Saga – Saga (1978)

Flotter Beginn mit „How Long?“ und die Kanadier zeigen direkt bei ihrem ersten auf Vinyl gepressten Song, dass sie was können. Für einen (Prog)Rock-Song sind die Keyboardeffekte- und Sounds für die damalige Zeit gekonnt eingesetzt, lassen aber den Musikern an der Gitarre und am Bass genug Raum, um sich musikalisch zu entfalten. Mit „Humble Stance“ folgt ein sofortiger Klassiker der Band. Der Song geht ins Ohr und bleibt – das ist sehr gut musiziert, gekonnt komponiert und auch gut produziert. Für eine Prog-Rockband sind Saga immer etwas flotter und rockiger gewesen, was aber kein Nachteil ist. 
Das Niveau des Debütalbums bleibt auch mit „Climbing the Ladder“ recht hoch. Wie die meisten „alten“ Prog-Rock-Platten klingt so einiges vom Sound und der Spielart zwar etwas „altbacken“ und selbst ich, der mit solcher Musik groß geworden ist (durch den Einfluss der bösen älteren Geschwister) muss über manch Songidee mal lächeln, aber bei dieser Platte überwiegt die Freude an der Könnerschaft der Musiker und wie gut gespielt das alles ist. Die Songs machen wirklich sehr viel Spaß. 
„Will it be you“ ist der erste Song der „Chapter-Reihe“. Irgendwann, wenn alle Chapter-Songs erschienen sind, sollen diese eine zusammenhängende Geschichte ergeben. Auf Chronologie wird bei der Herausbringung der Chaptersongs nicht geachtet - „Will it be you“ ist Kapitel Vier. Wie auch bei den anderen Songs gilt auch bei diesen, dass die Instrumentalteile alle sehr gut arrangiert sind - und die Gitarren haben bei dem Song „Hardrock“-Wucht. Der Song „Perfectionist“ eröffnet die zweite Plattenseite und auch da gefällt mir was ich höre. Wirklich beachtlich wie gut die Band schon auf ihren Erstling war – da ist es kein Wunder, das dieses Niveau auf späteren Alben (und davon kenne ich aber auch nicht wirklich viel) kaum immer zu halten war und der Erfolg der frühen 80er Jahre, den die Band mit Songs wie „Wind him Up“ hatte – war auch nicht von Dauer. Aber gerade bei uns in Deutschland erfreuen sich die Kanadier einer ihnen sehr treuen und verbundenen Fangemeinde. „Give em the Money“ ist auch einfach gut – der Song nimmt einen von Anfang an mit, nur der Refrain fällt gegen den Rest des Song etwas arg durch. Davon abgesehen trotzdem ein super Song mit wieder starken Instrumentalteil. Etwas zurück genommender gespielt und sanfter: „Ice Nice“ - dann aber wieder mit guten Instrumentalpart schön zu Ende gebracht. Die Gitarrenarbeit macht auch aus den letzten Song der Platte einen guten Song: „Tired Word (Chapter Six)“. 
Gelungenes Debüt – da gibt es nichts. 

Ryuichi Sakamoto – A Thousand Knifes (1978)

Parallel zu seiner Mitarbeit beim Yellow Magic Orchestra startete Ryuichi Sakamoto 1978 auch seine Solokarriere. Und auch hier zeigt sich, dass er es alleine versteht, einen ungewöhnlichen Musikmix zu gestalten. Schon das Titelstück „Thousand Knifes“ strotzt vor Einfällen. „Island of Woods“ bevölkert mit Soundfragmenten und Melodien eine Insel (eher experimentell). „Grasshoppers“ wird zum Jazzstück für Piano und Bass. 
„Das neue japanische Volkslied“: Ryuichi Sakamoto verbindet elektronische Sounds gerne mit Melodien seiner japanisch asiatische Herkunft. „Plastic Bamboo“ ist eine groovende Disconummer. „The End of Asia“ ist nochmal eine weitere Asia-Elektronummer, die nochmal Spaß macht.

Gegenüber dem ersten YMO-Album klingt das Solowerk (an dem seine YMO Kollegen mitgearbeitet haben) reifer und weniger verspielt. Den Mix aus Jazz, Pop, Elektronik, Ambient, Klassik hat sich der damals 26 Jährige Sakamoto zum Glück nie austreiben lassen und damit Ist/war er einer der „einzigartigen, immer wieder zu erkennenden und herausragenden Musiker seiner Zeit.

Ryuichi Sakamoto – B2-Unit (1980)

Das zweite Album von Sakamoto beginnt mit einem zweiminütigen Schlagwerk-Song „differencia“ bei dem sicherlich dass meiste elektronisch erzeugte Klänge sind. Der Rhythmus bei dem Stück ist dabei sehr unharmonisch. Eine Minimalelektro Nummer folgt, mit sehr traurigen Gesang = „thatness and thereness“. Disharmonie ist also am Anfang der Platte Programm. Bei „Participation Mystique“ bleibt der Minimalismus und die Disharmonie eigentlich erhalten – anscheinend hatte Sakamoto sich von dem Industrial-Elektro aus England und Deutschland inspirieren lassen. Für mich ist das aber bisher alles nichts. Mit „E-3A“ wird’s auch nicht besser – simpelstes Elektro-Gewurschtel. 
Die ersten Klänge von „Iconic Storage“ machen etwas Hoffnung, dass wenigstens die Elektro-Sounds besser werden – aber musikalisch lässt auch dieses Stück zu Wünschen übrig. Die Musik kämpft wirklich gegen meinen Hörgeschmack an. Das ist entweder zu lahm, simpel oder zu unharmonisch – und ich frag mich wirklich, welchen Hörer man damit erreicht. „Riot in Largos“ soll eines „der“ einflussreichsten Stücke für die spätere Elektro und HipHop-Musik gewesen sein. Und tatsächlich hat der Song einen ungewohnten HipHop-Sound, aber auch Kraftwerk klingt durch. Ist auf jeden Fall der Höhepunkt der Platte – aber immer noch nicht wirklich gut – hat aber durchaus außergewöhnliche Soundideen. Wieder nur Rumgefrieckel ist „Not the 6 o´clock News“. Düstere Elektroklänge bietet „The End of Europe“. Mehr als ein experimentelles Elektro-Album ist dieses zweite Solowerk nicht. Und hören muss ich es auch nie wieder (zum Glück nur auf Spotify gehört). Gut zu wissen, dass das dritte Album wieder mehr mein Fall ist (wenn ich mich richtig erinnere – ist auch schon mehrere Jahrzehnte her – das ich dieses zuletzt gehört habe). Und natürlich weiss ich was er noch später alles an guter Musik gemacht hat – allein und mit anderen zusammen. 

Olli Schulz – Scheiss Leben, gut erzählt (2018)

Mit Musiker im Studio wie Gisbert zu Knyphausen, Kat Frankie und Gästen Bjarne Mädel, Linda Zervaskis, Olli Dietrich und Bastian Pastewka und mit einer Lauflänge von 30 Minuten bei 10 Songs kann ja eigentlich nicht viel schief gehen.
„Schockst nicht mehr“ schockt zwar nicht, funktioniert aber auch nicht. „Ganz große Freiheit“ auch nicht mein Ding. Ich fand ja viele Song vom Album „Feelings aus der Asche“ (2015) richtig gut und deshalb hatte ich mich auf das Album gefreut. „Ambivalent“ geht als Ego-Pop-Nummer noch ganz gut. Mit „Wölfe“ beginnt die CD dann doch noch Spaß zu machen – mit lockerer etwas nach Party klingenden Melodien macht ein Olli Schulz mir eben am meisten Spaß, mein Lieblingssong von ihm ist auch „So muss es beginnen“. „Wachsen im Speisesaal des Lebens!“ noch besser als „Wölfe“ (geht doch!). Es bleibt gut mit „Junge Frau Sucht...“. „Skat spielen mit dem Jungs“ auch schön. Nicht jeder Popsong muss irgendwie ernsthaft, wahrhaftig, poetisch oder romantisch sein – manchmal darf es einfach eine Geschichte aus dem richtigen Leben sein. Mit „Sportboot“ kehrt die CD zum Großstadtaffen Olli Schulz vom Anfang der CD zurück. Mit solchen Songs will er glaube ich hip klingen – passt aber nicht zu ihm (kann auch sein, dass er Rapper verarschen will – aber auch das muss ich nicht haben). „Schmeiss alles rein“ - wieder gut – da passt dann auch der Power-Pop-Sound. „Schmeckt wie...“ beendet das Album wunderbar – mit einer einfachen Singer/Songwriter-Nummer. Und schon sind 30 Minuten um.

Klaus Schulze – X (1978)

Das zehnte Album von Schulze mit acht Tracks die nach berühmten Persönlichkeiten benannt sind. Den Anfang macht „Friedrich Nietzsche“ und nimmt direkt eine ganze LP-Seite in Beschlag. Die Musik ist zwar, wie bei elektronischer Musik dieser Zeit üblich, recht spährisch gehalten, aber mit dem einsetzenden Schlagzeug von Harald Grosskopf, das wirklich sehr gut zu den Synthzeiser-Klängen passt, gewinnt das Stück doch erheblich an Qualität und Spannung. Manchmal sind es so einfache Dinge, die einen Song besser oder schlechter machen. Mit zunehmender Laufzeit lässt bei mir aber das Interesse an den Stück mehr und mehr nach, wird dann von den wieder stärker einsetzenden Drums wieder etwas belebt, mit der Hoffnung, dass bald das Finale des Stücks erreicht ist. 

Das zweite Stück ist nach dem östereichischen Autor Georg Trackl benannt. Mit unter sechs Minuten Dauer ist das ein gutes Stück elektronischer Musik. Die elektronischen Klänge und Sequenzer-Elemente die Klaus Schulze benutzt, klingen trotz ihrer 45 Jahren nicht altmodisch, dies könnte daran liegen, dass die Moog-Sounds einfach nie aus der Mode gekommen sind, oder das Schulze weiß, was es braucht, um zeitlos zu klingen. Titel drei, welcher nach dem „Dune“-Autor Frank Herbert benannt ist, hebt das Tempo beträchtlich an und ist auch eine willkommene Abwechslung beim Hören der Platte.

„Friedemann Bach“ beginnt wie ein langsames klassisches Stück voller Melancholie und hier ist es wieder die Kombination von elektronisch erzeugten Klängen und echten Streich-Instrumenten, die das gewisse Etwas ausmachen. Dadurch wirkt die ganze Musik viel lebendiger, selbst bei den Stücken, die eher nur so vor sich hin treiben und bei denen recht wenig passiert. 

Bei „Ludwig der Zweite von Bayern“ verstärkt sich der Streichereinsatz auch noch und vermischt sich gekonnt mit der Elektronik. Das Stück ist auch viel melodiöser als das zuvor Gehörte und hier hört man die Qualitäten des Komponisten Klaus Schulze. Sequenzersounds programmieren können viele, um dieses Stück zu erschaffen, braucht es noch etwas mehr. Mit „Heinrich von Kleist“ endet die Songsammlung. Die Länge der meisten Songs von bis zu 28 Minuten lässt dieses an sich spannende Album recht anstrengend werden. Die Songs einzeln zu hören, wäre da sicherlich die bessere Alternative als das Album durch zu hören. Klaus Schulze hat mich mit diesem Album auf jeden Fall beeindruckt und will mehr von mir gehört werden.

Seals & Crofts – Summer Breeze (1972)

Die beiden Singer/Songwriter und Musiker waren bekannt für soften Folk-Rock wie sie Crosby, Stills and Nash und America gemacht haben. Ich weiß nicht mehr genau durch welchen Song von welcher Compilation ich auf sie aufmerksam wurde – es reichte auf jeden Fall, um sich eine Box mit vier Alben zu kaufen. Mal hören was Jim Seals und Dash Crofts so an Musik auf dieser Platte gemacht haben – der Titelsong der Platte soll auch der größte Singlehit der beiden gewesen sein. 

„Humming Bird“ hat diesen ganz tollen Hauptteil – das auf ein längeres Singer/Songwriter-Folk-Intro folgt. Ganz toller Song und das ist dann auch direkt der Song den ich auch kannte. Ansonsten klingt der Sound wirklich wie alles im Umfeld um Crosby, Stills and Nash – der L.A. geprägte Folkrock der späten 60er und 70er Jahre. Direkt zeigen Seals & Croft aber, dass ihr Folk-Rock auch komplexere Strukturen hat und sich der Song auch mal schnell in eine andere Richtung bewegen kann.
„Funny Little Man“ erinnert mit seinem mehrstimmigen Gesang und dem Folktouch an Simon & Garfunkel – und hat einen schönen irischen Touch. Folk-Singer sind halt nichts anderes als mittelalterliche Barden. Und mit diesem Song beschließe ich auch, dass der Kauf der kleinen CD-Box kein Fehler war – ich mag was ich da höre. 

Etwas flotter und rockiger geht’s auch und auch das können die beiden sehr gut: „Say“. Der Song erinnert mich an R.E.O. Speedwagon und Barcley James Harvest. 

Der Hit „Summer Breeze“ ist eine schöne WestCoastRock-Ballade – aber der Hit der Platte ist auch nicht besser oder schlechter als das zuvor gehörte und das ist gut – denn eine LP muss ja auch mehr bieten als den einen oder die zwei Hitauskopplungen. 

An the „Last Unicorn“ von America erinnert dann, das Jahre zuvor aufgenommene „East of ginger Trees“. Auch sehr beeindruckend. Bin wirklich von der Qualität des Albums sehr beeindruckt und begeistert. 

„Fiddle in the Sky“ - mit leichten Country-Einschlag – aber auch der Song ist einfach gut gespielt und produziert. „The Boy down the Road“ ganz sanfter Singer/Songwriter-Folk. Das Dash Crofts eine Mandoline statt eine Gitarre spielt und Jim Seals die Fidel, hebt die Musik auch ein wenig vom typischen amerikanischen Singer/Songwriter Folk heraus. 

Sehr gute Folkrock-Nummer und erinnert mich an das Spätwerk von David Crosby: „The Euphrates“. Lagerfeuer-Country-Ballade: „Advance Guards“, die nach hinten raus aber noch ganz flott wird. 

Beim letzten Stück „Yellow Dirt“ klingt es wirklich wie ein Simon & Garfunkel-Stück. Aber sie kopieren nicht – sie machen es genauso gut. 

Bin wirklich überrascht und begeistert wie viel Spaß mir das Hören dieser Platte gemacht hat – gerne mehr davon. 

Joan Shelley – Like the River loves the Sea (2019)

Für ihr siebtes Album zog Joan Shelley mit ihren musikalischen Mitstreitern nach Reykjavik, um dort den richtigen Ton für dieses zu finden. Produziert wurde es von James Elkington und Ehemann Nathan Salsburg half auch wieder mit. Bei zwei Songs ist die Stimme von Bonnie „Prince“ Billy zu hören. Die Isländischen Musikerinnen Sigrun Kristbjörg Jonsdöttir und Pordis Gerdur Jonsdottir sind an Streichinstrumenten zu hören. Desweiteren haben Albert Finnbogason, Cheyenne Mize, Jaulia Prucell und Kevin Rattermann mit musiziert.
Die Alben von Joan Shelly zeichnen sich durch sehr sehr ruhigen Singerin/Songwriterin-Folk aus – bei der sich eine gewisse andächtige Erhabenheit ausbreitet – es ist fast schon religiös wie die Musik mancher Musiker auf einen Hörer einwirkt. Und gerade beim Folk – bei dem sich immer die natürliche Umwelt mit dem Menschen im Lied vereint - gibt es diese Erhabenheit oft zu spüren. Hört nur die Alben eines Nick Drake Euch an. 
Sehr gekonnt und einnehmend das kurze „Heaven“ direkt zu Anfang. Da merkt man wiedereinmal wie wenig es braucht für einen richtig guten Song. Roots-Musik bester Art: „Coming down for you“. Elegant: „Teal“. Wundervoll: „Cycle“. Verführend: „When what it is“. Im Duett gesungen: „The Fading“. Es gehen mir langsam die Adjektive aus, um die weiteren schönen Songs zu beschreiben – aber schön und gut sind Songs wie „Awake“, „Stay all Night“, „Tell me Something“ allemal. Und so ein richtiges Highlight ist „High on the Mountain“. Und auch der Song am Ende „Any Day Now“ hält den großartigen Eindruck dieses zu recht hoch gelobten Albums. Wundervoll.

