Mit dem Musiksound alter Computerspiele beginnt und endet die erste Seite. Song Nummer zwei „Firecracker“ ist direkt perfekte elektronische Musik mit typisch japanischen Melodieelementen und zeigt den Trend in der Musik dieses Albums mit Musikstilen aus früher Zeit zu spielen, um daraus moderne elektronische Discomusik zu machen. „Simoon“ könnte aus einem Trickfilm stammen, dessen Handlung in den 20er Jahren spielt. „Cosmic Surfin“ ist eine Disco-Nummer und hat mehr von Georgio Moroder als von Kraftwerk.
Das erste Stück der Seite Zwei ist wie „Firecracker“ ein weiterer früher Glanzpunkt der Band: „Tong Poo“. „La femme chinoise“ spielt mit einer chinesischen Melodie und moderner Discomusic.
Trotz dieser Verspieltheit gehen die Melodien von YMO direkt ins Ohr und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
„Mad Pierrot“ ist überfüllt mit Soundfolgen und Eindrücken und webt aus diesen eine wilde Mischung.
Obwohl nur zu dritt machen Haruomi Hosono, Yukihiro Takahashi und Ryuichi Sakamoto – mit Hilfe ihres Programmierers Hideki Matsutake (der als „Logic System“ selbst bekannt wurde) Musik so symphonisch wie ein Orchester, daher passt der Bandname sehr gut. Das Album ist typisch japanisch, verspielt (teilweise bis ins Verrückte), doch häufig lassen einen die Melodien nicht mehr los. Macht Spaß und auf dem Gebiet der elektronischen Musik leisteten, sie Pionierarbeit und dürfen neben deutschen und britischen Vertretern nicht übersehen werden.
„Technopolis“ ist eine Mischung aus Discofunk und Synthesizer-Musik. Flott gespielt und könnte gut als Titelmusik für eine SF-Zeichentrickserie oder einem Anime aus den späten 70ern funktionieren – irgendwie hat das Stück ein tolles „Helden-Thema“ mit drin. Wirklich schon eine frühe kleine Techno-Melodie ist „Absolute Ego Dance“ - aber die Nummer bekommt von den drei Musikern einen orchestralen Ton mit auf dem Weg. Synthesizer-BigBand-Disco-Pop. Ausgereifter Elektro-Sound für 1979 bietet die Nummer „Rydeem“ - tolle Nummer. Nicht ganz so flott wie die Nummern zuvor, dafür mit etwas mehr Atmospähre: „Castalia“.
Die Seite zwei beginnt mit dem erfolgreichsten Song der Band: „Behind the Mask“ - zurückblickend eine schöne Pop-Nummer mit Vocodergesang und guter prägnanter Melodie – aber eben in die Jahre gekommen. Mit „Day Tripper“ folgt ein Beatles-Cover im aktualisierten Syhnt-Rock ´n´ Roll -Gewand – würde man jetzt nicht wirklich als Beatles-Song groß erkennen (also ich nicht) – es gibt aber ein fürs Album außergewöhnliches E-Gitarrensoli bei dem Song mal zu hören. Ansonsten ist die Nummer etwas anarchistisch geraten.
Erheblich ruhiger wird es mit „Insomia“ - die fast instrumentale Synthesizer-Nummer ist auch ganz gut geraten und was für Kraftwerk-Fans. Wenn es
Texte gab, die nicht von den Beatles stammen, dann zeichnete sich dafür bei diesem Album Chris Mosdell verantwortlich.
Das Titelstück „Solid State Survivor“ ist wieder mehr Pop und etwas zu überdreht geraten – wenn auch mit für diese Zeit interessanten Soundideen und Effekten.
Das Album bietet souveräne Instrumental-Nummern – etwas für den Hörer aus dem hier und jetzt überdrehte Pop-Songs – aber es ist eine konsequente Weiterentwicklung im Sound und an den neuen Möglichkeiten in der elektronischen Musik im Vergleich zum ersten Album festzustellen. Und es werden noch ein paar Platten folgen.
Cetero oporteat sensibus his eu. Has ex vidisse perpetua, vis partem mollis mandamus at. Ea nam legere mentitum prodesset, no quo lucilius liberavisse, te oratio debitis omittantur eos. Sea ea iusto detracto, ut scripta sapientem suavitate cum, nam deleniti perpetua intellegam an. Ei per officiis detraxit probatus, vim at graecis tincidunt.
Indie-Alernative-Rock aus der zweiten Hälfte der 80er Jahre und das zweite Album der Band. Am Anfang eher ruhiger im Stil von R.E.M. und erinnert sogar an Lloyd Cole-Songwriting. Mit „House Fall Down“ wird es lauter und schräger, um mit „Lewis“ schön folkig. „Lost in Bressemer ist eine kurze akustische Instrumentalnummer. Zwei weitere nette ruhige Nummern, danach wird das Tempo nochmal angezogen. Das ist alles sehr abwechslungsreich und bietet genug guten Songs um zu gefallen. Irgendwo zwischen den genannten Lloyd Cole und Buffalo Tom und The Velvet Undergound, aber doch was ganz eigenes. Hab diese Band wirklich zu spät für mich entdeckt.
Die AlternativeRockHelden beginnen ihr neuestes Album mit verzehrten Gitarren Sound und Fans von Sonic Youth und Dinosaur jr. werden mit „Sinatra Drive Breakdown“ schon mal zufrieden gestellt. „Fallout“ ist ein ein Song mit kräftigen Gitarren und sehr sanften Gesang - sehr schöne Nummer.
