„Margo Cilkker – Valley of Heart´s Delight“. Country-Singer/Songwriter-Songs – nicht außergewöhnlich neu interpretiert – aber auch nicht zu verkitscht – und der Bläsereinsatz bei „Keep it on aBurner“ ist wirklich sehr gut. Auch der Country-Pop von „I Remember Carolina“ funktioniert für Hörer die solche countrylastige Musik mögen. Unterhaltsam ist dass.
„Brent Cobb – Southern Star“. Direkt der Titelsong „Southern Star“ holt mich ab. Dass ist uramerikanisches Songwriting, aber der Song strahlt eine absolute Gelassenheit und Könnerschaft aus – ohne Künsterschnickschnack – sondern ist ein einfach guter eingängiger mich mitnehmender Song. Mehr will ich nicht. Danke schon mal dafür. „it´s a Start“ macht genauso weiter – schöne Gitarre, Folk, Roots, Americana – egal, das ist wirklich gut. Da hab ich eine Platte gefunden, die ich wohl will. Auch schön aus der Zeit gefallen, aber mit 70er Soul gewürzt: „Livin´the Dream“. Platte will ich – ist aber in Deutschland weder auf CD noch als Vinyl gerade zu haben!
„Alice Cooper – The Road“. Na ja, man hört schon dass er nicht mehr der jüngste ist. „I´m Alice“ ist irgendwie ganz witzig – aber er feiert sich da schon etwas sehr selbstverliebt. Auch mit „Welcome to the Show“ bekommt er mich nicht – zu simpel runtergerockt. Gebe die Platte dann mal nach zwei Songs vorzeitig auf. Altherrenhartrock ist in diesem Fall nichts für mich.
„The Coral – Sea of Mirrors“. Kurz und ruhig und akustisch beginnt die Platte mit „The Actor and the Cardbord Cowboy“. Nimmt etwas Tempo auf und mit netten Folk-Pop nimmt mich „Cycles of the Season“ mit. Auch „Faraway Road“ - zeitloser Folk-Rock ist ganz nett. Könnte ich mehr von hören wollen.
„Das Koolies – DK.01“. Elektronikalbum welches von „Best Mindfuck yet“ eröffnet wird. Stampfende Beats, Schlagzeug, der Songtitel, der immer wieder wiederholt dargeboten wird – später gibt es noch einen gesprochenen Dialog. Aber das ist erstmal nichts für mich. „Out of this World“ ist da mit seinem Progrock-Refrain und auch sonst leicht nostalgisch wirkenden Sound – obwohl mit durchaus neuen Sounds gemixt – mehr was für mich. Wäre auf jeden Fall ein Playlist-Song. Hinter „Das Koolies“ stecken ja Mitglieder von Super Furry Animals – sollte man vielleicht wissen und diese kehren mit dieser Platte zu ihre Anfangszeiten zurück – die sie auf illegalen Raves in Nordwales verbracht haben. Der dritte Song ist ein guter Indie-Pop-Rock-Elektro-Song. Da fällt es wirklich nach drei Songs schwer zu sagen wo die CD noch hinführt. Da könnte auch ein Weiterhören sich lohnen.
„Alabaster Deplume – Come with fierce Grace“. Alabaster Deplume hatte mich schon mit seinem vorletzten Album überzeugt und sofort der erste Song fühlt sich gut an, weil ich wieder bekanntes Terrain betrete – obwohl mich „Sibomandi“ mit seinem afrikanischen Gesang auch wiederum überrascht. Aber ich lieb den Sound von Deplumes Saxophone und wie er seinen modernen englischen Jazz in Songs verpackt - „What can it take“ und „To that voice and Say“ lassen mir da keine Wahl. Auch das Album werde ich mir hohlen.