Shout out Louds – Howl Howl Gaff Gaff (2003/2005)

Das Album wurde erst 2003 im skandinavischen Bereich veröffentlicht und mit Songs der vorher veröffentlichten EP´s dann international leicht verändert 2005 herausgebracht. Shout out Louds bestehen aus Adam Olenius (Gesang), Ted Malmros (Bass), Carl von Arbin (Gitarre). Zu diesen stießen noch Eric Edman (Schlagzeug) und an den Keyboards Bebban Sternborg.

Das Markenzeichen von Shout out Louds wird direkt mit deren ersten Song „The Comeback“ klar: tanzbarer Party-Indie-Pop-Rock. Schöne Indiegitarren gepaart mit wuchtigen Drums, mitnehmenden Bassrhythmus und dem zwar immer etwas melancholisch klingenden Gesang von Adam Olenius, der aber trotzdem nicht verhindern kann, dass man auf den Songs nicht wunderbar abtanzen kann. 
Drums, Bass, Keyboardspiel – und ein wenig klingt es wirklich so, als wären Shout out Louds die Tanzkapellen-Variante von The Cure bei „Very Loud“. 
Mit ihren Indie-Charme bekommen Shout out Louds es auch hin, alte und neue Hörer immer wieder für sich einzunehmen – denn ihr Sound ist zeitlos und trotzdem im Indie-Sektor verwurzelt. 
Etwas folkig klingen sie kurz am Anfang bei „Oh, Sweetheart“ doch schwenkt das schnell im Rock´n´Roll-Indie um. Bei ihren Debüt klingen die Shout out Louds auch noch etwas erdiger – als bei ihren späteren Platten – die trotzdem natürlich gut sind – aber durchgedachter klingen. 
Die Verbindung mit Indie- und Sixtiespop können sie auch: „A Track and a Train“. Da ist der Co-Gesang von Bebban Sternborg dann auch sehr passend. 
„Go Sadness“ fängt sehr ruhig an und hält die Stimmung von optimistischer Traurigkeit bis zum Ende durch. 
Danach kommt aber noch der absolute Partytrack der Band und auch ein Höhepunkt jedes Konzerts der Band: „Please Please Please“ - Indie-Pop-Excellence! Auch richtig flott: „100“ - macht auch Spaß!. Indie-Rock: „There´s Nothing“. Noch mal Indie-Party-Modus: „Hurry Up Let´s go“. Nicht minder Indie-Party: „Shut your Eyes“ - da weiß man auch woher die gute Stimmung und der Spaß bei Festival-Auftritten der Band her kommt. 
Am Ende: „Seagull“ - schöner verspielter Indiesong – der Song hat ein kurzes Stück Stille nach ca 5 Min – geht dann aber doch noch etwas weiter – und ich mag die Flöten in dem Stück ja so gern. 
Tolles Debüt einer immer noch tollen Band. 

Shout out Louds – House (2022)

Acht Songs bietet „House“. Indie-Pop mit besonderen Flair. Das ist tanzbar, macht Spaß, hat Klasse und ist eindeutig „Shout out Louds“. „As far away as possible“ klingt von den Gitarren nach the Cure und beglückt die Fans. Alternative Pop vielleicht wie er sonst nur von „The Whitest Boy alive“ noch abgeliefert wird. Der leichtfüßige Indiesound, dazu der immer etwas melancholisch klingende Gesang von Carl von Albin sind schon eine besondere Mischung und beglückt live seit vielen Jahren das Publikum auf Festivals und ihren Livetouren. Würde sich Popmusik immer so anhören wie bei den Shout out Louds wäre die Welt ein besserer Ort. So beglückt die Musik auf dieser CD die Fans von Indie-Pop auf höchsten Niveau und man freut sich auf den nächsten Auftritt der Band und dann wird wieder getanzt und mit viel Applaus der Band für ihr Können gedankt. Sie dürfen nur nie damit aufhören solch schöne Musik zu machen. Wie Ihr merkt bin ich echt beglückt von dem Album.

Sigur Rós – Von (1997)

Das ist das Debütalbum der isländischen Band Sigur Rós, die mit dem Album nach der Fertigstellung nicht wirklich zufrieden war. 
Herausgekommen ist trotzdem ein über siebzig Minuten langes Werk, das mit dem Titel „Sigur Rós“ atmosphärisch anfängt. Das Stück besteht nicht aus Melodien am Anfang sondern eher aus Geräuschen, die eine recht düstere Stimmung aufkommen lassen. Drone trifft hier auf Klänge des Post-Rock. Auf zehn Minuten ausgeweitet ist das wieder eher Musik-Geräusch-Kunst – aber eigentlich wieder keine richtige Musik und wäre sicherlich ein guter Soundtrack für eine Installation oder eine Industriebrache, die man als Kunstwerk ausstellen möchte.
Bei „Dögun“ wird es dann sakraler – klingt nach Musik für eine heilige Messe. Doch auch dem Stück kommt die Musik abhanden und diese wird von einer Stimmen- und Geräusch-Kulisse abgelöst. Mit „Hún Jörð...“ gibt es dann endlich doch mal so richtige Musik und hier mixen Sigur Ros dann das sakrale mit Indie-Rock und da fängt das Album dann endlich an auch etwas Spaß zu machen – so geht Post-Rock. 
Geistehaftes Zwischenspiel: „Leit Að Lífi“. Danach ein weiterer richtiger Song – diesmal im „Auf die Schuhe starren-Modus“: „Myrkur“. Nach einem achtzehn Sekunden-Stille-Zwischenspiel folgt das über zwölf Minuten lange: „Hafssól“. Fängt als Drone an – der sich wieder mit etwas sakralen Gesang vermischt und zur Mitte des Stücks hin wird es etwas sphärisch und klingt nach Ambient-Musik. 
„Veröld Ný Og Óð“ ist ein Schlagwerkstück – auch wenn das Schlagwerk in diesem Fall verfremdet ist – finde ich schon ganz interessant, weil es so unsauber klingt – es entwickelt sich dann aber zu einem Alarmsingnal ähnlichen Crescendo. Beim Titelstück „Von“ klingen die Trommeln „echt“ und die Stimmung wird wieder eher hell und spirituell. Da ist mir aber wieder zu viel Dreampop- und Shoegazin-Gedröhne in der Nummer. Einzig der Klang der Trommel bleibt klar. Das Stück hab ich dann glaube ich doch in einer schöneren Fassung auf der „Heim“. 
Weiteres Gebimmel und Klangholz-Zwischenstück: „Mistur“. Fast vierzehn Minuten lang ist „Syndir Guðs (Opinberun Frelsarans)“ - das dann für Freunde der Shoegazin-Musik sicherlich was ist – bei dem Stück fügen Sigur Rós die Bestandteile ihrer Musik eigentlich wirklich gut zusammen und es funktioniert als Dreampop-Ambient-Nummer gut. Und tatsächlich ist der Song nur siebeneinhalb Minuten lang – der Rest der Laufzeit ist Stille. Am Ende dann wohl wirklich nur was für Heardcore-Shoegazin-My-Bloody-Valentine-Fans: „Rukrym“.

Mir ist das wieder zu wenig Songs – sondern zu viel Geräusch-Sammlung und Hintergraundgeräusche für eine Kunstausstellung oder -Installation und so werde ich wohl der große Dream-Pop und Shoegazin-Fan auch nicht werden. Ich mag Sigur Rós wohl am liebsten akustisch und mit klaren Sound ohne zu viel Verzerrungen. 

The Silencers – Dance of the Holy Man (1991)

Die schottische Band „The Silencers“ ist mir immer gut durch ihren Song „Scottish Rain“ in Erinnerung – von dem ich auch dachte, dass er auf diesen Album – welches das erfolgreichste der Band war – sei. Ist er aber nicht. Dann muss ich „Scottish Rain“ von einen Sampler her gekannt haben und mir die CD dann wegen des Liedes damals gekauft haben. Lange habe ich diese nicht mehr gehört. 

Ich erwarte sanften Folk-Pop Rock – so eine Mischung aus James und Simple Minds. So habe ich diese Musik in Erinnerung. Mit fünfzehn Songs ist die CD sehr gut gefüllt. 

„Singing Ginger“ ist dann eher ein Intro, das den Hörer schon mal in eine fröhliche Partystimmung bringen soll. „Robinson Crusoe in New York“ startet die Platte dann rockig – der Gesang hat aber trotzdem einen Folk-Chrakter – was eigentlich eine ganz angenehme Mischung ist. Moderner Folk-Rock für die doch härter werdenden (musikalisch gesehen) 90er Jahre. Mit Song Nummer drei der CD folgt dann auch der erfolgreichste Song der Band „Booletproof Heart“. Der gepfiffene Anfang weckt dann Erinnerung – ansonsten wollen die Silencers, glaube ich, mit dem Album an der Coolness von U2 und anderen Rockbands – die für die frühen 90er typisch war – heranreichen. Da es bei dem Song wohl funktioniert hat – scheint das auch in dem Fall geglückt zu sein. 
Mir gefällt aber das folkige und recht akustisch gehaltene „The Art of Self Deception“ viel besser – war glaube ich auch immer mein Lieblingssong des Albums – der hat auch den Charme und die Stimmung von „Scottish Rain“. Und ist einfach ein wunderbarer Song – wenn auch vielleicht ein wenig lang geraten. Ebenso im leichten Folk-Pop-Stil und ebenso sehr gemocht von mir: „I want you“. Ganz toller Song und noch besser als der davor. 
Auch noch eine feiner Soft-Folk-Rock-Nummer: „Just can´t be bothered“ - was für Trucker. Noch mehr Folk – diesmal als Ballade: „Cameras and Colleseums“ und sehr kurz. 
Mit „One Inch of Heaven“ geht’s nochmal gekonnt mit dem soften Rock weiter. Das können die Silencers aber auch richtig gut. Das ist sehr entspannte und gleichzeitig mitnehmende Musik – dazu gut produziert und gespielt. Da passt alles zusammen – so gefallen sie mir besser als mit ihrer härteren auf Coolness getrimmten Rock am Anfang der CD. 

Bei „Hey Mr. Bank Manager“ wird’s wieder rockiger – so in einer Mischung aus Countryrock und New Wave und Blues. Besser gelungen ist da der Blues-Rock bei „This is Serious/John the Revelator“. - „John the Revelator“ wurde ja oft gecovert – im Original ist das Stück von Blind Willie Nelson und zuerst im Jahr 1930 veröffentlicht. Der Blues ist sicherlich damit die älteste Form der Rockmusik. 
Zurück im Folk-Pop-Modus: „Afraid to Love“ - auch hier erinnert mich der Gesang von Jimme O´Neil an dem von Bono – obwohl dieser in einer ganz anderen Stimmlage singt. 
Guter Folk-Rock-Song: „Rosanne“. Die Stimme von Jimme O´Neil macht auch wirklich sehr viel vom Charme der Musik der Silencers aus. Da er eigentlich ja nicht wie Bono klingt und singt, sondern eher wie die freundlich Folksinger-Version von Joe Strummer. 

Und absolut klingen die Silencers dann tatsächlich wie bei einem Song aus der Feder von Joe Strummer bei „Electric Storm“ und dieser ist nicht zu verwechseln mit dem Song von U2 mit selben Titel – was mich tatsächlich auch etwas verwirrt hat – da ich ja auch grade Bono erwähnt hatte. Kommt aber daher das die Silencers sich musikalisch halt im Dunstkreis von den Simple Minds und U2 bewegt haben und sicherlich bei deren Fans auch mit ihrer Musik punkten konnten. 
Folk mit starken Sologesangspart: „When the Night comes down“. Album Ende mit Stück 15 „Robinson Rap“ (kurzes Outro).

Lässt man die ersten drei Stücke beim Hören weg – bekommt man ein sehr gutes und zeitloses, immer noch sehr gut funktionierendes Folk-Rock-Album.
Schön es wiederentdeckt zu haben. 

Simon and Garfunkel – Concert in the Central Park (1982)

Am 19. September 1981 traten Paul Simon und Art Garfunkel mit Begleitband im Central Park auf. Dies ist wohl neben dem Woodstock-Festival eines der bekanntesten Konzertereignisse der Geschichte gewesen. Die zwei Singer/Songwriter spielen ein Konzert mit all ihren Songklassikern und einige Stücke von Paul Simons Soloalben, eine Stück von Art Garfunkel und die Covernummer „Wake up little Suzie“ (im Original von den Everly Brothers). Ein Konzert das Geschichte gemacht hat. Ich merke aber, dass eigentlich bei mir nur die mir gut bekannten Songs funktionieren und mich richtig mitnehmen, die anderen Songs kann man hören, hinterlassen aber keinen bleibenden Eindruck. Aber so ist das halt, man liebt das was man kennt. Als Film ist das Ganze schon noch etwas beeindruckender, weil es auch mehr die Stimmung vor Ort wieder gibt.

Siouxsie and the Banshees – The Scream (1978)

Für die damalige Zeit war der Sound sicher schon was Besonderes und Neues.

Nach dem Prolog „Pure“, der dem Hörer schon in eine düstere Grundstimmung bringt, kommt das heftig, ungestüme „Jigsaw Feeling“ wie ein kleiner Faustschlag daher. Düsterer Rock mit Punkgesang. „Overground“ klingt nach Patti Smith und ist ein erster Glanzpunkt. „Carcass“ ist nach vorne dreschender Punkrock, aber nicht so düster. „Helter Skelter“ nichts besonderes. “Mirage“ hat schon einen Postpunk Drive. Und mit „Metal Postcard“ sind sie erst recht dabei Punkrock in eine neue Richtung zu schieben. „Nicotine Stain“ geht zurück zum Punkrock. „Suburban Relapse“ hat wieder was ganz eigenes. „Switch“ ist mit sieben Minuten Länge sicher noch mal ein Ausrufezeichen in Richtung früher Postpunk.
Während andere Bands bei ihrem Debüt noch auf der Suche sind, scheinen „Siouxsie and the Banshees“ schon ihren Platz für sich erobert zu haben.


Die Bonusstücke: „Hong Kong Garden“ ist ein popiger Punkrock Song, fast schon zu fröhlich für das zuvor Gehörte. „The Staircase (Mystery)“ noch mal eine starke Nummer mit diesem ganz eigenen Sound.

Sleater-Kinney – Call the Doctor (1996)

Direkt das Titelstück „Call the Doktor“ lässt aufhorchen. Punk-Rock-Wildheit trifft hier auf Schrammelsound von Sonic Youth und das richtig gut. Mir war gar nicht klar, dass es das Trio schon seit 1994 gibt. Ich hatte die Band erst vor ein paar Jahren entdeckt. Der Eindruck mag dadurch entstanden sein, weil die Musikerinnen über den Zeitraum eines Jahrzehntes sich eine Auszeit genommen hatten und ich sie dann mit ihrem Reunion-Album wahrgenommen hatte. Auf jeden spielen sie den Alternativ-Rock auf diesem Album sehr gekonnt und Leute wie ich, die die etwas melodiöseren und eingängigeren Songs von Sonic Youth mögen oder ihren Punk Rock noch gene mit Postpunk gemischt hätten, die kommen bei Sleater-Kinney auf ihre Kosten. Das ungestüme „Little Mouth“ ist schon sehr beachtlich. Funktionieren tut eigentlich jedes Stück – man darf aber als Hörer auch nicht zu zartfühlend sein, denn hier wird wuchtig und laut Musik gemacht. Einziges Manko der Songs ist, dass sie alle ziemlich ähnlich klingen – macht mir die Arbeit aber einfacher, denn groß zu beschreiben gibt es daher nichts mehr. Aber das etwas sanftere „Heart Attack“ ist ein großartiger Abschluss und sollte nicht unerwähnt bleiben.

Slint – Spiderland (1991)

Spoken Words statt Gesang und Post-Rock Gitarren bestimmen den Anfang von „Breadcrmb Trail“ – dann Rhythmuswechsel und wir sind in einem Alternativrock-Song, der Sprechgesang kehrt ab und an zurück. So ist der erste Song des Albums ganz spannend und funktioniert recht gut. Bei „Nosferatu Man“ ist mir der Sprech-Teil etwas zu leise abgemischt, aber der Rhythmus ist gut. Der Stil der Band ist eine spannende und gelungene Mischung aus Post-Rock mit Hardcore-Elementen so wie bei Fugazi oder Boris und Sonic Youth, aber ohne ins Drone-Elemente. Andere Vorbilder und Ähnlichkeiten würden sich auch schnell finden – für mich trifft Alternative- und Postrock mit etwas Slowcore gemischt am besten. Damit ist auch der Rest des Materials beschrieben. Gut finde ich, dass sich die sechs Songs voneinander unterscheiden und so die Spannung gehalten wird. „Washer“ erinnert stark am Anfang an Mogwai. Mittlerweile genießt das Album einen guten Ruf bei Kennern – ließ sich aber als es herauskam kaum verkaufen. Gerade mal 5000 Stück wurden im ersten Jahr verkauft. Slint war dann auch schnell Geschichte, doch durch die stärker und größer werdende Fangemeinde gab es Reunion- und kleine Konzerttouren. Gutes Album und wer Alternative Rock mag – sollte es gehört haben.

