nächste Rocksong folgt: „I´m in love with my Car“ (ganz ganz schlecht). Roger Taylor versucht Roger Daltrey nachzumachen. Dafür ganz großartig: „You´re my best Friend“. Schöne Nummer, die am L.A.-Rock angelehnt ist. „´39“ ist eine nette, aber arg harmlose Akustiknummer von Brian May (man merkt aber, das sich jeder der Bandglieder mit jeweils eigenen Stücken auf den Alben ausleben konnten, so das das durchaus bei Queen richtige Bandalben sind. Dadurch ist das Album auch sehr abwechslungsreich. Es folgt handelsüblicher Rock: „Sweet Lady“ und mit „Seadside Rendezvous“ eine Chalston- und Revue-Nummer. 
„The Prophet´s Song“ - ist schon eine kleine Rockoper für sich und da scheint auch einige Gutes durch – und gewinnt durch den Prog-Rock-Charme und den Gesangs-Elementen. Danach wird’s ruhig mit der Ballade „Love of my Live“ - da legt sich vor allem Freddie Mercury mächtig ins Zeug. Noch eine Jahrmarkt-Nummer: „In Good Company“. Danach ein unglaublicher einmaliger Songs und Legende: „Bohemian Rhapsody“. Das Ende macht die Queen-Interpretation von „God save the Queen“. Vor allen stechen „You´re my best Friend“ und „Bohemian Rhapsody“ heraus. 

Und es folgte ein Jahr später „A Day af the Races“ (1976) (wie das Album zuvor nach einen Film der Marx-Brothers benannt). 
„Tie your mother down“ - ein Rock-Song – ein bisschen hart und ein bisschen Rock ´n´ Roll und nicht wirklich gut. Das auf die Gesangsfähigkeiten von Freddie Mercury ausgelegte „You take my Breath away“ ist zwar etwas imposanter, aber auch keins ihrer besseren Stücke. Eine typische Soft-Rock-Nummer von Brian May – und nicht wirklich schlecht: „Long Away“. Mal wieder so eine Cabaret/Theater-Nummer – aber dass können sie halt auch mit am besten: „The Millionaire Waltz“, der diesmal ganz witzig ist. Aber ein wenig kopieren sie sich halt bei solchen Nummern auch immer selbst und die Kopie ist halt meist nicht so gut wie das Original. 
„You and I“ ist da dann doch einfach ein ganz schöner Rocksong – den ich auch noch nicht wirklich kannte. Was wieder beweist, dass der unauffällige John Deacon ruhig öfters Songs hätte beisteuern sollen. Der Hits der Platte und dies wieder zurecht: „Somebody to Love“, da sind Queen wieder so wie sie am besten sind – pompös, großartig und der Song ist einfach zum mitgehen und gefeiert werden. „White Man“ ist mal eine ganz ordentliche Hardrock-Nummer. Eine weitere typische Freddie Mercury-Nummer: „Good old fashioned Boy“ - seine Stücke sind auf jeden Fall die, die man sofort als Queen-Stück erkennt – unverwechselbar. Roger Taylor trägt das Stück „Drowse“ zum Album bei. Das diesmal ihm gar nicht schlecht geraten ist. Der Abschluss des Albums ist mit „Theo Torriatte (let us cling together)“ auch ganz gut gelungen und man hört tatsächlich deutlich raus, dass der Song für die japanischen Fans der Band geschrieben ist. Alles in allem ist das jetzt ein ganz gutes Album gewesen. 

Und nun zur eigentlichen zu hörenden Platte „News of the World“ (1977).
Was mögen wohl Musikfans und und Queenfans gedacht haben, wie begeistert waren sie von den Stücken „We will Rock you“ und „We are the Champions“? Waren sie davon so angetan, wie Generationen von Hörer späterer Jahre – auf jeden Fall sind das zwei weitere unsterbliche Queen-Hits. Da gibt es nichts anderes zu zu schreiben. 
Danach folgt ein Song, den sie so getauft haben wie eine ihrer Platten zuvor: „Sheer Heart Attack“. (ganz gräußliche Nummer – meiner Meinung nach). Die Songwriter-Nummern von May finde ich ja mittlerweile alle recht gut und so auch „All Dead, All Dead“. Ein guter Rocksong: „Spread your Wings“. „Fight from the inside“ ist auch ein guter Rocker in ZZTop-Härte. 
Seite Zwei beginnt mit „Get down make Love“ - da finde ich die Bass-gespielte-Passage am Anfang riesig. Und auch der Rest des Songs fügt sich solange stark zusammen, bis der Song kurz zum Blues-Rock-Song wird – um danach wieder super weiter zu gehen – bis er eben wieder zum Refrain wieder dieser relativ normale Blues-Rock-Song wird – nur um danach wieder richtig gut zu werden. Was für eine gute Nummer und wenn der Refrain-Part besser wäre, sicher ein Song, den ich ewig gern hören würde. Danach kommt dann eine echte Blues-Nummer: „Sleeping on the Sidewalk“ - der irgendwie nicht zu dem zuvor gehörten Material passt – aber dafür für Abwechslung sorgt. Die Singer-Songwriter-Nummer „Who needs you“ überrascht auch – dies aber ganz positiv. „It´s Late“ ist dann doch noch ein weiterer Rocksong – der mir aber bei Refrain-Part wieder sehr schwach gerät und auch im schnellen Rock-Final schwächelt, weil man Ähnliches schon zu oft gehört hat. 
Am Ende, dann noch eine Freddie Mercury-Nummer: „My Melancholy Blues“. 
Ein Queen-Album mal wirklich mit mehr stärkeren Stücken – als schwächeren. Bin dann froh es auf Vinyl zu haben.

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