„Arnold Dreyblatt and Orchestra of excited Strings – Resolve“. Das Album besteht aus 4 Stücken, hat eine Länge von 36 Minuten und scheint ein Album mit instrumentaler Musik zu sein. Zwar klingt der vorantreibende Sound vom ersten Stück „Container“ ganz interessant und spannend, aber es tut sich dann über die Lauflänge des Songs nicht wirklich was. Ist also was für Leute die mit wenig Entwicklung und einfachen Songstrukturen glücklich sind. Als Soundtrack mag das funktionieren, ich selbst finde sowas meist dann doch etwas eintönig. Bei „Shuffle Effect“ funktioniert das aber gut – weil es da wirklich an Krautrock erinnert und der Song glücklicherweise auch nicht ganz so lang ist. Zurückhaltender Kraut-PostRock könnte man das nennen. Auch „Flight Path“ hat was – wenn die Kompositionen sich nicht so selbst einschränken würden und ein wenig mehr als Song funktionieren würden, könnte ich das richtig gut finden. So ist das was für alte Hardcore Krautrock Fans. Wer Neu!, Tangerine Dream, Can und sowas mag – sollte da mal reinhören.
„Enji – Ulan“. Eine aus der Mongolei stammende Musikerin, die derzeit in München lebt, macht Musik zwischen Folk und Jazz. Enji´s vielleicht einführende Worte verstehe ich nicht – weil ich kein mongolisch kann – und auch von den Songtexten verstehe ich nichts – sie schafft es aber mit den mir fremd klingenden Worten eine Art von Schönheit zu erschaffen. Nur sparsam sind am Anfang die restlichen Instrumente bei „Zuud“ eingesetzt. Aber irgendwann wird es dann doch etwas dynamischer und kräftiger im Sound. Exotischer schöner Jazzfolk. „Taivshral“ ist eine wunderbare Jazznummer. Die Musikerin schafft es mich mit ihrer Musik einzufangen. Wieder mehr Ethnofolk ist „Duulna“ - aber auch sehr sehr schön.
„Allison Russel – The Returner“. Leicht und schon fast zu süß entführt mich Allison Russel mit „Springtime“ mit einem zuckersüßen irgendwie aus der Zeit gefallenen Song. Zur Mitte des Songs übernimmt dann ein Rockorchester die Oberhand und haut mich mal eben so um. Das ist gekonnt gemacht. Wunderbarer Soul-Pop ist „The Returner“ (erinnert mich an die guten Songs von Carmel). Ja, das ist wirklich mehr als nett. Auch „All without within“ funktioniert – mit ein paar Abstrichen. Allison Russel kann wohl was.
„Explosions in the Sky – The End“. Instrumentaler Postrock aus Texas. „Ten Billion People“ verbindet laute Rockdrums mit leichten E-Piano und anderen Klängen. Das ist erstmal alles abwechslungsreich gespielt. Sehr gut. Das Ende ist für die Musiker von Explosions in the Sky wohl nicht gerade etwas allzu Schlimmes – sonst würde ein Song wie „Moving On“ (der auch vom Titel her gegen den Titel des Albums eigentlich arbeitet) nicht so schön sein. So gefällt mir Postrock ausgesprochen gut – wohl auch weil es etwas mehr akustisch klingt als bei den Kollegen von Mogwai. Eine sehr schöne Entdeckung. Auch „Loved Ones“ überzeugt. Mehr als gut.
Reingehört oder wie entdecke ich neue CDs oder Künstler?
Man nehme eine Musikzeitschrift Deines Vertrauens – in meinem Fall die Zeitschrift „Uncut“ - schlägst die Rubrik mit den aktuellen Rezensionen auf – und hörst in jede dort vorgestellte CD hinein (ich mit Hilfe von Spotify) – in der Regel drei Stücke – und entscheidest dann, ob die Platte ein längeres Hören oder einen Kauf wert ist.