The Slits – Cut (1979)

The Slits waren eine feministischen Frauenpunkband. Zu Beginn ihrer Karriere war die deutschstämmige Frontfrau Ari Up (Ariane Forster) erst 14 Jahre alt. Sie begannen als Vorgruppe von The Clash und zogen so Aufmerksamkeit auf sich. Da Ari Up eine große Liebe zur Reggae-Musik aufweist, wurden diese Elemente durch Produzent Dennis Bovell mit in die Aufnahmen von „Cut“ eingebracht. Nicht nur der Name der Band ist provokant, auch die Covergestaltung, mit einem Foto, das die weiblichen Mitglieder mit nur leicht vom Schlamm verschmierten nackten Oberkörpern zeigt, sorgte für Aufsehen.
Nun aber zur Musik: „Instant Hit“ startet direkt mit deutlichen Dub-Sound und macht Spaß. . Der Reggae-Punk geht auch direkt mit „So tough“ flott weiter – ohne Bläser wie bei Ska-Bands, die ja auch einen deutlichen Reggae-Einfluss aufweisen, und nur durch den Bass und die Schlaginstrumente gespielt, ist das auch nach mehreren Songs nicht langweilig. Für harten Punk fehlen die heftigen krachenden Gitarren. Mit dem kurzen „Shoplifting“ steigt der Punkanteil. Und werden die Regaeanteile etwas weniger, da klingen die Slits wie eine gute Alternativ-PunkRock-Band. Da sticht dann „New Town“ besonders heraus. Nach „New Town“ wird mir aber etwas zu simpel runtermusiziert, aber„Typical Girl“ funktioniert dann wieder gut. Und auch das abschließende „Adventures close to home“ ist schön anarchistisch und verspielt. 
Die Bonusstücke sind das Cover von „I hear it through the grapevine“ (so hat man den Song auch noch nicht gehört) und „Liebe and Romanze (Slow Version)“ – etwas langweilige Instrumentalnummer.

Slomosa – Slomosa (2020)

Das Debüt der vier Männer aus Norwegen ist Stoner Rock, den sie in Abwandlung an ihrer Heimat als Tundra-Rock betiteln. Zur Zeit (2023) sind sie mit Bands wie King Buffalo und Elder als Support auf Tour. 

„Horses“ hat starke Riffs zu bieten und kräftigen Gitarrensound. Der Gesang – der mehr als schreien im Hintergrund funktioniert – nimmt mich aber nicht ganz so mit. Doch die Gitarren sind wirklich gut und lassen mich sofort mit dem Headbangen anfangen. 

So geht es mit „Kevin“ auch weiter. Harte, aber gute Riffs, treibend harter Sound.
Irgendwie funktioniert das alles und wird von Song zu Song immer besser – das sind genau die Stoner Rock Songs die ich mag. Kräftig, hart, aber trotzdem Songs mit Melodie. „There ist nothing new under the Sun“. 
Ruhiger geht es auch (ist jetzt aber auch nicht wirklich ruhig) und auch das macht richtig Laune: „In my Mind´s Desert“. Gefällt mir richtig gut. Richtig gut geht es auch mit „Scavengers“ weiter (der Knallersong des Ablums). Also kürzen wir das ab. Stoner-Rock mit Post-Rock Einschlag, das durchwegs dank melodiöser Riffs auf ganzer Länge sehr gut rockt. Wer Elder und Ähnliches mag kann beruhigt zugreifen. 

Slut – StillNo1 (2008)

Indiemusik aus Ingolstadt. Der Bandname klingt härter als sie tatsächlich sind. Beginnt mit rockigen Nummern und wechselt in der Mitte zu anspruchsvolleren Songstrukturen, so das sie an „The Notwist“ erinnern .Akustisch geht es aber auch mit „Odds And Ends“ und „Tomorrow will be mine“.

Sky Larkin – The golden Spike (2009)

Sehr schönen Alternative-Rock machen Sky Larkin, die Band um Sängerin Kätie Harkin. Schrammelige Gitarren, die an amerikanische Acts wie Breeders, Pixies und andere erinnern, verbinden die Band aus Leeds auf ihren Debütalbum mit Grunge und Punk, Emocore und das alles sehr melodiös und mit Popcharme. 
Die ersten Songs „Fossil, I“, „Pica“, „Molten“ reißen mich direkt mit ihren guten Rock, tollen Riffs und stets mitreißenden Melodien voll mit. Tolle Band, auch da stellt sich wieder die Frage – wie so wird diese Band erst heute entdeckt und warum hat die Band auf Spotify „nur“ knapp 1000 monatliche Hörer, wo sie doch problemlos mit den ganz großen des Alternative-Rock-Genre mithalten können. So viel Spaß beim Hören einer Alternative-Rock-Band hatte ich zuletzt als ich live Bands wie „Blushing Always“ und „A Void“ kennengelernt hatte – auch diese zeichnen sich übrigens durch das Merkmal – Frontfrau – aus. 
Alle Songs ganz toll, „Antiebodies“, „Octopus ´08“ ganz stark und mitreißend. Wie gut ist dass denn? Es geht genauso weiter – melodiöser, rockiger, Alternative-Indie-Rock, der launigen Art – ohne Schnörkel. „Sommersault“, „Beeline“. Die Gitarrenarbeit auf dem Album ist einfach riesig – man muss da nur mal den Track „Matador“ hören. Einfach klasse. Verliebt in die Band. Sky Larkin haben noch zwei weitere Alben herausgegeben und 2020 hat Sängerin Katie Harkin als Harkin ein Soloablum herausgebracht – da warten also noch mindestens drei weitere Scheiben auf mich – sehr schön. 
Die powern auch das ganze Album schön durch, langweilen dabei aber keine Minute und das bei 13 Songs. Das macht einfach viel Spaß. Wer auf Grunge, melodiösen Krach steht, der nicht bloß „hart“, „negativ“. „aggressiv“ sondern wirklich musikalische Qualitäten hat und eben Spaß macht, der ist mit dieser Platte sowas von gut bedient. Die verdient wirklich absolut viele Hörer – Tipp!!!!!
Und mit Songs wie „Keep Sakes“ müssten auch Punks auf ihre Kosten kommen. 

The Smile – A Light for attracting Attention (2022)

Als Trio formieren sich die schon bei Radiohead zusammen spielenden Musiker Thome Yorke (Vocals, Bass, Guitar, Keys), Jonny Greenwood (Bass, Guitar, Keys) mit Tom Skinner (Drums) neu und erfinden sich als genreübergreifende Rockband ein bischen neu. Und das finde ich gut. Weil mich von den letzten Arbeiten von Yorke egal ob solo oder mit Radiohead nur noch „Hail to the Thief“ richtig begeistern konnte und ich den Elektro-ART-Rock-Stil der meisten späteren Songs irgendwann langweilig oder satt war (was sich aber jüngst geändert hat, wie Ihr später auf dieser Webseite noch lesen werdet) – es klang alles irgendwie gleich für mich. Da mochte ich dann am Ende eigentlich die zwei ersten eher Indie-Rock-Alben von Radiohead doch am allerliebsten, obwohl ich noch in den 2000er Jahren sicherlich einer der ganz großen Radiohead-Fans war – aber Zeit vergeht und Vorlieben ändern sich.
Da fand ich den Schritt zum eher rockenden Trio natürlich interessant und freute mich drauf.

Hör aber – weil schon lange nicht mehr gehört – auch mal die „Kid A“ und „Okay Computer“ bald nochmal neu – vielleicht mag ich das dann jetzt ja doch auch wieder mehr als gedacht. Mal hören. Aber erst – das Debüt von „The Smile“. 

Dabei machen „The Smile“ es Radiohead-Fans mit „The Same“ den Umstieg in das neue Projekt sehr einfach – weil es einfach wie ein Radiohead-Song von den letzten Alben klingt. Von Rock ist da noch nicht viel zu hören. Eher wieder elektronische Klänge und melancholisch gesungene Texte. Doch nichts neu bei Thome Yorke und Co? Oder ist der Song nur als langgezogenes Intro gedacht?
Hey! Bei Song-Nummer Zwei „The Opposite“ fühlt man sich ja direkt viel wohler – fast fühlt man sich in die frühen 2000er versetzt. Experimenteller Indie-Rock war da gerade in. Wer war dafür nochmal mitverantwortlich? Stimmt: Radiohead. Aber was soll es. „The Opposite“ ist das Beste, das ich seit langen von „Radiohead“ - Verzeihung – von den Musikern der Band gehört hab. Wer düsteren Indie-Art-Rock mag – mag den Song.
Rockgitarren dann auch zu genüge bei „You will never work on Televison again“ - und da bin ich ja ganz Fan – Yorke singt wie früher und der Rest ist gut gerockt – ich fang an das Album schon jetzt zu lieben. Ich hab „mein“ Radiohead zurück – auch wenn sie sich jetzt anders nennen und nur ein Trio sind. Endlich macht mir ihre Musik wieder Spaß. 
Es folgt dann aber mit „Pana-Vision“ eine deutliche Tempodrosselung, aber das Piano schafft es mit seinen Klängen, den Song besser zu machen – als er anfänglich klingt – aber ein wenig ist das dann doch wieder der Rückfall in den Art-Rock, der ein Stück zu viel Kunst ist und zu wenig Song. Das hat was – ist aber gegenüber „The Opposite“ kein Stück an das man sich lange erinnern wird, oder das die Rückbesinnung auf Spaß machenden Indierock wie „You will never work on Television again“ fördert. 
Genau so großartig wie „The Opposite“ ist „The Smoke“ direkt mit der Basssequenz am Anfang. Damit werde ich musikalisch direkt wieder etwas über 20 Jahre zurück versetzt als die Alben „Think Tank“ von Blur und eben „Hail the Thief“ von Radiohead mich begeisterten. Wer diese Alben liebt, wird die Musik von „The Smile“ lieben. Auf jeden Fall ist „The Smoke“ was ganz Gutes. 
Orgelklänge, sanfte Trommeln und es klingt schon fast wie bei Sigur Ros was dann mit dem Titel „Speech Bubles“ folgt, dann auch etwas an die Musik von Alt-j erinnert, die aber sicherlich sich bei ihren Sound was von Radiohead, Blur und anderen Indiebands abgeguckt haben. Aber auch so sanft, geben „The Smile“ eine gute Figur ab. 
Das ist schon richtig gut, was die machen – der etwas experimentelle Rock klappt gut: „Thin Thing“ - das ist mit Anspruch gemacht, und keinen Falls einfache Popmusik – nimmt mich aber mit den Rockrhythmen wieder richtig mit. Art-Rock, so wie er richtig gemacht ist. Das Gegenteil von zu viel Kunst im Song ist, wenn Du Dich in den Rhythmus des Songs verlieren und eintauchen kannst und dies ist bei „ThinThing“ absolut möglich. Und ich frag mich, warum ich da nicht beim Konzert im Köln letztes Jahr dabei war (manchmal bin ich doof). 
Wieder sanfter: „Open the Floodgates“. Und auch dieser sanfte Indie-Pop-Song, der dann auch was für Efterklang-Fans ist, ist sehr gelungen. Es gibt ja Leute, die das dann schon als Prog-Rock bezeichnen. „Free in Knowledge“ behält den sanften Ton bei und ladet schon fast ein wenig zum Träumen ein – Thom Yorke versucht so schön wie nur möglich zu singen – ein Traum – Yorke und Greenwood machen wirklich wieder Musik für mich – das ist auch ein Traum. So langsam wird die Platte aber wirklich ziemlich Retro – das hat schon viel vom Canterbury-Rock was man da bei „A Hairdryer“ zu hören kann (aber da haben sie auch schon gerne sich mit Radiohead bei einigen Songs bedient). Psychodelic-Rock here you come. Krautrock können sie auch: „Waving a white Flag“ (und kommt mir jetzt nicht wieder damit, dass die keine Deutschen sind und deshalb auch keinen Krautrock machen können – „von deutschen Elektro- & Rockbands der 70er geprägte Musik“ klingt doch auch blöd.
Nochmal richtig gut – weil der Rhythmus einen sofort mitzieht: „We don´t know what Tomorrow brings“. Nochmal wieder sanfter, aber nicht schlechter, das letzte Stück der Platte: „Skrting on the Surfache“. 

Das hat viel Spaß gemacht und ist der von mir erhoffte Wandel. „Radiohead“ war mal gut, „The Smile“ ist grade besser. Und gut ist das es schon eine Live-CD und zwei weitere Platten gibt – da fällt ein Lächeln am Ende der Platte nicht schwer.

The Smiths – The Smiths (1984)

Anti-Aggressive Indie Musik bieten die Smiths und mit Morrisey haben diese einen Sänger, der mit dem Werkzeug eines Rock´n´Rollers seine Texte meist ruhig und betont in die Songs einbringt (er kann aber auch anders, wie er bei „Miserable Lie“ beweist). Der Rest der Band besteht aus Johnny Marr an der Gitarre, Andy Rourke am Bass und Mike Joyce an den Drums. Gerade mit dem Verzicht auf elektronische Elemente in ihrer Musik erzeugen sie einen hohen Wiedererkennungswert – aber auch durch die Stimme von Morrisey (manche sind von seiner Art des Singens ja auch schwer genervt). Ein Song wie „You´ve got everything now“ - mit New Wave-Bass – lässt auch schnell keinen Zweifel aufkommen, dass es sich um eine englische Band handelt, außerdem nehmen auch die Texte von Morrisey ja gerne Bezug auf vergangene und aktuelle Zustände und Begebenheiten in seinem Heimatland (leider konnte er später auch als Privatmensch da seine Meinung zu nicht immer außen vor lassen und fiel mit so mancher Bemerkung – gerade was dem Zuzug von Flüchtlingen und Immigranten anbelangt – unangenehm auf – seine Machenschaften als radikaler Veganer sind mir da ja schon fast egal oder gleichgültig – ist dann seine Sache, dass er nicht in ehemaligen Schlachthäusern auftreten will). „Miserable Lie“ hat sogar das Zeug zur Punk-Nummer (hatte ich da was von Anti-Aggressiv geschrieben?) - aber eine akustische. Damit beweisen die Smith aber auch Abwechslungsreichtum. Auch wenn jetzt nicht alles was sie machen, bei mir gleich gut ankommt. Die Aufgaben in der Band sind auch klar verteilt – Morrisey = Text, Johnny Marr = Music. Tatsächlich ist der Abwechslungsreichtum in der Musik ein großes Plus beim Hören der Platte und „Pretty Girls make Graves“ finde ich richtig gut. Da ist auch viel drin musikalisch was ich an Alternativ/Indie-Musik gut finde. Bei „The Hand that Rocks the Cradle“ hört man zum ersten Mal was ich an der Musik von Johnny Marr so mag – dieses sanfte melodiöse, mit Indiecharme – das er später mit Songs wie „Panic“ und „Girlfriend in a Coma“ perfektioniert hat. Das Liebe ich und deshalb werde ich auch die Smiths (trotz privater Aussetzer von Morrisey) immer in meiner Playlist haben. „Still ill“ erinnert wiederum ein wenig an den ruhigen amerikanischen Alternativsound von R.E.M. Ein wenig zu euphorisch ist mir „This Charming Man“ geraten. „Hand in Glove“ ist da wieder mehr mein Ding – liegt wohl am Post-Punk-Bass. „What Difference does it Make?“ hat sogar richtig Rockmusik-Charakter – überzeugt aber damit nicht richtig. Da ist mir das sanfte „I don´t owe you anything“ doch viel lieber. Bei „Suffer Little Children“ nutzt Morrisey einer reale Mordserie als Hintergrund für das Lied – was ihm aber Ärger mit den Hinterbliebenen einbrachte. Der Song überzeugt eigentlich. 
Vor allem bieten die Smith musikalisch einiges von dem auch heute noch Indiebands profitieren.