Während verzerrte Hintergrundgeräusche auch bei „Tonight´s Episode“ vorhanden sind, übernimmt ein treibender Bass die Tempoarbeit.
Bei „Aselestine“ übernimmt Georgia Hubley den Gesangspart und wir bekommen einen sanften Song, der sehr nach Velvet Underground und 60er klingt – auch sehr gut. Der Stil ändert sich mit „Until it Happens“ nur leicht, bei dem Ira Kaplan wieder den Gesangspart inne hat. „Appology Letter“ bleibt sanft und fast akustisch. „Brain Capers“ erhöht das Tempo wieder, die Sologitarre ist aber etwas zu verzerrt für meinen Geschmack. Sehr dröhnend (drone) ist das Titelstück „This stupid World“. Der verzerrte Gitarrensound bleibt bis zum Ende des Liedes konstant, ein ruhiger Gesang bringt etwas Harmonie in die Disharmonie. Abschließend rundet „Miles Away“ den Alternative-Indie-Rock-Charakter mit Shoegazing ab, dazu passt auch der zweite Einsatz von Georgia Hubley am Mikrophon sehr gut. Gutes Album für alle AlternativeRockFans der Alten Schule und für jene die es für sich neu entdecken wollen. Lohnt sich.
Neil Young – Homegrown (2020)
Das zweiundvierzigste (!) Studioalbum von Neil Young besteht aus Songmaterial, das er in den Jahren 1974 und 75 aufgenommen hat. Während der Coronazeit hat Young wohl Zeit gehabt sein Archiv mal wieder durchzuhören. Fans freuen sich trotzdem und wenn das Material was taugt, kann die Veröffentlichung ja auch sinnvoll sein – ansonsten erlebt der Künstler eine solche Plünderung seiner unveröffentlichten Schätze ja nach seinen Tod auch nicht mehr selber mit.
Bei zwölf Stücken und 35 Minuten Laufzeit ist das Anören des Materials auch eine nicht ganz so zeitraubende Sache.
Und schon nach zwei Stücken weiß man, dass man das bekommt, dass man bei Neil Young erwarten kann: ordentliches Singer/Songwriter-Material von jemanden der es kann – der sich zwar genau wie Bob Dylan sich nicht wirklich darum bemüht besonders zu überraschen oder etwas Überwältigendes abzuliefern, dafür eben solide Arbeit abliefert, wobei sich dann aber auch ein Stück öfters wie das andere anhört. Bei ihm und Bob Dylan finde ich es etwas schade – das sie dabei so selbstzufrieden erscheinen – beide sind zwar zu Legenden der Musik geworden – aber von beiden erwartet man eben immer nur das sie dass machen, was sie immer machen – von daher brauche ich auch von dem zweiundvierzig Neil Young-Alben bisher nur drei in meiner Sammlung und bei Bob Dylan – der nicht viel weniger produziert hat – sind es ebenfalls nur drei Stück. Da habe ich von viel unbekannteren Musikern, die ohne Heiligenschein herumlaufen, doch erheblich mehr.
Auf jeden Fall gerät meine gelassene Gleichgültigkeit über das solide Songwriting von Young auch bei den ersten zwei Stücken nicht aus den Fugen.
„Seperate Ways“ und „Try“ sind solides Songmaterial – aber fallen nicht weiter auf. Bei dem aber schon fast melancholischen „Mexico“ finde ich, dass da irgendwas ist, und dass eine beeindruckende traurige Note in dem kurzen Stück steckt und beim folgenden „Love is a Rose“ mag ich den Folk im Song total gerne. Beim Titelstück „Homegrown“ könnte man sogar meinen Ry Cooder hätte die Gitarrenarbeit übernommen – toller Rocksong. Da schafft es Neil Young dann doch mich zu überraschen. Vielleicht merkt man da auch das Mitwirken von Leon Helm und Robbie Robertson von The Band – die bei den Aufnahmen unter anderen mitmachten. Der Song ist aber tatsächlich einer, den er mit den Crazy Horse aufgenommen und auf dem Album „American Star´s and Bar´s“ veröffentlicht hat.
Etwas Beat-Poetry gefälligst? Die gibt’s auf Young-Art mit „Florida“. Schöner Americana: „Kansas – 6/12/75“. Mit „We don´t smoke it anymore“ folgt ein instrumentaler Blues. Mit „White Line“ folgt dann doch tatsächlich eine Zusammenarbeit mit Robbie Robertson – schöner Americana-Song. Tatsächlich mag ich die Musik auf dem Album glaube ich so sehr mehr, als bei anderen Young-Platten, da Young hier irgendwie einen Mix aus The Band und CosbyStillsNash&Young schafft und das macht die Songs für mich interessant - „Vacancy“ ist ein toller Rocksong. Sehr schön auch das sanfte „Little Wing“.
Den Abschluss macht die traurige Country-Ballade: „Star of Bethlehem“.
Okay. Schönes vergessenes Album, da hat das Hören Spaß gemacht und ich bin Neil Young als Hörer wieder etwas näher herangerückt. Klingt ja doch nicht immer alles gleich was er macht. Nach Ende der Platte spielt mir der Streamingdienst dann „California“ von Joni Mitchell vor – den Song hab ich auch erst vor kurzen für mich entdeckt. Auch bei den US-Singerin/Songwriterin-Frauen der frühen 70er Jahre habe ich oft das Vorurteil, dass die alle mit hoher Stimme nur schöne Folksongs singen – aber auch dass ist natürlich großer Quatsch. Und darauf folgen die Allman Brothers.....
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