Okay – dann mal los. (Um es vorweg zu nehmen – den richtigen Treffer finde ich meistens schon – meist innerhalb der ersten fünf Alben – diesmal nicht – diesmal schreib ich ja auch drüber – hat aber damit eigentlich nichts zu tun).
„Slowdive – Everything is alive“. „Shanty“ ist verträumter Shoegaze-Pop – Ohne verhallten Hintergrund finde ich die Musik – auch wenn sie ruhig bleibt, viel besser (vielleicht bin ich ja tatsächlich kein Shoegaze-Überfan. Aber „Prayer Remembered“ finde ich ganz schön. „alife“ = Dreampop. Fazit: ich hab noch ganz viel von Slowdive auf Halde liegen – das reicht mir erstmal – wenn ich da durch bin – höre ich das aber auch dann.
„Pretenders – Relentless“. „Losing my Sense of Taste“ - etwas schräg gerockt, die Stimme von Chrissy Hynde hält. „A Love“ ist zwar sehr gefällig aber dafür auch sehr viel besser – Single-Material. Wieder etwas mehr Rock und Härte „Domestic Silence“. Fazit: So richtig schlecht fand ich die Pretenders nie, aber mir reichten meist die Single-Einspielungen im Radio. Aber ich bin schon etwas angetan nach den drei Songs. Könnte ich noch vertiefen – oder mal eine weitere Pretenders kaufen (die erste hatte ich ja mal).
„Idris Ackamoor & The Pyramids – Afro Futuristic Dreams“. Das Titelstück „Afro Futuristic Dreams“ ist eine fast instrumentale PsychrockDiscoJazz-Nummer die nach afrikanischer Musik aus den 70ern klingt. Sehr interessante Nummer – bei solchen Platten ist es aber immer möglich, dass da sich jeder Song ähnelt. Das 13 Minuten lange „Thank you gut“ fängt recht freejazzig an – fühlt sich jetzt nicht mehr wie nach Africa an, sondern eher nach Großstadt. Nach zweieinhalb Minuten kommen zum Saxophon noch andere Blaßinstrumente hinzu, dann verhallte Frauenstimmen die sich ständig bei Gott bedanken. Ich breche die Nummer ab und höre dann mal lieber noch in Stück nummer drei hinein. „Police Dem“ klingt wieder mehr nach 70er Jazz und könnte auch Musik für eine Krimiserie aus den 70ern sein. Fazit: Das Titelstück war klasse – die beiden anderen Stücke schrecken mich eher ab. Will nicht so wirklich meins sein.
„Anjimile – The King“. Es singen synthetische Chöre zu Anfang von „The King“, bald aber wird es dynamisch dramatisch und elektronisch und da ist viel Kunstwille in dem Song. „Mother“ klingt teilweise schön – hat was von den afrikanischen Wurzeln des Musikers in der Musik – überfrachteten Soundpassagen schmälern aber das Hörerlebnis. „Anybody“ ist akustisch – mit viel Gesang und ich weiß nach den drei Songs überhaupt nicht wo dieser Künstler hin will. Mich nimmt er leider nicht mit.
„Wilco – Cousin“. Das lange Eingangsstück „Infinite Surprise“ zündet recht spät. Kritiker mögen ja Wilco – ich find den Singer/Songwriter-Rock der Band bishereher etwas behäbig und langweilig und bisher hat es bei mir nie so richtig gefunkt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht wirklich viel kenne. Meist nur Stücke die auf Zeitschriftenbeilagen-CDs waren und ich hab das hochgelobte Album „Yankee Hotel Foxtrot“ auf Vinyl – aber zu meiner Schande nie richtig gehört. Singer/Songwriter Folk ist „Ten Dead“. Vieleicht muss man bei Jeff Tweedy einfach mehr auf die Texte achten? Nein, auch mit „Levee“ kriegt Wilco mich nicht. Wieder nicht.