The Smiths - The World won´t Listen (1987)

Das Vinyl stammt aus einer 3er-LP-Edition, in der das erste Smith-Album, dieses Album und noch ein Album drinne war. Sowohl das Cover, als auch die dritte Platte sind mir irgendwie (unerklärlich) abhanden gekommen. Das Album selbst ist eine Sammlung von Single A-Seiten (viele davon auf der ersten Plattenseite) und Single-B-Seiten (viele davon auf der zweiten Plattenseite).

Und es finden sich direkt zu Anfang zwei meiner Lieblingssongs der Band auf der A-Seite. Denn es fängt an mit „Panik“ gefolgt von „Ask“ an. Damit gleich zwei meiner ersten Indie-Songs auf die ich gerne früher getanzt hab (bei mir ging das mit dem Discobesuchen so 1987-88 los). 
Zur Kontroverse um Sänger Morrissay hab ich schon an andere Stelle was geschrieben und wiederhole, dass jetzt nicht mehr. Hier geht’s um The Smiths (und um die Zeit bevor Morrissay etwas bedenkliche Ansichten über Einwanderer entwickelte oder behauptete).

Ja, sie funktionieren noch. „Panik“ hat zwar mittlerweile bisschen was mit seinem Rock´n`Roll-Appeal an Coolness eingebüßt, aber der „Hang the DJ-Part macht immer noch viel Freude. „Ask“ klappt einfach immer, weil der auch musikalisch durch die Gitarrenarbeit von Johnny Marr einfach wunderbar ist und ein Song für die Ewigkeit (leider kann man dass nicht vom Zustand des Vinyls behaupten, auf dem sich der Song da jetzt gerade befindet. Das hat wohl auch etwas geleidet (ich weiß aber wirklich nicht mehr, was mit dieser 3er-Sammlung mal schreckliches passiert ist (die erste Platte, der Sammlung klang eigentlich noch ganz gut). 
Beim Stück „London“ versuchen die Smiths wirklich mal den Punkrock auszuprobieren. Recht wuchtig. Die Songs sind beeindruckend kurz (nach dem ich gestern ein 78 Minuten Drone-Stück vorzeitig abgebrochen habe (davon mal an anderer Stelle was), erfreut mich das.
Auch ein immer guter Song: „Bigmouth strikes again“. Der Song definiert auf jeden Fall das Britt-Pop-Genre mit. 
Nach dem Song „Shakespear´s Sister“ hat sich ja sogar ein prominentes Musik-Duo benannt. Dabei ist mir diese Indie-Nummer ein wenig zu ungestüm geraten und kann mich nicht wirklich überzeugen. Dafür wieder sehr schön: „There is a Light that never goes out“ - ganz großartig. Die hatten schon echt viele gute Song gemacht. „Shoplifters of the World unite“ auch ganz schön – genau wie „The Boy with the Thorn in his Side“. Beides nette Indie-Pop-Nummern. 

Nach so viel bekannten Nummern wird es mit den B-Seiten-Material eher unbekanntere und selten gespielte Nummern zu hören und entdecken geben. 
„Asleep“ ist eine feine ruhige Nummer. Auch nicht schnell, aber auch feine Nummer: „Unloveable“. Die Downtempo-Nummern haben echt was, so auch: „Half a Person“. Nur Schönes, auch so: „Stretch out and wait“. 
„The Joke isn´t funny anymore“ - Single-A-Mix und ein verträumter Dream-Pop-Song. Wieder eine ganz feine B-Seiten-Nummer mit Klaviereinsatz: „Oscillate Wildly“. - die instrumental ist. Doch noch eine bekanntere Nummer folgt: „You haven´t earned it yet, Baby“. Der Song war wohl als Single vorgesehen, aber dann doch nicht veröffentlicht als solche worden. Den Abschluss macht „Rubber Ring“ und da kann ich nur schreiben, das das ganze B-Seiten-Material mich sehr begeistert hat. Damit ist dies Veröffentlichung eine sehr gute The Smiths-Songsammlung. Wer nicht alles von denen braucht, aber ein paar ihrer Klassiker und weitere gute Songs haben möchte ist damit sehr gut bedient. Und die B-Seite hat eine beachtliche Lauflänge von 29 Minuten.

Steven R. Smith – Spring (2022/Vinyl)

Steven R. Smith ist Multiinstrumentalist, der meist alle Instrumente selber spielt. Er schenkt dem Hörer zusammen mit Gareth Davis an der Klarinette den Soundtrack zu einem Film, den der Hörer sich selbst ausgestalten kann. Die Wurzeln stecken hierbei im amerikanischen Westen.

Hier sieht man vor dem inneren Auge, erweckt durch die Musik, Reiter, die einen engen Bergpass entlangziehen oder Autos, die durch eine nichtbevölkerte Gegend fahren.
Es könnten aber auch einfach nur Landschaften oder die Gezeiten sein, die an dem Hörer vorbei ziehen. Gute Musik (und gerade bei 
instrumentaler Musik) ist auch dazu da eigenes Kopfkino zu erzeugen und dazu bieten sich diese Lieder grandios an.

The Soft Boys – Underwater Moonlight (1980/ReRelease 2001/PromoCD)

Hauptakteur Robyn Hitchcock ist ja immer noch fleißig Musik am machen, seine Band „The Soft Boys“ hatte da ein kürzeres Leben. Es gab zwei Alben, dies ist das zweite und dann noch nach längerer Trennung ein kurzes Revival mit einer dritten Platte (2003).
Als die Platte herauskam, war sie relativ erfolglos, erspielte sich aber in den Folgejahren einen gewissen Ruf und gilt als Klassiker des Neo-Psychodelic-Rock und der Einfluss der Platte wäre gerade bei amerikanischen Alternativbands zu hören. Für mich sind da einfach richtig gute Rocksongs dabei, die eben etwas nach Greatful Dead, Byrds, Beach Boys klingen. „Positive Vibration“ hätte eigentlich das Zeug gehabt ein Single-Hit zu sein – ist mir aber schon fast wieder zu fröhlich. Ich mag da eher die Rockstücke wie „I got the Hots“ und „Old Pervert“. Bei „Isanely Jealous“ spürt man wirklich, das da sich The Stone Roses und The Pixies was abgeschaut haben und das trifft auch auf „Tonight“ zu. Das Titelstück „Underwater Moonlight“ ist das Paradestück dafür, warum dieses Album beschrieben wird, als hätte sich Syd Barrett bei den Byrds eingeschlichen. Ich will jetzt aber mal nicht auf jeden der neunzehn Songs einzeln eingehen. Fazit: ein wirklich spannendes Rockalbum mit genug Tempo und Richtungswechseln um gut zu unterhalten. Leider als physikalischer Musikträger gerade sehr schwer zu bekommen, aber über „Bandcamp“ wäre ein Download zu haben, mit nochmal zwanzig Stücken mehr drauf. Erhellende Geschichtsstunde in Sachen Rockmusik und mit Robyn Hitchcock muss ich mich nochmal mehr befassen.

Soft Machine – The Soft Machine (Volume One & Volume Two) (1968/1969)

Soft Machine sind eine der wichtigsten Formationen des Canterbury Sounds und bewegen sich auf dieser ersten Platte zwischen psychodelischer Rockmusik, Progrock, Proto-Rock und Jazz. Wer frühen 60er/70er Jahre Rock mag, wird an dieser Platte sicherlich gefallen finden. Viele Instrumentalteile lassen das Album stetig spannend bleiben, da gibt es Fusion-Rock, Psychodelic-Rock gepaart mit manchen sanften Folkklängen zu hören. Das bis heute bekannteste Mitglied der Band, deren Besetzung sich ständig änderte, war Robert Wyatt (Gesang, Schlagzeug). 

„Hope of Happiness“ klingt mit seinem psychodelischen Folk am Anfang sehr aktuell, doch dann kommt ein typischer 60er Jahre Rock Sound dazu. Das wieder ruhigere und instrumentale „Joy of a Toy“ gefällt mir sehr gut – da merke ich auch wieder, dass musikalisch zwischen Psychodelic, Prog- und Krautrock es für mich weiterhin das alles eigentlich ein und das selbe ist – eigentlich machen da die Musiker (egal welches Herkunftsland sie entstammen) die gleiche Art von Musik – die einen halt etwas früher als die anderen – aber vom Soundergebnis ist es doch sehr sehr ähnlich). Das „Hope for Hapiness“ Thema wird dann noch mal wiederholt. Gefolgt von dem progressiven Beatrockstück „Why am I so short?“.Das leider viel zu kurz geraten ist. 
Bei Soft Machine ist es glaube ich wirklich der Mix aus Psychodelischen Rock und Progressiven Rock der den Sound der Platte und Band zu Anfang bestimmt hat. „So boot if at all“ ist ein gutes Beispiel dafür. Die Songs greifen alle ineinander über und so geht es ohne Pause weiter: Sanfter Rocksong: „A Certain Kind“ (beendet die erste Plattenseite). 
Schwungvoller mit dem Song „Save Yourself“ startet die zweite Plattenseite (hat fast was von einem Jimi Hendrix-Song). Das Zwischenspiel „Pricilla“ ist nur ein verlängertes Ende des Songs. Auch „Lullabye Letter“ setzt den für diese Zeit typischen Rocksound fort. Und auch mit Rocksound „We did it Again“. Kurzes Zwischenspiel: „Plus Belle Qu´Une Poubelle“. Den Rockton der zweiten Seite setzt dann „Why are we Sleeping?“ fort. Ausklang mit „Box 25/4 LID“. 

Sehr gutes Rockalbum aus den späten 60er Jahre. Eigentlich nur zum Durchhören gedacht, da die Stücke einfach zusammen eine Einheit bilden.

Auf der Neuveröffentlichung auf CD befindet sich auch das zweite Album der Band. Das dann auch gleich mitgehört wird.

Aus zehn Einzelstücken setzt sich die erste Seite unter den zusammengefassten Titel „Rivmic Melodies“ zusammen. Die Arbeiten fanden nach der ersten Bandumsetzung statt und so klingt der Sound von „Volume Two“ auch anders – der typische einfache Rocksound der Endsechziger, der die zweite Seite des ersten Albums bestimmte ist beim zweiten Album fast verschwunden und das Klavier wird bei diesem Album vom Keyboarder Mike Rethlidge auch mehr benutzt als die Keyboards. 
Der psychodelische Rockansatz bleibt erhalten, auch der Rocksound, doch wird der Progrock noch verstärkt und Fusion und Jazz erhalten größere Anteile. Der Sound wird dadurch noch komplexer und die Rocksongs und Gesangsparts werden weniger. Mir gefällt diese Mischung aber recht gut und ich mag das mehr als die immer etwas zu verkopft klingenden langen Stücke so mancher bekanntere Prog-Rockband. Das liegt wohl auch daran, dass die Mischung und das umschwenken im Ton und Sound von Einzelteil zu Einzelteil für ausreichend Abwechslung beim Hören sorgt. Das Soft Machine auch einen sehr kräftigen und guten Sound haben, der recht ausufernd erscheint – trägt auch seinen Teil zum Hörgenus bei. Und so setzen sie viele kleine abwechslungsreiche Prog-Psych-Jazz-Rock-Teile zu einer sehr guten Platte zusammen – auch wenn sie es manchmal mit der Verspieltheit ihrer Stücke übertreiben – da gibt es dann doch Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Songpassagen und ab und an kann da auch das Hören etwas gegen Ende der Platte anstrengend werden. Aber der Spaß beim Hören geht dadurch eigentlich nicht verloren. 

Sølyst – Spring (2021)

Das vierte Solowerk vom Kreidler Schlagzeuger Thomas Klein. „Sheroes“ finde ich direkt gut. Das ist elektronische Musik wie ich sie mag. Klingt noch im Ansatz wie die klassische Synthesizermusik von Tangerine Dream und Kraftwerk, aber mit Sounds aus der Gegenwart gemischt. Bei „Flex“ und vielen anderen Stücken der CD hört man den Schlagzeuger heraus, weil der Song aus Drumschlägen, der verschiedensten Art besteht, die dann noch elektronisch verzerrt und gedehnt und zu neuen Sounds gemacht werden. Das Schöne ist an der elektronischen Musik von Thomas Klein, dass sie nicht langweilt, es passiert genug um das Interesse an den Songs hoch zu halten und es entsteht so bei „Thief“ ein Soundtrack für einen spannenden Kopfkinofilm. Auch bei „Flush“ sind es mehr Töne, als eine Melodie – die den Song füllen – aber spannend bleibt auch das. Bei „Hold“ wird der Klangteppich noch bedrohlicher – doch löst sich daraus dann doch mal wieder ein echter Song mit Melodie und so wird „Hold“ nach „Sheroes“ zum zweiten Glanzstück der CD. Bei „Atlas“ machen die verfremdeten Schlagzeugschläge den eigentlich sehr eintönigen Song zu etwas durchaus Beeindruckendes. Das längste Stück ist „Spiral“ bei dem wieder ein Klangteppich aus verschiedenen Rhythmen gesponnen wird, der plötzlich durch einen wirklich guten spannenden Elektro-Song ersetzt wird – der ist zwar auch nicht sehr Abwechslungsreich, klingt aber super. Der titelgebende Song „Früling“ klingt bei Sølyst auch anders als bei anderen Musikern. Statt ein Erwachen, von Natur und dem Heraufbeschwören von Wiedergeburt hört sich „Spring“ hier eher wie die Abspannmusik von einem „SF-Thriller“ an. Auch gut. Ende. Und da ich „gute“ elektronische Musik immer noch als etwas bezeichne, dass sich nicht so einfach finden lässt – ein guter Neuzugang in der Sammlung. 

Someday Jacob – It might take a While (2015) 

Somday Jacob kommen aus dem Umfeld von Bremen – Songschreiber/Gitarrist Jörn Schlüter, Uli Kringer an der Gitarre, Martin Denzin am Schlagzeug und Manuel Steinhoff hatten mich durch das Hören eines Songs auf einem Sampler zum Kauf gleich zwei ihrer CDs verführt. Bevor ich diese hören konnte traten sie vor zwei Wochen in Duisburg im Steinbruch auf und da wurde ich ein Fan der Band. Ganz tolles Songwriting, ganz toll gespielt – wahnsinnig gutes Konzert – sie spielten dort nach US-70er Jahre Rock klingende Songs, die obwohl nach Vergangenheit klingen, in der Gegenwart glänzen. Nach dem Konzert direkt versucht noch die restlichen Veröffentlichungen zu bekommen – ihr Erstling „Morning comes“ war aber nur als Download zu kriegen – da spielen sie feinen sanften Indie-Folk-Rock Songs. 
Bei Haldern Pop haben sie dann „It might take a While“ veröffentlicht. Direkt „Daily Bread“ hat dieses feine Folk-Rockfeeling wie man es in den 70ern von Fleetwood Mac, Crosby, Stills and Nash, Neil Young und anderen kannte, nur das es vielleicht ein wenig sanfter klingt, wenigstens solange bis im Song richtig an den E-Gitarren gearbeitet wird. Aber dieses Feeling von Rock, Weite, Amerika, Folk breitet sich direkt mit diesem Song schön aus. Das ist nicht gekonnt nachgemacht, sondern gekonnt weitergesponnen und selbstgemacht und das mit Herz und Seele. 
Dieses Rezept wird dann auch einfach beibehalten – weil es auch so richtig gut funktioniert. Dabei gefällt mir die Musik sogar, und das möge man mir verzeihen, bei Someday Jacob teilweise noch besser als bei denen auf dessen Spuren sie so gekonnt wandern. Die machen einfach gute Musik daraus. So funktioniert der Song „Trade it all in“ auch richtig gut. So mancher Rockfan mag dann einen Song wie „Between me and you“ etwas weichgespült finden, aber schon die Stimme von Jörn Schlüter ist halt einfach eher geschaffen für zarte, sanfte Momente. Eine röhrende Rockfrontsau wird er nicht werden – eher kommt er wie der nette bodenständige Songschreiber und wie bei „Useless Light“ als Poet daher. „The Sun the Moon and the Stars“ erinnert an einen Song von Calexico und bleibt mit seinem Refrain lange in Erinnerung. Den Vergleich mit Neil Young müssen Someday Jacob ertragen, da so mancher Song an diesen erinnert, so auch „Glory Boys“. „Room with a View“ ist ein sanfter Song. Durch dieses 70er Rock-Feeling, das auch bei „Home Run“ großartig neu verarbeitet wird, unterscheiden sich die Musik von Someday Jacob auch angenehm von aktuellen anderen Folk-Rock-Bands und Singer/Songwritern sehr angenehm, die eher versuchen den Bon Iver/Mumford and Sons–Sound zutreffen.
Der wunderschöne Song „Rain“ haben Someday Jacob auf diesen Album nochmal neu veröffentlicht (der war auch schon in einer kürzeren Version auf „Morning Comes“ drauf). Ein ganz tolles Lied – ein sofortiger neuer Lieblingsong, den ich nicht mehr missen will. 
„Long distance call“ - ganz süßer und herziger Folk-Song. Mit solchen Songs wird man als Hörer und Livepublikum eingefangen und wie gut ist das. 
„All you weary Heats“ - okay das klingt dann doch etwas mehr nach Mumford and Suns“ beendet dieses Album, das ich immer wieder sehr sehr gerne hören werde und zwei weitere Alben sind auf dieses noch gefolgt und darauf freue ich mich jetzt auch schon wieder sehr. 

Sorry – Anywehre but here (2022)

Sorry besteht als WritingDuo aus Asha Lorenz und Louis O´Bryen, treten Live aber als fünfköpfige Band auf. Indiersound mit einem schönen Hang zum SongwriterArtrock, klug gebaute Songs, die einen mitnehmen, nicht unterfordern und sehr gut produziert sind.

Ab Song Nummer drei „Key To The City“ bin ich Fan und möchte das mal als Konzert erleben (was leider eine eher enttäuschende Erfahrung war, das die Stimme der Sängerin mit der auf der CD nicht viel zu tun hatte – da braucht es noch etwas Training – gut war aber das ich dadurch die herausragende Neo-Grunge-Band „A Void“ kennenlernte, die als Vorband auftrat). Auch gefällt die Bandbreite, die Songs haben alle ein Eigenleben und so entfacht sich eine Wundertüte aus guten Songs.

Soul Cauching – Ruby Vroom (1994)

Die Musik von Frontmann Mike Doughty hatte ich erst nach dem Ende von Soul Cauching kennengelernt und wusste bisher auch nicht, dass er der Frontmann von Soul Cauching war (Musik hat immer neue Geschichten zu erzählen). So klingt jetzt das Hören des ersten Albums von Soul Cauching gar nicht so – als ob ich was Neues hören würde – denn ganz anderes wie das hier klingen die Solostücke, die ich von Mike Doughty kenne, auch nicht. Es fällt aber bei den ersten beiden Stücken „Is Chicago, is not Chicago“ und „Sugar Free Jazz“ auf, dass sie einem ausgeprägten jazzigen und souligen Grundrhythmus unterliegen, den ich so bisher eher von G. Love and Special Sauce kenne und genau so klingt, dann auch das nächste Stück: „Casiotone“. Der Unterschied zu G. Love and Special Sauce ist, dass die Songs von Soul Cauching etwas düsterer wirken. Dieser Alternativ-Rock-Jazz ist zwar von Klang und Sound sehr interessant – weil nicht zu oft von Bands benutzt – aber auf jeden Song der Platte übertragen, wird es, genau wie bei den genannten G. Love and Special Sauce, nach ein paar Songs etwas langweilig. Die Band müsste live super funktioniert haben – aber so in der Masse der Songs, und es sind auf dem Debüt vierzehn Stück – klingen die Songs einfach nicht abwechslungsreich genug um über die Lauflänge der Platte das Interesse des Hörers hoch zu halten. Als Einzelstück funktioniert ein Stück wie „Blueeyed Devil“ aber super. Wild und ungestüm, aber auch anstrengend ist „Bus to Beelzebub“ - so hört sich dann wohl Beat-Poetry in den 90er an. Angangs ein ruhiges Stück: „True Dreams of Wichita“. Der jazzige Untergrund von „Screenwriters Blues“ ist verdammt großartig und dieser Sound erinnert auch an Elektro-Acts wie Nightmare on Wax. Wieder popiger ist „Moon Sammy“. Bei „Supra Genius“ wird das Durchhören der Platte wieder anstrengend, da sich doch die schon erwähnte Ermüdung beim Hörer durch zu wenig Abwechslung wieder breit macht. Schlecht sind die Songs ja wirklich nicht – aber aneinandergereiht wird es schon anstrengend. „City of Motors“ beweist aber – wie ausgefeilt der Sound und die Produktion für ein Debüt ist – die Platte klingt richtig gut. Wie geschrieben – ähnliches schon zu genüge auf dieser Platte gehört: „Uh, Zoom Zip“, „Down to this“, Weil wieder etwas experimentierfreudiger ist „Mr. Bitterness“ mit seinen vorantreibenden Drums nochmal etwas interessanter. Und „Janine“ ist mit zurückhaltender Süße ein feiner Abschluss.
Ein paar Songs weniger hätten die Platte besser gestanden. Mir fällt auf, dass für eine gute Platte auch einfach 8 Songs vollkommen ausreichend sind.

Southside Johnny & The Ashbury Jukes – Hearts of Stone (1978)

Ein echter musikalischer „Kollege“ von Bruce Springsteen ist Southside Johnny und mit recht viel Schwung startet sein Album in den gleichen Gefilden wie die des Bosses. „Got to be a better Way home“ = Party Heartlandrock. Wer die Songs von Springsteen mag, wird auch auf jeden Fall „This Time Baby´s gone for good“ mögen, weil es wie ein Springsteen-Song klingt. Drei Stücke des Album hat auch der Boss geschrieben, dieses aber nicht. Für den Rest der Songs ist als Komponist, genauso wie auch als Produzent „Little“ Steven van Zandt verantwortlich, der auch als Mitmusiker bei der Platte mitgeholfen hat – der ja auch ein fester Springsteen Sidekick ist. 
„I played the Fool“ finde ich sehr nett, könnte auch eine Elvis Costello-Nummer sein. Schöne Blues-Ballade: „Hearts of Stone“ (und das ist ein Springsteen Song). Costello und Springsteen hatte ich vor diesem Album nie wirklich zusammengebracht – aber genau so fühlt sich das Album witziger Weise an. Song, die alle Spaß machen – denen es vielleicht ein wenig an Ecken, Kanten fehlt – aber nur ein wenig. Spaß macht auf jeden Fall auch „Take it inside“. 
Mit ein wenig Rock´n`Roll und mehr Bläsereinsatz: „Talk to me“. Richtig gut: „I played the Fool“. Auch wirklich gut: „Trapped Again“ - ganz klare Empfehlung an anderen Hörern, die wie ich Southside Johnny erst Jahre nach Springsteen entdecken – auch an jene, die die Musik der genialen Springsteen Live-Box (1975 -1985) so mögen – das ist genau die gleiche Art von Mucke. Zum Abschluss noch eine Ballade, die wieder diesen gemeinsamen Costello/Springsteen-Charme hat: „Light don´t shine“. 

Spaceman Spiff – Bodenangst (2008)

Vorsicht dieser Text ist die reine Lobhudelei! Hannes Wittmer ist sicherlich ein ganz Netter, der sich seine Sache nicht gerade immer leicht macht. Vor ein paar Jahren hatte er den Plan aus dem normalen Musikeralltag auszusteigen und sich auf eine ganz persönliche, aber finanziell sicherlich nicht abgesicherte Weise neuzuerfinden. Seine Konzerte liefen auf „Pay what you want“-Basis und seine Songs gab es als freien Download oder in Kleinstauflage auf Vinyl zum fairen Preis – verdient hat er an den Vinyls sicher nichts. Aber bevor er unter eigenen Namen Musik heraus brachte, gab es eine längere Zeit in der er als Spaceman Spiff unterwegs war. Seine erste Platte nahm er fast in einem Durchgang alleine, nur von der eigenen Gitarre begleitet auf. Rauhe Form, die aber seinen Texten und seiner Musik sehr gut tut. Das ist Intimität, die einen direkt packt und bei späteren Konzerten wird er meist noch vom Cello der wunderbaren Clara Jochum begleitet – mit der er auch den Theaterpreis Hambug gewonnen hat, denn auch für die Bühn schreibt er Musik und versuchte sich auch als OTAGO mit elektronischer Musik. 
Aber nun mal was zum Album „Bodenangst“. Wer Wittmer nicht kannte, aber einen Gisbert zu Knyphausen, der wird bei der Musik sagen – klingt wie Knyphausen vom Ausdruck her, stimmt – aber bei Hannes Wittmer klingt das Gesungene herzlicher, gutmütiger, manchmal auch melancholischer – so wie das Leben halt spielt und es klingt sanfter als bei Knyphausen oder irgendeinen anderen deutschsprachigen Singer/Songwriter – hört mal „Melancholie und ich“ (kann man auch legal und umsonst machen – auf der Seite des Künstlers und seines (also nicht seines – nur da wo seine Sachen veröffentlicht werden) Labels (Mairisch Verlag) – oder Ihr spendet etwas Geld und bezahlt ein paar Euro für die Platte über seine Bandcamp-Seite). Schlaue Texte – zu schlau als dass man einen Refrain behält – dabei sehr schön und die einfache eigene Gitarrenbegleitung sorgt für die erwähnte Intimität. Was will man mehr. Eine Spaceman Spiff oder Hannes Wittmer Platte – ist es immer Wert gehöhrt zu werden. Der Sanftmut der Musik lässt ihm aber auch irgendwie trotzdem nie nach Schlager oder Reinhard May klingen – er hat schon was, dass die Germanistikstudentinen von Gestern und Heute lieben. Eben viel zu schlaue komponierte Texte, vielleicht ist das ja sein Fehler, dass er nicht seicht sein kann und selbst wenn er dies versucht, wenn er Texte anderer singt – auch dann klingt das wunderschön und nicht blöd wie Schlagermusik – hört Euch mal „Volkslied“ von der Platte „Das große Spektakel“ nur an.

Spaceman Spiff - ….und im Fenster immer noch weiter (2011)

Das ist das zweite Album von Hannes Wittmer, das er noch als Spaceman Spiff herausgebracht hat. Geholfen haben ihm dabei Felix Weigt (Bass), Jonny König (Schlagzeug), Anne DeWolff (Streichinstrumente). 

Schöner akustischer Sound, zu wunderbar aneinandergereihten Worte und dies mit viel Gefühl vorgetragen und es hat auch einen feinen Indie-Pop-Charme und so funktionieren die Songs von Spaceman Spiff und direkt am Anfang dieser CD der Song „Strassen“ ganz ganz toll. Und wer hat schon Textpassagen wie „Ich allein gegen die Ampelmänchen“? 
Singer-Songwriter-Song „Treibsand“ folgt. Eine Ode an die Stadt: „Hamburg“. Ein Song für den Neuen in der Stadt, der merkt dass Freiheit auch „allein sein“ bedeutet. Für die schönen sanften Momente im Leben macht Hannes Wittmer immer wieder ganz tolle Songs und einer davon ist „Zeit zu bleiben“. Da lächelt und baumelt die Seele. Und es sind nicht nur die Texte, es liegt auch an der Qualität der Musik. Feiner Singer/Songwriter-Song: „Scherenhaenden“
„Photonenkanonen“ ist zwar wunderbar melancholisch – aber hat im Refrain auch was von einen „Haindling-Song“. Akustisch, sanft, schön: „Schwarz Weiss“ und hat auch was von einer The Notwist-Song-Miniatur. „Elefanten“ hat etwas mehr Schwung – bleibt aber trotzdem ganz groß von der Songqualität her. Das ist schon richtig richtig gut. Aber die sanften Stücke, die man auch von seinen Konzerten her kennt, überwiegen auf der Platte, einer davon ist auch „Irgendwo ist immer Woanders“. Leider schafft Hannes Wittmer es in den letzten Jahren immer in meinen Konzertumkreis zu kommen, wenn ich im Urlaub fahr – dass muss sich auch mal wieder ändern. 
„Schnee“ - hat diese Textzeilen, die mich als Hörer total begeistern und ihm zum Liebling aller Germanistik-Studenten/innen machen. Die meisten Songs sind recht kurz – so drei Minuten – mal mehr, mal weniger, aber „Ab Heute immer jetzt“ ist mit 6.41 lang geraten und dann auch das Epos der Platte. 
Mit „Tee“ geht dieses Werk zu Ende. 

Ob Hannes Wittmer oder Spaceman Spiff – die Musik ist die gleiche. Und sie fängt mich immer ein und begeistert mich – vielleicht nicht Musik für Nebenbei – sondern Musik die gehört werden will. Musik die beweist, das Musik nicht laut sein muss – Hauptsache sie erreicht den Hörer und nimmt ihm mit. 

The Specials – The Specials (1979)

Ska, Reggae, Punk und Rock`n`Roll gut gemischt. „A Massage to you Rudy“ kennt wohl auch jeder.
Das Albummaterial besteht aus eigenen und Covernummern. Produziert von Elvis Costello. 

Spex-CD #01 (Beilagen CD der Printausgabe 9/2000)

Ab September 2000 hatte die auf Indie-Musik und Spartenkultur spezialisierte Musikzeitschrift Spex auch eine regelmäßige CD als Beilage. So richtig viel konnte ich meist mit der auf den CDs vertretenen Künstlern nicht anfangen – aber wenn ich ein Song richtig gut fand, war dass meist auch eine Entdeckung, die sich dann wirklich gelohnt hat. 
Die CD beginnt mit Meinard Jungblut und dem Titel „Sonnendeck“. Jetzt sag ich, der klingt wie PeterLicht und ja Meinard Jungblut ist PeterLicht. Elektrischer, eher entspannter deutschsprachiger Indie-Pop. Sehr nett. 
Danach kommt ein Teamwork von DJ Koze und 5 Sterne Deluxe namens „Happy HipHop“. Letztendlich ein ganz nett groovender Elektrosong ohne das HipHop-Gesang irgendwie groß in Erscheinung tritt und der am Ende richtig nach House-Musik klingt. 
Mit ziemlichen Marimba und brasilianischen Rhythmen ist der Song „Expo 2000 (Mambo)“ ausgestattet und in der Interpretation von Senior Coconut (hinter dem Namen verbirgt sich der Musiker Uwe Schmidt) erkennt man den Kraftwerk-Song kaum wieder. 
Hinter dem Namen TORCH verbirgt sich der Rapper Frederick Hahn. Sein Song „Blauer Schein“ ist musikalisch ganz nett – aber ehrlich – ich kann mit dem Rap-Gesang – selbst bei einem sozialkritischen Text – meist nichts anfangen – ich finde ja, das Sänger/innen wenn sie schon meinen zu singen – das auch können sollten. 
Das amerikanische Anti-Pop Consortium verbindet Hip-Hop mit elektronischer Musik. Der Song „Nude Paper“ hat aber so gar nichts besonderes oder auch nur gutes an sich. 
De La Soul bieten von jeher Hip-Hop ohne Gangsterimage. Bei „Foolin“ kann ich den Beats noch was abgewinnen – aber auch hier will mich der Song nicht ganz abholen – Hip-Hop hat es schon schwer bei mir – da muss ich den Song schon echt mögen, um das gut zu finden. Aber De La Soul finde ich schon als was besonderes innerhalb der Hip-Hop-Musik. 
Hamburger Schule wird von den Spex-Machern seit eher geliebt und verbreitet, daher ist Tocotronic im Mix von Justus Köhnicke und der Song „Will be like today“ schön passend. Tocotronic finde ich jetzt auch so weder richtig gut – also bin ich Fan von – aber es gibt schon gute Songs von denen – wie der Klassiker „Let there be Rock“. Der Song klingt im Remix auf jeden Fall mal anders – elektronisch und erinnert an eine Nummer von Console ist aber im Refrain und im Gesang sehr lahm geraten und fängt dadurch tatsächlich an zu nerven. Köhnicke gehörte zum House-Trio Whirlpool Productions und lebt in Köln.
Readymade war eine deutsche Rockband aus Wiesbaden und ihr Song „Could be Nice“ ist auf der CD im Remix von Console zu finden. Console/Martin Gretschmann liebe ich einfach wegen seiner Sounds und deshalb gewinnt der Song auch ganz schnell mein Herz. Neben B. Fleischmann, den ich nur durch das Anhören einer späteren Ausgabe der Spex-CD kennengelernt habe, ist er noch immer einer meiner liebsten Elektronik-Musiker. Und vielleicht sollte ich auch mal in seiner Musik, die er als Acid Pauli gemacht hat, mal hineinhören. 
Hinter dem Namen Schlammpeitziger verbirgt sich der Instrumentalist Jo Zimmermann, der mit einfachen Sounds (Lo-Fidelity) seine Songs zusammen setzt. Seinen Song „Konfliktfickfähig“, hat was von den Sound von Spielautomaten, aber als Lo-Fi würde ich das jetzt nicht bezeichnen, denn ich finde den Sound sehr ausgeklügelt und gut. Und das ist wirklich der Grund warum ich die Spex-Beilagen-CD nicht missen möchte – da findet man im Bereich Elektronischer Musik noch Musik, die man gut finden kann und ich wüsste bei dieser Musikform wirklich sonst nicht, wo ich mit der Suche anfangen sollte.
Turner heißt eigentlich Paul Kominek und hat ein Klavierstudium hinter sich gebracht. Doch zog es ihm statt zur Klassik lieber in die Clubs und hin zur Elektronischen Musik. Und auch dieser Song aus dem Bereich Elektronischer Musik finde ich richtig gut. Wie geschrieben, in dem Bereich gibt es auf den Spex-Cds einiges zu finden.