„Corinne Bailey Rae – Black Rainbow“. „A Spell, a Rainbow“ ist jetzt dass was ich IndieRockPop nennen würde und hat was von Alabama Shakes. Das Titelstück „Black Rainbow“ ist sehr kurz – knapp zwei Minuten – und bietet Drumcomputer, Jazzklänge, bisschen Stimme und ist eher Kollage als Song. „Erasure“ ist auch nicht viel länger – legt sich mit harten Gitarrenriffs aber mächtig ins Zeug Erinnert an P.J.Harveys aggressivere Stücke. Nach drei Songs – weiß ich nicht was da für ein Album höre. Früher hat Corinne Bailey Rae wohl zeitgenössischen R&B gemacht – aber was macht sie heute? Ich kann es nach drei Songs nicht sagen.
„Belbury Poly – The Path“. „Coordinates“ ist eine gesprochene Einführung. Titelstück „The Path“ hat einen Soulbeat, Synthklänge die nach 70er Jahre-Filmmusik klingen. Das ist jetzt nette Instrumentalmusik für den Hintergrund – aber packen tut mich das auch nicht. Schöner Soulbass, Synthsounds und eine Erzählerstimme bietet „Highways and Byways“. Das ist mir wiederum zu chillig.
„Black Market Brass – Hox“. Afrobeats, schöner Bläsereinsatz und es klingt ein wenig nach einer schnellen Fahrt durch die Savanne. Die Band ist mit elf Musikern sehr gut bestückt und da kann man glauben, dass fast alle Klänge mit analogen Instrumenten eingespielt sind. - „Echo A.D.“ ist schon mal kein schlechter Anfang. Ein treibender Rhythmus bietet „The Pit“. Das ist eine Band die glaube ich Live mächtig was her gibt. Beim Titelstück „Hox“ tönen vor allem die Percussion. Das weckte Erweitertes Interess.
„Blonde Redhead – Sit down for Dinner“. Na endlich ein Eingangsstück das mich mal mitnimmt: „Snowman“. Indie-Pop-Folk mit verträumter Note – aber wirklich gut gemacht. Obwohl ich „Blonde Redhead“ bewusst bisher nicht kenne, klingt diese Musik und die Gesangsstimme sehr vertraut. Das ändert sich mit „Kiss her Kiss her“ da da der Gesangspart an Sängerin Kazu Makino wechselt. Der Song ist so eine Art Indie-Chanson (besser kann ich es nicht erklären) . Gesanglicher Wechsel auch wieder beim dritten Stück und ja dieser sanfte Indie-Singer/Songwriter-Dreampop hat was. Holt mich ab – auch mir die Zutaten mit denen die Band Musik macht, stellenwiese sehr vertraut und bekannt sind.
„The Chemical Brothers – For a Beautyful Feeling“. Na, schaffen es wenigstens die Chemical Brothers mich mit drei Songs einzufangen? Also „Live Again“ schon mal nicht. Ich mag ja auch sowieso nicht alles was die Brüder an Elektrobeats so raushauen – mache Songs klappen bei mir gut – manche sind mir zu simpel gestrickt und dies ist bei „Live Again“ der Fall. Das nervt eher – als das es mich auf die Tanzfläche treiben würde. „No Reason“ gewinnt mit groovigen Discocharme mich da schon eher für sich – ist jetzt aber auch nicht der Oberhammer – aber es groovt schön. Diese Art von modernen Retro-Disco-Funk ist mehr mein Ding. Die Stimmung ändert sich dann auch direkt wieder mit „Goodbye“ aber nicht zum schlechten. Klingt so als hätten sie sich mit Moby für einen Song zusammengetan. Auf jeden Fall bleiben die Chemical Brothers weiterhin ein Elektro-Act der ersten Liga. Die können einfach was.
Hörtipps zum Gehörten in einer Spotifyplaylist:
https://open.spotify.com/playlist/3cQZZ9h97Y2NrkMzP4ZEhp?si=1dfea8b627844f46
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