Spiral Stairs – The Real Feel (2009)

Erstes Soloalbum vom Pavement Mitbegründer Scott Kannberg. Rochmusik ohne Abnuntzungserscheinung. Rockmusik kann man
nicht neu erfinden, aber immer mit neuen Stücken bereichern. So auch hier. Die Nummern wechseln schön abwechslungsreich im Tempo und Stil. Macht Spaß 

Spliff - Herzlichen Glückwunsch! (1982)

Der Titelsong ist schon mal nicht so meins. Da gab es auf dem Album zuvor viel bessere Songs – aber für die Zeit ein typischer NDW-Rocksong. „Augen Zu!“ ist sehr funkig. - aber auch nicht meins. In der Erinnerung hatte ich das Album als genauso gut wie die „85555“ abgespeichert. Aber „Glaspalast“ werde ich ja am Ende der Platte hoffentlich immer noch so gut finden wie früher. Bei „Tag für Tag“ springt der Funke endlich über – schöner Song und so richtig typisch 80er und NDW. Okay „Das Blech“ ist – weil zu der Zeit als es aktuell war unglaublich oft gehört – weder als „gut/schlecht“ zu bezeichnen – es gehört einfach zu meiner musikalischen Identität dazu. Aber ehrlich gesagt – muss ich den Song auch nicht mehr so oft hören – das Beste an dem Song ist mittlerweile für mich der instrumentale Mittelteil. Auch „Wohin? Wohin?“ will nicht mehr funktionieren. Trotz einer sicherlich für damalige Verhältnisse aufwendiger Produktion haben solche Songs den Sprung in die Gegenwart schlecht überstanden. 
Oh, bei „Es ist soweit“ rockt die Band endlich mal wieder. Und dann macht der Songs auch direkt mehr Spaß. Rock ist eben doch zeitloser, als der Elektronikpop der NDW. Aber so ganz gelungen ist der dann auch nicht. Abzüge gibt’s für den Refrain. „Herr Kennedy“ fand ich früher immer irgendwie ganz witzig. Heute wirkt er schon eher peinlich. Richtig gut funktioniert der New Wave bei „Die Maurer“. Auch durchaus noch akzeptabel „S.O.S.“
Bei „Glaspalast“ finde ich einfach diese spannende Stimmung, die der Song ausstrahlt, einfach immer großartig. Der Song ragt aus dem Werk von „Spliff“ heraus. 

Bruce Springsteen – Nebraska (1982)

Aufgenommen mit einer Ausnahme am 3. Januar 1982 allein in seinem Schlafzimmer sind die Songs von „Nebraska“ eigentlich Demo-Versionen gewesen – die aber dem Boss im Nachhinein so gut gefallen haben, dass er sie als Studioalbum veröffentlicht hat. Nur Gitarre, Mundharmonika, ein Glockenspiel und manchmal etwas Hall reichen, um ein großartiges Album zu schaffen. Ich mag ja gerade die ruhigen Alben von Springsteen wie auch die später veröffentlichten „The Ghost of Tom Joad“ (1995) und „Devils & Dust“ (2005). Von daher mag ich dieses Low-Fi-Americana Album sehr. Singer/Songwriter Songs aus den Heartlands. Die Intimität der Song schätze ich viel mehr als seine Gassenhauer.

Sprints – Letter to Self (2024)

Da bin ich mal das Risiko eingegangen und habe mich von den guten Rezensionen auf der Werbeanzeige zum Kauf verleiten lassen. Auf jeden Fall ist das meine erste CD von 2024.

„Ticking“ beginnt mit Schlagzeug, Gitarre, Gesang und Hintergrundgeräuschen und ein sich an Intensität steigender Sprechgesang. Das hat in seiner Rohheit schon viel Punk in sich. Die Band wird einerseits als Garage-Punk bezeichnet und das trifft auf „Ticking“ gut zu. Auch im zweiten Stück ist viel Punk drin: „Heavy“. Aber es ist auch was von Alternativ-Rock spürbar zu hören und vielleicht werden Sprints deshalb auch dem Post-Punk-Genre zugeordnet. „Heavy“ hat aber wirklich eine besondere Qualität. Bei dem folgenden Song „Cathedral“ passt die Post-Punk-Zuordnung auch am Anfang wirklich – aber auch da schlägt der Punk-Rock um sich. Ich glaub Sonic Youth-Fans werden an der Band viel Spaß haben. Sehr guter Alternativ-Rock-Song: „Shaking their Hands“. Sehr schöner Punk-Rocker: „Adore Adore Adore“ - da gehen auch die alten Nirvarna-Fans richtig mit und mich hat die Band jetzt auch vollkommen von sich überzeugt. Die machen viel richtig um alte und neue Alternativ-Rock-Fans glücklich zu machen – „Shadow of a Doubt“ lässt da auch keinen Zweifel aufkommen. Wer Garbage mag, der mag: „Can´t get enough of it“. Auch mal ohne richtig Punk zu machen – rocken die richtig gut und richtig gut ist: „Literary Mind“. Das Album macht immer mehr Freude und Spaß – dass ist abwechslungsreich und einfach verdammt gut. Da macht auch weiterhin „A Wreck (A Mess)“ total Spaß. Aber ehrlich – mit Post-Punk hat das nicht viel zu tun. Eher mit alles was man damals und heute dem Alternativ-Rock und dem Punk zuordnet. Bei einem Live-Auftritt würde ich mich an der Seite oder Hinten aufhalten – da die Songs viel Möglichkeit zum Pogo und Schubsen bieten – ich würde da eher Headbangen und tanzen wollen – aber Live würde ich die gerne mal erleben. „Up and Corner“ ist auch so eine Pogo-Nummer. Nochmal richtig den Punk rauslassen – das machen Sprints beim Titelsong und Abschluss der CD noch mal richtig: Letter to self.
Sprints haben mich im Sturm erobert.

Mavis Staples – I´ll take you there – An All-Star Concert Celebration (2017)

Zum 75. Geburtstag bekam Mavis Staples eine Konzert-Geburtstagsparty geschenkt. Zahlreiche Musiker darunter Emmylou Harris, Michael Mcdonald, Glen Hansard, Aaron Neville, Taj Mahal, Gregg Allman, Jeff Tweedy, Bonnie Raitt trugen zum Gelingen des Festes bei. Die Songs, die gespielt wurden, sind meist zu Standards gewordenen Alltimeklassiker aus Soul, Blues, Roots. Nach drei eher lahmen Einstiegsnummern folgen dann direkt ein paar Highlights: „People get Ready“, „Respect Yourself“, „Eyes on the Price“, „Wade in the Water“ haben ganz viel Seele, aber auch richtig Schwung und Kraft. „Have a little Faith“ ist ein paar Takte ruhiger, aber sehr schön. „Slippery People“ von den Talking Heads bekommt eine großartige Coverfassung verpasst, die daran Schuld ist, das ich diese CD überhaupt entdeckt hatte. Sehr ruhig und hörenswert auch das Duett mit Jeff Tweedy „You are not alone.“ Höhepunkt ist sicher das über 10 Minuten lange „I´ll take you there“. Zum Schluss gibt es von der gesamten Startruppe noch „The Weight“ im Original von „The Band“ geschmettert.

Stars – From Capelton Hill (2022)

Fünf Jahre nach dem Erscheinen der letzten Platte gibt es wieder ein neues Album der kanadischen Indie-Band Stars. Geändert hat sich nichts – den Gesang teilt sich bei den Songs Bandleader Torquil Campbell immer noch gelegentlich mit Keyboarderin und Gitarristin Amy Millan. Um es auch mal kurz vorweg zu nehmen, wer die Musik von Intergalactic Lovers und Shout out Louds mag, wird vermutlich dieses Album sehr mögen – da es einfach aus sehr guten Indie-Pop-Songs besteht – die Spaß beim Tanzen und Hören machen würden und ich denke mal auch bei einem Live-Konzert noch mehr an Intensität gewinnen könnte (deshalb wundere ich mich auch, warum Bands wie „Shout out Louds“ nicht mal ein Live-Album raushauen – wäre wirklich was). 
Einen einfach schöner Einstieg bietet das Album mit „Palmistry“ - guter Rock-Pop-Song. Schwungvoll, fluffig und ganz groß: „Pretenders“. Etwas sanfter und schon an einer Nummer von Dido erinnert „Patterns“. Zuckersüß und ein ganz wundervoller Song: „Back to the End“. Pop-Melancholie: „That Girl“. Tanz-Nummer: „Build a Fire“. „Capelton Hill“ ist der Beweis dafür wie toll Songs die im Duett gesungen werden, sein können. Könnte tatsächlich von den Shout out Louds sein: „Hoping“. Power-Pop, der schon ein wenig nach Eurovision Contest klingt – aber trotzdem sehr schön ist: „To feel what they feel“. Noch was Sanftes, das dann aber zum großen Pop-Song wird: „If I never see London again“. „I need the Light“ singt Amy Millan und ich brauch mehr solch schöner Musik. Was ist das wieder für eine wundervolle Platte. Indie-Folk am Ende: „Snowy Owl“.

Station17 – Werkschau (2019)

Hamburg, 1989 – der Indiemusiker und Heilpädagoge Kai Boysen gründet mit den Bewohnern der „Wohngruppe 17“ die Band „Station 17“. Die Arbeit der Band wird von prominenten Musikern wie Michael Rother, Holger Czukay, FM Einheit, Thomas Fehlmann und Markus Grosskopf unterstützt. Es erscheinen Alben, die Band geht oft auf Tour. 30 Jahre später erscheint diese Werkschau. Das Genre in dem die Band arbeitet soll Krautrock sein und ist es auch, manchmal aber auch nicht.

Bei „Feeger“ ist direkt Holger Czukay mit von der Partie. Der Song selbst klingt auch nach CAN nur statt Gesang, sind die Stimmen einiger der Wohngruppenbewohner zu hören. Macht mit dem CAN-Rhythmen sehr viel Laune. Das Stück ist vom ersten Album „Station 17“ (1990). Mit „Bademeister“ macht die Musik einen gewaltigen Sprung nach Vorne ins Jahr 2006. Die Musik wird elektronischer – behält aber den Krautrock-Charakter bei und ist eine richtig gute und sehr kraftvolle Nummer. 
Gute Synthi-Musik für Freunde von Neu! und Tangerine Dream gibt es mit dem 1999 erschienenen Stück “Technomuseum 2“.
Musikfreunde, die wie ich in den letzten Jahren sich auch die Ursprünge so manches Musik-Sub-Genres neu erforscht haben und diese auch für sich entdecken, werden, wenn sie auch beim Krautrock und die deutsche Synthesizer-Musik austoben, mit dem Album ihren Spaß haben, gerade wenn sie sowohl Tangerine Dream und Can gleichwegs mögen. Genau diese Mischung ist das Stück „Cola Lite“ aus dem Jahr 1997 durch und durch. Gleichzeitig bekommt man ein wirklich gutes und abwechslungsreiches Elektromusikalbum zu hören (das gibt es ja auch nicht soooo oft). 
Moderner deutscher Krautrock der wie ein sanfter Neubauten-Song klingt: „Dinge“ (2018). Mit Disco-Bass und Groove: „Uh-Uh-Uh“ - aus dem Album „Fieber“ von 2011 – bringt Abwechslung. Bisher beglückt mich diese Song-Zusammenstellung. „St. Pauli der hat heut Geburtstag“ - Inklusions-Kraftwerk-Punk (ein neues Genre). Dann Something completly Different: „Ohne Regen kein Regenbogen“ ein leichter, schöner, ungewöhnlicher deutschsprachiger Popsong, bei dem auch gerappt wird und ein Bläsersatz gekonnt zum Einsatz kommt – und Fettes Brot hat mitgemacht (2008). „Alles für Alle“ aus dem Jahr 2014 kommt wie ein Song der Hamburger Schule daher. Da hat Strizi Streuner von Frittenbude mitgesungen und der Song ist im Jahr 1999 für das Album „Bravo“ entstanden: „Lila Pause“ featuring DJ Koze. Diese musikalische Zeitreise in und um den Rändern der elektronischen Musik ist wirklich sehr einnehmend. Ein wirklich absolut zu empfehlendes Album und ich werde mich mit der Musik von „Station 17“ mehr befassen müssen. Echte Clubvibes gibt es bei „Boogie Boogie Baka“ zu hören und nicht nur dies, da spielt auch Michael Rother die Gitarre (2008). Da macht ein alten Held der instrumentalen Musik noch etwas sehr Gegenwärtiges. Samba gibt’s dann auch – wenn auch in einer sehr wilden/durchgedrehten Version: „Pata Patao“ vom Debüt-Album. Zurück zum modernen Krautrock geht’s mit „Zuckermelone“ (2011). „Hito“ (1993) ist recht experimental und kurz. Den Abschluss macht „Lied der Doofen“ im Kreidler Remix. 
Kai Boysen ist für die Idee und Durchführung dieses Langzeitprojektes wirklich zu danken. Das Hören dieser Werkschau macht absoluten Spaß und wie geschrieben ist die Lust mehr von Station17 zu hören entfacht. Inklusion – so schön kann diese sein. Man muss nur wollen.

Remastered :The Best of Steely Dan – Than and Now (1993)

„Steely Dan“ ist die (Studioband) vom Duo Walter Becker und Donald Fagan. Nach ihrer ersten Tour im Jahre 1974 hatten sie beschlossen, das Tourleben aufzugeben und nur noch als Studiogruppe weiterzumachen. Nach der Reunion in den 2000er Jahren tourt die Gruppe nun aber doch regelmäßig (Musiker müssen seit Musik digital ist, wieder mit Touren Geld verdienen). 
Der Sound ist WestCoast-Rock mit Soul und Funk-Elementen (das reggaegeprägte „Haitian Divorce“ hatte ziemlichen Erfolg in England). Rock n Roll mit Rockeinschlag gibt`s mit „Bodhisattva“, der aber nicht so stark ausgeprägt ist, wie zum Beispiel bei den „Doobie Brothers“ zu denen einige Band(Gast)mitglieder später auch gewechselt sind und dort feste Mitglieder wurden (zum Beispiel Michael McDonald). Mein Lieblingssong von Steely Dan bleibt „Rikki don´t lose that Number“. 

Steps Ahead – Yin-Yang (1992)

Vibraphon-Spieler Mike Mainieri ist der Kopf der Jazz- und Fusionformation Steps Ahead. Ich hatte die CD damals gekauft, um mal etwas mehr Jazz in meiner Sammlung zu haben. Das erste Stück „Sidewalk Maneuvers“ ist sehr soulig und nimmt dem Hörer schnell mit. „Fusion“ bedeutet bei diesem Song dass der Jazz hier auch mal nach instrumentaler Pop-Musik klingt, statt nach Rock. Mainieris Mitstreiter bei dem Album sind der Saxophonist Bendik, die Keyboarderin Rachel Z., Jeff Andrews am Bass und Steve Smith am Schlagzeug. 
„Praise“ klingt für mich irgendwie nach Afrika und ist auch schön hymnisch – den Song mag ich sehr. Ich glaub wer das Solozeug von Sting in den 80ern mag – wird mit der Musik dieser CD auch seinen Spaß haben – da der Sound schon sehr ähnlich ist. Mit viel Funk-Elementen ausgestattet: „Nite Owl“. Auch an die Musik der Pat Matheny Group werde ich bei dem Song erinnert. Wenn Jazz nicht zu unkompliziert, etwas melodiöser ist, aber die Musiker trotzdem Meisterschaft an ihren Instrumenten beweisen, da funktioniert Jazz bei mir immer sehr gut – so eben auch bei dieser Musik. Frei im Kopf zu sein finde ich super – Free Jazz und reines Improvisieren kann bei mir dagegen auf Ablehnung oder zumindest auf Unverständnis stoßen. „Taxi“ lässt mich sofort an die Musik von Prince denken – das liegt wieder am Soul-Funk und an einer nicht ganz so harmonischen Melodieführung. Musik, die an andere Musik einen erinnert, da ist auch nichts Schlimmes dran – da fehlt es den Songs nicht an eine eigene Originalität, sondern klappt in meinem Hirn nur mein musikalisches Gedächtnis auf. Und wie ich Jazz so richtig mag, da muss man einfach einen Song wie “Tamarian Lion“ nur hören. Sanfter Schönklang von vorne bis hinten – und deshalb liebe ich zum Beispiel das Tingvall Trio so sehr. Das Steps Ahead aber auch richtig „Jazz“ machen können, beweisen sie mit „Gory Details“. Wieder sehr schön und und gerade vom Saxophonspiel richtig gut: „Agitate the Gravel“. Und da dieser Saxophonist, der bei Steps Ahead auch für Songwriting mitverantwortlich ist, namens Bendik Hofseth aus Norwegen stammt – weiß ich mal wieder warum ich den skandinavischen Jazz so mag. Noch eine richtiges Jazzstück: „Okapi“. Die sanfte instrumentale Soul-Ballade „Orion“ mag ich besonders gerne – ist jetzt vielleicht wirklich eher ein Stück schöner instrumentaler Pop-Musik aber ich mag es einfach total gern. Zurück zum reinen Jazz geht’s mit „Steppish“. Mit einer weiteren schönen Nummer endet das Album: „Sara´s Touch“ - der Song hätte auch das Zeug gehabt, eine Titelmelodie einer TV-Serie zu sein. Auch nach über 30 Jahren höre ich dieses Album immer noch sehr sehr gerne.

Die Sterne – Hallo Euphoria (2022)

Mit zum Teil großer Neubesetzung seiner Band, mit den Musikern Jan Philipp Janzen, Phillip Tieschle, Dyan Valdés und Max Knoth, ist dies das dreizehnte Album von Die Sternen unter der Führung von Sänger Frank Spieker. Die Band ist sicherlich neben Tocotronic einer der bekanntesten Vertreter der Hamburger Schule und der Song „Was hat Dich bloß so ruiniert“ ist sicherlich der bekanntesten der Band. Aber schon dreizehn Alben herausgebracht zu haben, ist schon was und dabei, vielleicht durch die Neubesetzungen an den Instrumenten, klingt die Band immer noch sehr frisch und aktuell.

Das Album fängt mit „Stell mir einen Clown zur Seite“ an – und der Song klingt eingentlich so wie man es von Die Sterne erwartet – Indie-Rock, gut getextet und nach bekannten Die Sterne-Muster. „Alles was ich will“ ist ein schön lockerer und easy going Song – das mag ich richtig gern. Und den lockeren Indie-Pop-Sound können Die Sterne wirklich sehr gut und der macht richtig Spaß: „Spilker immer mittendrin“. Die Musik der CD ist einfach riesig und zeitlos und aktuell zugleich. Die Songs machen mir richtig viel Spaß, so auch „Die Welt wird knusprig“. 
Mal wieder etwas ernster und im alten Hamburger Schule-Modus: „Gleich hinter Krefeld“. Titelstück „Hallo Euphoria“ ist ein sehr schön groovender Indie-Pop-Rock-Song – ganz ganz großartig. 
Da die Melodien immer mitnehmend und anders als beim Song zuvor sind, ist das Album eine wahre Freude. Abwechslungsreich und einfach nur gute Songs. Da schwappt die Euphorie auch auf den Hörer/die Hörerin über und was Kritisches vermag ich da gar nicht zu schreiben. Also auch super: „Die Kinder brauchen Platz“. „Niemand kommt unschuldig Raus“ hat nach dem Anfangspart was von den Sound von Element of Crime – aber letzten Endes ist es doch ein echter Die Sterne-Song. 
Funky-Indie-Pop: „Ping Pong“ - aber vielleicht auch der einzige schwächere Song der Platte. Naja – auch die Ballade im 60er Jahre Musik-Kostüm mit Namen „Wir wissen nichts“ ist vielleicht recht ambitioniert, aber überzeugt mich dann auch nicht so richtig – ab die ersten acht Stücke haben mich ja auch total begeistert – so ist alles gut und ich bleib einfach ein riesiger Fan von „Die Sterne“ (und ich kenne gar nicht mal so viele ihrer Alben – da habe ich noch viel Spaß beim Nachhören vor mir. 

Sting – The Dream of the blue Turtles (1985)

Das Sting andere Musik machen wollte, hatte man schon beim letzten Police Album „Synchronicity“ (1983) heraushören können. Zwei Jahren war es dann soweit und tatsächlich erfindet sich der Bassist und Sänger auch musikalisch mehr als nur ein wenig neu – auf seinem Solodebüt finden sich Songs die mehr mit Soul, Jazz und Blues und Art-Rock gemeinsam haben als wie beim Rock und Wave-Sound der ersten Police Platten. 
Eine richtige Soul-Nummer ist „If you love somebody set them free“. Nach Reggae und ein bisschen nach afrikanischer Weltmusik klingt „Love is the Seventh Wave“. Politisch – ob gelungen oder nicht, darüber kann man auch heutzutage wieder streiten: „Russians“. 
Erst bei „Children Crusade“ bekomme ich aber den Sting den ich über mehr als 25 Jahre richtig geliebt habe. Dieser sanfte Art-Pop-Rock und einfach tolles Songwriting mag ich total sehr und solche Stücke waren dann auch auf jeden folgenden Sting-Album zu finden. Nur irgendwie hat er mich dann in den 2000er Jahren als Hörer verloren – oder sagen wir mal, danach hat er mich mit dem was er da gemacht hat nicht mehr erreicht. 
Etwas zu simpler Blues-Rock: „Shadows in the Rain“. Welchen aber mit „We work the black Seam“ ein weiterer Favorit von mir folgt. Da stimmt von Instrumentierung, Gesang, Songwriting einfach alles. Darauf folgt ein weiteres Blues-Rock-Stück, welches live gespielt sicherlich durchaus seinen Charme entfaltet kann – auf Platte aber heute eher schwach daherkommt. Auch mittlerweile mehr als überflüssig, das Titelstück „The Dream of the blue Turtles“ ein kurzes instrumentales Fusion-Jazz-Stück. Aber den sanften Jazz von „Moon over Bourbon Street“ mag ich immer noch. Ein weiteres Highlight gibt es aber noch am Schluss mit „Fortress around your Heart“, das auch noch gut auf die „Synchronicity“ gepasst hätte. So ganz gut ist dieses Album leider nicht gealtert – gute Songs sind aber trotzdem drauf, sind aber im laufe der Jahre weniger geworden.

Strand of Oaks – Heal (2014)

Timothy Showalter ist der Kopf hinter „Strand of Oaks“ und sein Wikipediaeintrag würde schon eine Filmbiographie rechtfertigen.

Die CD habe ich aufgelegt, weil der erste Song „Goshen 97“ seit Jahren in meiner Playlist ist und mir als rockig mitreißender Song immer gefallen hat. Wie hört sich dann der Rest der CD an? Song Zwei auf der CD setzt ganz andere Schwerpunkte und klingt eher elektronisch, mit Sprechgesang und fetten Drums. Gerade das Schlagzeug erschlägt so manchen eigentlich guten Song, denn schon nach Song Nummer Drei wird klar, das ein eher akustisch- oder klassischer Rocksound, so manchen Song besser gestanden hätte. Die Drums und elektronisch erzeugten Töne sind meist immer zu viel. Shoewalter setzt mehr auf Powerpop statt auf Folkrock. Schade. Die meisten Songs funktionieren trotzdem (aber erst beim zweiten Hören, gebe daher eine Musikaufnahme nie nach dem ersten Hören auf! Liegt wohl an der Erwartungshaltung beim ersten Hören.) 
Es bleibt beim Hören aber ein gemischtes Gefühl – hätte besser sein können.

Joe Strummer – 001 (2018) 

Werkschau des Schaffens und des Nachlasses abseits von The Clash auf 2 CDs. Für die Zusammenstellung sind Strummers Witwe Lucinda Tait und der Produzent Robert Gordon McHarg III verantwortlich gesehen. Für die Neuveröffentlichung wurden die Tracks von Peter J. Moore remastert (und da dabei hat er eine tolle Arbeit geleistet – weil für ein Compilation-Album klingt das Meiste wie aus einem Guss – und das ist leider bei solchen Alben nicht immer der Fall. 

Mit den 101ers fabriziert er echten Rock ´n´ Roll – was zu seiner Stimme sehr gut passt. So klingt „Letsagetabitarockin´“ sehr rock´n´rolig und „Keys to your Hart“ ist eine schöne Beat-Rock ´n´ Roll-Nummer-Nummer, die nach hinten raus immer mehr Spaß macht. Tolle Entdeckung. 
Mit „Love Kills“ sind wir dann schon in den 80ern angelangt. Sehr kantige Poprock-Nummer. Zu finden war das Stück auf dem „Sid und Nancy“ Soundtrack. Wirklich starke Nummer. Weiter Soundtrack-Nummern folgen. Der Südstaaten-Folk-Song: „Tenessee Rain“ stammt aus dem Film „Walker“ - auch sehr schön. Wie abwechslungsreich sein Werk ist, weiß man ja schon als „Clash“-Hörer. „Trash City“ - PunkRock-Nummer – wunderbar – aus dem Film „Permanent Record“.
„15 Brigarde“ war eine Single B-Seite und ist eine Übersetzung eines traditionellen Lieder aus der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges. Ethno-Rock mit politischer Botschaft. 
„Ride the Donkey“ stammt von seinem Soloalbum „Earthquake Weather“. Schöne Reggae-Nummer. Persönliche Randnotiz: Aus unerklärlichen Gründen war das Album „Earhquake Weahter“ das erste Album mit Musik von Joe Strummer in meiner Sammlung. Kurz danach – nachdem die Discobesuche immer mehr zunahmen – gab es aber auch schon die ersten Clash-Songs auf Vinyl bei mir zu hören. 
„Burning Lights“ stammt aus den Soundtrack des Films „I hired a contract Killer“ - eine Solo-Rock-Ballade im Billy Bragg-Stil. 
Mit den Pogues hat er unter den Namen „The Astro-Physicicans“ den Song „Afro-Cuban-Be-Bop“ aufgenommen. Schöne Folk-Nummer. Das Material dieser Zusammenstellung ist bis dahin schon mal echt umwerfend. Bin wirklich ziemlich hingerissen und meine Hochachtung vor Joe Strummer wächst mit jedem Song weiter. 
„Sandpapers“ ist mit den Mescaleros zusammen aufgenommen. Da ist auch eine schöne Ethno-Note in einer süß/leichten Pop-Rock-Nummer gepackt. 
Unglaubliche gute Songs ohne Ende: „Generation“ - stammt von einem Compilation-Album: „Generations 1: A Punk Look at Human Rights“ - statt Punk ist das ein Stück wunderbarer Art-Pop. „it´s a rocking World“ stammt von dem Album „Chef Aid: The South Park Album“. Rock `n´Roll – auf Joe Strummer-Art ist das dann. Ein weiters Stück mit den Mescaleros folgt „Yalla Yalla“ - egal in welchen Stil er Musik macht – er machte dies richtig gut. Dieser feine Elektropop—Nummer ist ja einfach unglaublich. Bin ich begeistert – ja ich bin. Mann, hab ich einen Spaß mit solcher Musik – ist Irre das der Zauber immer und immer wieder funktioniert – wenn der Song gut ist und einen einfach nur mitreist und man das lächeln einen aus dem Gesicht meißeln müsste. Und es ist wirklich unglaublich das ich (fast) all diese Songs gerade zum ersten Mal höre. Was man nicht so alles selbst als aufmerksamer Musikhörer doch immer verpasst. Süßer als Honig: „X-Ray Style“. „Johnny Appleseed“ und „Minstrel Boy“ - Folk-Nummern wie es besser nicht geht. 

Und es bleibt zum Nienderknien gut: „Redemption Song“ - zusammen mit Johnny Cash (bei dem merkt man dann, wie sich die Stimme von Joe Strummer plötzlich gewandelt hat – oder liegt das am Stil der American Recordings-Produktionsweise?). Nein – das mit der Stimme ist auch bei „Over the Border“ mit Jimmy Cliff aufgenommen deutlich zu hören. Den Abschluss der ersten CD machen noch zwei weitere Songs mit den Mescaleros: „Coma Girl“ und „Silver & Gold/Before I grow old“ die nach dem Tod von Joe Strummer im Jahre 2003 noch posthum veröffentlicht wurden. Und das war erste die erste CD und wie gut war die denn?

Eine weitere CD mit 12 weiteren bisher unveröffentlichten Songs folgt noch.

Die zweite CD beginnt mit einer Demo-Version des Songs „ Letsagetabitarockin“ (Lagefeuer Rock ´n´ Roll). „Czechoslovak Song/Where Is England“ ist eine unveröffentlichte Version von „This ist England“. Weiteres unveröffentlichtes Songmaterial folgt mit „Pooring Rain“, „Blues on the River“, „Crying on 23rd“, „2 Bullets“. Von der Produktions- und Soundqualität ist das dann alles oder zum größten Teil im Demo-Aufnahmen-Modus – aber „einfach“ ist ja nicht unbedingt schlechter – hat bei „Pouring Rain“ zum Beispiel eine Livequalität. Bei „Blues on the River“ klingt Strummer wirklich wie Johnny Cash. „Crying on 23rd“ ein Garagenrock-Blues. „2 Bullets“ ist ein Stück vom „Sid und Nancy“ Soundtrack – ich schätze mal, dass Strummer da nur den Song geschrieben und „Pearl Habour“ ihm gespielt hat. 
Darauf folgen Stücke aus dem Filmsoundtrack des Films „When Pigs Fly“. „When Pigs Fly“, „Pouring Rain“, „Rose of Erin“. Seine Liebe zur Countrymusic ist auch bei diesen Stücken herauszuhören (aber irgendwie klingt „When Pigs Fly“ auch fast wie ein Beatles-Song.“Pouring Rain“ in der fröhlichen Folk-Fassung gefällt mir richtig gut. „Rose of Erin“ (sanfter Rock ´n´ Roll mit Folk-Elementen). Den Abschluss der ersten Werkschau machen zwei Song, die Strummer wohl kurz vor seinem Tode noch aufgenommen hat: „The Cool Impossible“ (ist eine Jazzrocknummer), „London is burning“ - Strummer im Rockmodus (und als Singleauskopplung war das eine gute Wahl!) . Unveröffentlichte Soundtrackarbeit, die er mit Mick Jones gemacht hat: „U.S. North“ (eine symphonische Hymne zum Abschluss – wie passend).

Musthave – und ich bin wirklich neidisch auf Leute, die diese Songs schon viel viel länger kennen. 

St. Vincent – All Born Screaming (2024)

Ich hatte mal eine CD von David Byrne und St. Vincent gehört, die ich recht gut fand. Danach hatte ich mir auch ein paar Soloaufnahmen von St. Vincent angehört, doch konnte ich damit weniger anfangen. Jetzt versuche ich eine erneute Annäherung an St. Vincent mit der neuen CD. 
Hinter dem Namen St. Vincent steckt die Musikerin Anne Erin Clarke, die ihr siebte Album auch selbst produziert hat. 

Das Album wird mit dem Song „Hell is Near“ eröffnet, den ich mal den Stempel treibender Art-Pop-Rock aufdrücke. Der Song könnte von Fans des 4AD-Labels sehr gemocht werden, weil er an viel erinnert, was auf dem Label veröffentlicht wurde – da fallen mir frühe Shoegazin- und Dreampopbands genauso ein wie Dead can Dance. „Reckless“ gefällt mir in seiner ruhigeren und stimmungsvollen Art noch ein wenig besser – auch der Song erinnert mich auf positive Weise an mir bekannte Musik und Bands.
„Broken Man“ erinnert mich sowohl an David Byrne als auch an PJ Harvey. Da wird härter gerockt. Den Art-Rock-Stempel wird das Album nicht los, auch wenn eine ganze Menge Indie-Rock/Pop-Charme bei der Musik von St. Vincent dabei ist – genau den höre ich bei dem mir wieder gut gefallene „Flea“ heraus. 
Was St. Vincent auf dem Album macht, ist schon nicht schlecht – erinnert mich sehr an Joan as a Policewoman – auch wenn St. Vincent gegenüber der erstgenannten experimenteller und genreübergreifendere Musik macht. 
Bei „Big Time Nothing“ kommen noch Dancefloor-Beats und Disco-Vibes zur Musik hinzu – es gab mal ein hervorragendes Duo namens Wendy & Lisa – auch daran erinnert mich der Sound – und wie bei Joan as a Policewoman ist dann natürlich ein Prince auch mit drin in der Soundbeschreibung der Platte.
Ansonsten kann man den Song einfach auch als „wuchtig“ beschreiben. 
Auch recht „fett“, gleichzeitig sanft gesungen: „Violent Times“. Da ich es ja immer mag, wenn eine Platte beim Durchhören nicht langweilt – bekommt die Platte jetzt schon ein paar Pluspunkte – denn langweilig ist hier nichts. 
Zu ein paar Drummachine-Klängen wird gefühlvoll gesungen und damit bekommt das Album auch ein Stück mehr Seele: „The Power´s Out“. 
Etwas schräger wird es mit dem Titel „Sweetest Fruit“ und auch hier erinnert mich ihre Musik wie eine aktuelle Annäherung an die anspruchsvolleren Popmusikstücke der 80er. Mit Reggae-Groove: „So many Planets“. Und so ganz weiß ich nicht, wie ich die Songs und Musik, die ich hier gerade höre richtig einzuordnen habe – das wird sich wohl auch erst beim wiederholten Hören der Einzelstücke herausstellen. 
Power-Art-Pop-Rock mit großen Hang zum Zitieren. 
Richtig herausragend ist die Zusammenarbeit mit der von mir sehr geschätzten Cate Le Bon am Ende des Albums beim Titelstück „All Born Sceaming“. 
Aufhorchen lassen hat mich St. Vincent mit diesem Album und ich muss ihr ganz viel Könnerschaft als Songschreiberin und Produzentin eingestehen. Mit Ihr bin ich noch nicht fertig – da muss ich mir ein größeres Wissen vom Gesamtwerk wohl aneignen.

Sugar – Copper Blue (1992/Reissue 2012)
Deluxe Edition – 2 mal CD + 1 DVD (NTSC)

1992 wollte Bob Mould mit neuem Label ein neues Studioalbum herausbringen, doch während der Aufnahmen entwickelte sich eine Gruppendynamik, so dass aus dem Soloalbum eine Band-Album wurde. Der Sound des Albums passt zum Grunge-Rock dieser Zeit und Bob Mould beichtete das ohne „Nevermind“ von Nirvana wohl auch dieses Album nicht den Erfolg gehabt hätte, den es nach der Herausbringung hatte – aber wer weiß, vielleicht hätte die Hörer auch sonst die Qualität dieses großartigen Albums erkannt. 

Auf der ersten CD findet sich neben dem original Album noch B-Seiten und Live-Material. Auf der zweiten CD ist ein Livekonzert-Mitschnitt enthalten und auf der DVD finden sich Promo-Videos und TV-Auftritte. 

Mit „The Act wie Act“ beginnt das Album mit kräftigen Gitarrenriffs. Der Song selbst ist zwar recht laut und mit härteren Gitarren, hat aber auch einen guten harmonischen Refrain. „A good Idea“ finde ich riesig – hat den Drive eines guten Pixies-Songs und macht total Laune. Gefolgt von dem ebenfalls sehr guten „Changes“ - der Umgang mit Gesangsharmonien im Punkrock-Gefilde, darin ist Bob Mould einfach einer der ganz Großen. Warum ich diese Platte so mag – weil es aus dem sehr beeindruckenden Plattenkatalog von Bob Mould doch immer etwas herausragt – weil es einfach sehr guten Rock bietet. Songs wie „Helpless“ scheint Bob Mould sich einfach so aus dem Ärmel zu schütteln. 
Verzerrte Gitarren am Anfang, dann folgt ein weiteres Meisterstück: „Hoover Dam“. Etwas atmosphärischer, aber trotzdem im Rocksonggewand: „The Slim“. Harmonischer Rock: „If I can´t change your Mind“. Toll gerock: „Fortune Teller“. Und weil Bob Mould solche Songs so gut kann, finde ich halt Bands wie „Foo Fighters“ einfach langweilig – weil die dass Selbe versuchen zu machen – aber nicht annähernd an die Klasse und Qualität dran kommen. 
„Slick“ ist noch so ein weiterer mitreißender Song mit tollen Gesangsharmonien. Von Vorne bis Hinten ist die Platte einfach gut gerockt und so auch der letzte Song „Man on the Moon“. 

Das B-Seiten-Material besteht aus „Needle hits E“ - flotter Rocksong, einer Solo-Version von „If I can´t change your Mind“ (sehr schön), „Try again“ - Shoegazin-Rock-Ballade, „Clownmaster“ - härtere instrumental Rocknummer. 

Bei den vier Stücken der BBC-Studio-Session hören wir dann noch mal „If i can´t change your Mind“ als erstes, gefolgt von „Hoover Dam“ und „The Slim“ - als einzigen Nicht-Album-Song ist dann noch der vierte Song interessant: „Where Diamonds are Halos“ - ein sanfterer und richtig guter Rocksong.

CD 2 besteht wie gesagt aus einem Live-Mitschnitt aus dem Cabaret Metro, Chcago, 22.7.1992. Da werde ich jetzt auch nicht zu jeden Titel was schreiben – sondern nur wenn mir was ungewöhnliches auffällt und wenn Titel gespielt werden, die bisher nicht besprochen wurden.

Live machen „A Good Idea“ und „Changes“ auf jeden Fall auch eine jede Menge Spaß. Das mir bisher unbekannte „Running out of Time“ ist eine Punkrock-Nummer. Danach folgen weitere Tracks von der „Copper Blue“ (auch da gefällt mir „If I can´t change your Mind“ wieder richtig gut) und eine der B-Seiten-Nummern. Danach folgt das unbekannte „Beer Commercial“ - der rockt von den Gitarren mal so richtig gut und wechselt dann in eine Post-Rock-Stimmung. „Anyone“ - rockt auch richtig gut. „Tilted“ ist mal fetter Heavy am Anfang und schwenkt schnell im Punkrock-Modus um. Mit „Armenia City in the Sky“ ist auch ein „The Who“ Cover enthalten. Der Song fällt bei mir aber etwas durch. „J.C. Auto“ rockt dagegen rotzig und hart – der Sound von Sugar ist „live“ auf jeden Fall etwas vielschichtiger als auf der Platte. Noch ein richtig guter Rocksong gibt es fast am Ende mit „Dum Dum Boys“. 

Die DVD enthält drei Promo Videos (Helpless, Changes, If i can´t change your Mind – sowie TV-Auftritte mit den Songs „Helpless“ bei Late Show UK und Interviews für MTV 120 Minutes.

The Sugarcubes - Here Today, Tomorrow Next Week (1989)

Dies ist das zweite Album der isländischen Band um Björk Guõmundsdóttir und Einar Örm Benediktsson. Mit der verspielten, übermütigen Indie-Pop-Nummer „Tidal Wave“ beginnt das Album. PartyMusik auf nordisch. Der Alternativ-Indie-Sound von Stücken wie „Regina“ setze ich auf einer Stufe wie die bahnbrechenden Stücke von Pixies und beide Bands waren zur gleichen Zeit aktiv geworden und sorgten damit für einen kleine Erschütterung und Erneuerung in des Alternativ-Rock-Genre. Und Menschen wie ich, wurden plötzlich Fans von lauten und schrägen Gitarrenklängen (in den frühen 80ern hatte ich dafür nur ein stark begrenztes Interesse – da mussten dann meist schon Keyboards und Synth mit dabei sein – heute liebe ich dafür den Alternativ-Rock der späten 70er frühen 80er um so mehr und hab da jede Menge noch zu hören und zu entdecken – was ja auch schön ist).
„Speed is the Key“ hat einen schönen 80er Vibe und erinnert mich sofort an The B-52´s. Mit „Dream TV“ wird’s etwas ungestümer und punkiger. Durch den geteilten Gesang von Björk und Einar bleibt aber der The B-52´s Charme erhalten. Auf jeden Fall steckt das Verspielte und Stürmische auch in „Nail“ voll drin. Mehr auf Atmosphäre gebaut: „Pump“. Irgendwie klingen die Cubes ja wie ein Mix aus aller Musik für die das 4AD/Beggars Banquet-Label bekannt ist – nur spielen sie es mit ihren ganz eigenen wilden Kindergartenübermut, den sie sich oder für ihre Musik bewahrt haben. 
Schönster Indie-Rock-Pop: „Eat the Menue“. Genauso gut geht’s mit „Bee“ weiter. Dann wird’s wieder etwas wilder mit „Dear Plastic“. Schon sehr im Pixies-Style: „Shoot Him“. Mal sanfter: „Water“. Leicht schräg und punkig: „A Day called Zero“. „Planet“ hat was vom der Stimmung des Stücks „Birthday“ vom Debütalbum. 
Die drei weiteren Stücke wurden nur auf der CD als Bonus mit drauf gepackt. 
„Hey“ ist nochmal so ein überdretes B-52-artiges Stück. „Dark Disco 1“ - nochmal stürmischer Alternativ-Rock. Etwas Rock`n`Roll-Roll/Country-Feeling mit Björk-Gesang gibt’s zum Schluss: „Hot Meat“. 
Eine Frischzellenkur für den Alternativ-Rock. 

Sun Ra and His Arkestra – Super-Sonic Jazz (1957)

Das dürfte jetzt die älteste Aufnahme sein, die ich hier bisher besprochen habe – da merke ich auch wieder, dass ich musikalisch ein Kind der Endsiebziger bin, der ab den 80er begonnen hat, aktiv Musik zu hören und zu kaufen – dabei aber auch kaum Platten aus den 70ern berücksichtigt hatte. Das hat sich zwar mit der Zeit geändert, aber auch in den 70er liegt noch einiges im Verborgenen für mich und von der Musik vor dem 70ern und dem aufkommenden Rock der späten 60er Jahre kenne ich kaum was. Ein paar Jazz-Sachen und vielleicht noch etwas Filmmusik – aber das war es dann. Also will ich ab jetzt auch mal mehr hören – was vorher war – weil das was vorher war – hat das was danach kommt beeinflusst – das ist immer so.

Was mir sofort bei der Platte von Sun Ra and his Arkestra auffällt, ist das das erste Stück eher mehr nach klassischer Musik klingt, die aber eben von einer Jazz-Big Band gespielt wird: „India“. Dagegen ist dann Stück Nummer zwei „Sunology“ eher das, was ich als klassisches Jazzstück bezeichne, das von einer großen Band gespielt wird. Aber der Aufbau ist eben klassisch – erst spielen alle Zusammen, dann folgen die Soloparts und dann wird nochmal zusammen gespielt. Das ist alles auf einem sehr guten, wenn nicht sogar hohen Niveau gespielt. Das zu dieser Zeit eher im Jazz selten zu hören gewesene E-Piano bei „Advice to Medic“ ist recht frei improvisiert. „Super Blonde“ dagegen lässt das Arkestra swingen.- kommt dabei aber nicht über etwas Durchschnittliches hinaus. Besser dann das kurze „Soft Talk“, bei dem vor allem die Bläser zeigen dürfen was sie können.

“Sunology – Part 2“ führt den sanfteren Jazz von Part 1 gekonnt fort – so wie bei diesem und beim Stück „India“ gefällt mir die Musik der Platte am besten. Ich bin aber auch als Jazzhörer einer, der eher die harmonischen und ruhigen und schönen Stücke mag – also wildes Improvisieren ist nicht so meins – von daher bin ich auch kein Fan der reinen improvisierten Musik und des Freejazz. Aber auch da gibt es Ausnahmen, die mir durchaus gefallen können. 
Auch das etwas temporeichere „Kingdom of Not“ kann mich mitnehmen. Das swingt schön und die Solos sind sehr gut gespielt. 
Sun Ra selbst spielte Klavier und E-Piano (auf späteren Platten dann auch verstärkt Synthesizer) und bei dem eher klassisch anmutenden Stücken wie „Portrait of a Living Sky“ merkt man auch, dass er durchaus auch außerhalb der Jazznorm Musik macht. Klingt dann schon fast wie Musik für einen Film. 
Doch der Bigband-Jazz-Sound (auch wenn die Bigband mit acht Musikern eigentlich gar nicht so „big“ ist) im Normbereich des Jazz gibt es noch zu genüge auf der Platte – so auch bei „Blues at Midnight“. Weiterhin ganz gut – und hier auch wieder etwas experimenteller: „El is the Sound of Joy“. Das Titelstück „Supersonic Jazz“ klingt wie eine sanfte Saloon-Bar-Jazz-Ballade. Das letzte Stück „Medicine for a Nightmare“ ist auch eher konventionell ausgefallen.

Supertramp – Supertramp (1970) 

Verwundert musste ich feststellen, dass der in meine Playlist geratene Song „Try Again“ von Supertramp ist (hatte ich einer ganz anderen Band zugeordnet). Verwundert deshalb, weil „Try Again“ mit seinen über 12 Minuten, wie eine gute Psychrockband klingt und eben nicht wie Supertramp.
Waren Supertramp also am Anfang noch eine Rockband? Das wollte ich genau wissen.
„Surly“ ist nur knapp über 30 Sekunden (!) lang (sehr sanft) und „It´s a long road“ kenn ich auch aus meiner Playlist, hatte ich aber auch einer ganz anderen Band zugeschrieben gehabt – eine tolle 70er Jahre Rocknummer, mit Progrock-Elementen (habe ich etwa total vergessen, das ich diese Platte schon mal durchgehört hatte? Alles seltsam). Der schnelle Rock-Rhythmus wird von einer Orgel angeheizt. „Aubade and I am not like other birds of Pray“ ist wieder ein Stück aus meiner (Kino)Playlist ! (Hintergrund: die Musik im „Kino im Walzenlager“, die das Publikum zu hören bekommt, stammt von gemischten CDs, die extra für diesen Zweck erstellt und dann auf den Kino-PC übertragen werden – bei Vermietungen hätten auch andere Leute darauf Zugriff und hätten Songs in diese übertragen können – da scheint tatsächlich die ganze Platte hineingeraten zu sein). Auch das ist eine Progrock-Nummer. Weiter geht es mit einen weiteren mir wohlbekannten Song „Words unspoken“ (da Supertramp auch mit zwei unterschiedlichen Sängern arbeitet, ist es auch nicht verwunderlich, dass ich die Songs unterschiedlichen Gruppen zugeordnet hattee. Schade das Supertramp mit diesen Songs keinen Erfolg hatten – die waren richtig gut. Also richtig gut. Sollte in keiner Prog-Rock-Sammlung fehlen. „Maybe I´m a Beggar“ natürlich mir bekannt, hatte ich „The Greatful Dead“ zugeordnet. Das ist alles sehr sehr witzig – hab die Song bei der Arbeit alle mehrmals schon gehört und wäre dabei nie auf „Supertramp“ gekommen (ich weiss, ich wiederhole mich). Von Steppenwolf hätte auch „Nothing to Show“ sein können (rockt richtg fett), bevor es mit dem Anfangs erwähnten „Try Again“ weiter rockt, ist „Shadow Song“ eine ruhige Folk-Prog-Nummer. Mit seinen Psychrock-Sound hatte ich „Try Again“ bei Motorpsycho verordnet (so frisch klingt da der Sound – obwohl Motorpsycho ja nur in Ausnahmefällen mit Orgeln arbeiten. Mit „Shurly“ begann die Platte, mit „Shurly“ endet sie auch (aber in einer längeren Fassung). Großes Album.

Taylor Swift – Midnights (2022)

Mit dem Album „Folklore“ hat mich Taylor Swirft zum Fan gemacht. Da stimmte einfach ganz viel auf dem Album und „Exile“, das Duett mit Bon Iver, ist ein Song für die Ewigkeit. Da war selbst ich auf „Midnights“ gespannt. Was bekam ich?

- ein Popalbum – Gesang und viel synthetischer Sound, wie sich halt aktuelle Chartmusik so anhört. Da wünscht man sich glatt die Akustikfassung  gleich hinterher, damit man das richtig genießen kann. „Maroon“ klingt eigentlich genau wie ein Song von „Folklore“ nur mit Billy Eilish Sound. 

Swifts Stimme hat ja was und „persönlich Klingendes“ zu formulieren vermag sie auch (so ganz ohne Können und Talent bekommt man so einen Erfolg ja auch nicht hin).

Ein Popalbum – bei dem jeder Song als Single ausgekoppelt werden könnte, doch vieles hört sich eben auch ziemlich gleich an. 
Ab in die Charts damit und schon beim zweiten Hören ist man Opfer dieses anschmiegsamen Sounds – aber beim Durchhören des Albums stellt sich ab der Hälfte so etwas wie Langweile ein.

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten. 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.